Israel - Vorzeit

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ISRAEL - VORZEIT

bis 4175 BC


heutige Bezeichnungen: Staat Israel
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Länderchroniken
Ereignis
790.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) – Asien / Europa / Afrika

Der Homo erectus beherrscht den Hüttenbau und beginnt mit der Sprachentwicklung. Die älteste unumstrittene Fundstelle mit verbrannten menschlichen Nahrungsresten ist Gesher Benot Ya'aqov im Norden des heutigen Israels.

250.000 BC
Homo neandertalensis (Quelle: IES Abastos, Valencia)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Asien / Europa / Afrika

Neben dem Homo erectus und dem Homo heidelbergensis tritt nun dem Homo neandertalensis auf.


Venus von Berekhat Ram (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Vorderasien

Im Vorderen Orient im heutigen Israel entsteht das älteste Beispiel prähistorischer Kunst entdeckt, das nicht vom Homo sapiens, sondern vom Homo erectus stammt: Es ist die „Figurine“ von Berekhat Ram von den Golanhöhen. Bei der Figur handelt sich um einen 35 mm langen, 25 mm breiten und 21 mm dicken roten Tuff, der drei Vertiefungen aufweist, die vermutlich mit einem scharfkantigen Stein eingekerbt wurden. Eine Vertiefung führt rund um das schmalere Ende, zwei weitere verlaufen die Seiten hinunter und werden als Hals bzw. Arme angesehen. Eine detaillierte SEM-Analyse der Figur und von natürlichen und experimentell bearbeiteten Tuff-Brocken aus derselben Fundstelle lassen Francesco d'Errico und April Nowell zu der Schlussfolgerung kommen, dass die Ritzlinien anthropogen sind. Daher wird der Stein als bearbeitet angesehen, auch wenn die angebliche Figur wenig Ähnlichkeit mit späteren Funden aufweist. Er wäre das älteste Beispiel menschlicher Kunst, wobei der Homo erectus im späten Acheuléen der Schöpfer gewesen wäre. Andererseits gab der amerikanische Paläokunstexperte Alexander Marshack von der Harvard-Universität nach einer gründlichen mikroskopischen Untersuchung 1997 an, dass bei dieser Proto-Plastik eine offenbar von der Natur vorgegebene Formähnlichkeit durch gezielte Bearbeitung verstärkt worden sei und eine rein natürliche Entstehung auszuschließen sei. Bei der Fundstelle handelt es sich um einen Vulkankrater, der heute einen See enthält. Die 0,25 m dicke Fundschicht in einer Lage alluvialen Sediments war zwischen zwei Lagen Basalt (Untere und obere Kramim-Basalte) eingeschlossen, von denen die obere mit der Kalium-Argon-Datierung (Ar40/Ar39) auf ein Alter von ca. 233.000 Jahre, die untere auf ca. 470.000 Jahre datiert wird. Die begleitenden Silexfunde stammen aus dem Acheuléen und enthalten Levalloisabschläge. Daneben kommen jungpaläolithische Typen wie Stichel und Endretuschen vor.

120.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Das angeblich älteste Grab wird in El Tabun im Gebiet des heutigen Israel angelegt. Es stammt von einem Homo neandertalensis.

40.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Afrika / Vorderasien

Aus Afrika auswandernde Gruppen von Homo sapiens siedeln im Gebiet des heutigen Israel.

18.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Die Menschen der Mittelsteinzeit in der Levante leben in Gemeinden von etwa 40 bis 50 Personen. Ihr Leben als Halbnomaden reduziert sich auf das Weiden von Schafen und Ziegen. Er besitzt Steinwerkzeuge, die in der Lage sind, die harten Schalen der Getreidekörner aufzubrechen. Die Werkzeuge sind klein, geometrisch ausgerichtet und präzise. Die von ihnen hergestellten Waffen ermöglichen die Jagd auf Gazellen. Die Menschen dieser Kultur sind die Vorläufer der Menschen im heutigen Palästina und Israel und im heutigen Irak.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien

Bereits vor dem eigentlichen Übergang zu Landwirtschaft und Viehzucht beginnt eine Jägerkultur in Palästina sesshaft zu werden. Überall in Vorderasien ist nunmehr der Hund domestiziert. Das älteste Zeugnis hierfür wird später im Ort Ain Mallaha im heutigen Israel am Jordantal gefunden, wo - wie auch in Mureybet im heutigen Syrien eine Kleinstadt entstanden ist. Der Hund gilt von jetzt an als "Assistent" des menschlichen Jägers, Pferde verbringen hier gewöhnlich die Nächte in einem Stall.

11.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Vorderasien / Israel - Vorzeit

In Gilgal nördlich von Jericho im Jordantal ernten die Bewohner parthenokarpe Feigen, das heißt Früchte, die nicht durch Saatgut oder menschliches Zutun durch das Pflanzen von Stecklingen entstanden sind. Da diese Frucht dennoch zahlreich auftritt, ist dies mutmaßlich ein Zweig der Landwirtschaft.

11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Israel - Vorzeit

Im Jordantal unweit des heutigen Dorfes Ain Mallah entsteht das möglicherweise erste ständige Dorf dieser Gegend. In einem zentralen, für alle Dorfbewohner zugänglichen Raum, werden Vorräte gesammelt. Das Dorf hat 200-300 Einwohner.

9500 BC
Israel - Vorzeit

In der Gegend des heutigen Mureybet in Palästina entstehen Frauenfigurinen. Außerdem werden die Häuser im Inneren mit Stierhörnern geschmückt, was auf eine besondere Verehrung des Stiers hindeutet.

9300 BC
Vorderasien

Im Jordantal werden Feigen kultiviert.

9000 - 5500 BC
Vorderasien

Beginn der Besiedlung des Gebietes des heutigen Israel und Palästinas durch Völker der Post-Ghassulischen neusteinzeitlichen Kultur.


Israel - Vorzeit
Jericho ist eine frühe stadtartige Siedlung. Sie gilt als älteste aus Stein gebaute Stadt der Welt.

8000 BC
Israel - Vorzeit
Der Turm von Jericho (heutige Ausgrabungsstätte Tell-es-Sultan; Quelle: Wikipedia.de)
Zwischen 8350 und 7370 entsteht eine vier Hektar große Siedlung in Jericho mit dem ältesten Steinturm der Welt (Turm von Jericho) und mit runden Lehmziegelbauten. An einer Seite des Schnittes wird eine Steinmauer angeschnitten, entweder eine Stadtmauer oder ein Schutz vor Überflutungen. Man ernährt sich durch den Anbau von Emmer, Gerste und Hülsenfrüchten, Viehhaltung sowie durch die Jagd. Der Turm von Jericho ist 8,25 Meter hoch und hat einen Basisdurchmesser von über acht Metern. Innerhalb des Turms befindet sich die weltweit älteste bekannte Treppe mit 20 Stufen. Der Turm ist Teil der etwa drei Meter hohen Stadtmauer, deren Zweck bislang ungeklärt ist. Eine jüngere Publikation der Universität von Tel Aviv vertritt die These, dass der Turm an der Stelle erbaut wurde, wo der Schatten des benachbarten Gipfels des Quarantals zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende die Siedlung verdunkelt. Die Treppe in der Turmachse ist auf diesen Punkt (290° Azimut) ausgerichtet.
7500 BC
Israel - Vorzeit

Die befestigte Stadt Jericho errichtet einen steinernen Turm mit neun Metern Höhe. Einige Experten sind der Auffassung, dass es sich um das älteste bekannte monumentale Bauwerk der Welt handelt.

7000 BC
Jordanien / Israel
  • Im Gebiet der heutigen Staaten Israel und Jordanien entstehen weitere feste Siedlungen, nachdem Jericho, die älteste Stadt der Welt, bereits seit über 2000 Jahren existiert. Bis jetzt haben sich die Menschen fast ausschließlich durch Sex mit Verwandten fortgepflanzt. Das gilt zumindest für die Bewohner der Siedlung Basta im Süden des heutigen Jordanien, wie ein internationales Forscherteam der Universität Freiburg 9000 Jahre später herausfinden wird. Auf die Spuren der sexuellen Beziehungen in der eigenen Familie (Endogamie) werden die Wissenschaftler bei Ausgrabungen von Skelettresten von mehr als 50 Steinzeitmenschen kommen, deren Knochen, Kiefern und Zähne sie analysieren werden. Bei Untersuchungen der Kieferknochen werden die Forscher herausfinden, dass bei mehr als einem Drittel der Gebisse die oberen seitlichen Schneidezähne fehlen. Dabei kann ausgeschlossen werden, dass die Zähne den einstigen Dorfbewohner ausgefallen sind. Vielmehr handelt es sich um ein seltenes angeborenes Merkmal, das nur bei etwa ein bis zwei Prozent aller Menschen weltweit vorkommt. Die enorme Häufung dieses Merkmals lässt den Wissenschaftlern zufolge nur den Schluss zu, dass das außergewöhnliche Gebiss durch Fortpflanzung unter Verwandten weitervererbt wurde. Die Zahnanalysen belegen zudem, dass die Menschen alle in derselben Region aufgewachsen sind: In den Zähnen der Steinzeit-Bauern messen die Forscher bestimmte Isotopen, die sich während der Bildungsphase des Zahnschmelzes ablagern. Art und Mengenverhältnis der Isotope lassen Rückschlüsse auf den Lebensraum der Menschen zu. Den Messergebnissen zufolge wachsen beinahe alle Personen in Basta auf und werden auch dort bestattet. Gleichzeitig werden später an der Ausgrabungsstätte aber auch Meereskorallen gefunden, weshalb die Lage des Ortes kein Grund für ein geschlossenes Fortpflanzungssystem darstellt, da die Menschen nicht isoliert leben. Forscher vermuten, dass die Bevölkerung den Zugang zu wertvollen Ressourcen wie Nahrung ausschließlich auf die eigene Verwandtschaft beschränken will. Die sexuellen Beziehungen in der eigenen Familie sind möglicherweise eine Form des steinzeitlichen Konfliktmanagements, um den Zusammenhalt in der Gruppe zu stärken und Streitigkeiten zu vermeiden.
  • In Jericho entstehen Schreine für eine Muttergöttin, die angebetet wird.
6500 BC
Israel - Vorzeit
  • Im Gebiet des Jordantals ist in der Landwirtschaft die Sichel in Gebrauch. Das Schaf und wilde Mufflons sind domestiziert. Es gibt einen außergewöhnlichen Anstieg der Bevölkerungszahl.
  • In Jericho wird die dritte Stadtmauer zur Abwehr von Feinden errichtet.
6300 BC
Sizilien

Ein Bergrutsch am sizilianischen Vulkan Ätna führt zu einer gewaltigen Tsunami-Katastrophe im Mittelmeer. Die 35 Kubikkilometer umfassenden Felsmassen verursachen nach ihrem Auftreffen auf dem Meer etwa 50 Meter hohe Wellen vor den Küsten Süditaliens und immerhin noch bis zu 13 Metern Höhe vor den Küsten des heutigen Griechenlands, Libyens und Tunesiens. Mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 725 km/h brauchen die Wassermassen nur etwas mehr als dreieinhalb Stunden, ehe sie im östlichen Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten die Küste erreichen.

5500 BC
Vorderasien

Beginn der Besiedlung des Gebietes des heutigen Israel und Palästinas durch Völker der Post-Ghassulischen neusteinzeitlichen Kultur.

4175 - 2488 BC
Biblische Geschichte bis zur Großen Flut
2488 - 2091 BC
Biblische Geschichte von Noah bis Abram
2091 - 1406 BC
Biblische Geschichte von Abraham bis Mose
später
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