Deutsches Reich 1918.12

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Deutsches Reich.png
Wappen Weimarer Republik

DEUTSCHES REICH

Hauptstadt: Berlin

Chronik Dezember 1918


In der Pfalz treten Bestrebungen zur Trennung von Bayern auf

Der Arbeiter- und Soldatenrat in Schwerin schlägt die Vereinigung beider Mecklenburg vor

Aus Furcht vor der Bolschewisierung Preußens werden in Nordrhein und Westfalen Überlegungen zur Abspaltung getroffen


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1908 - 1909 - 1910 - 1911 - 1912 - 1913 - 1914 - 1915 - 1916
Chronik des Deutschen Kaiserreiches der Monate
Januar 1917 - Februar 1917 - März 1917 - April 1917 - Mai 1917 - Juni 1917 - Juli 1917 - August 1917 - September 1917 - Oktober 1917 - November 1917 - Dezember 1917
Chronik des Deutschen Kaiserreiches der Monate
Januar 1918 - Februar 1918 - März 1918 - April 1918 - Mai 1918 - Juni 1918 - Juli 1918 - August 1918 - September 1918 - Oktober 1918 - November 1918
Chronik des Deutschen Reiches der Monate
November 1918 - Dezember 1918
fortlaufende Ereignisse
01.12.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
Die Mitglieder der provisorischen Regierung des Deutschen Reiches
Funktion Name, Parteizugehörigkeit Beginn der Amtszeit Tage im Amt
Friedrich Ebert.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Innenpolitik und Militär)
("Reichskanzler")
Friedrich Ebert
(* 1871 Heidelberg, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
09.11.1918
22
Philipp Scheidemann.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Finanzen)
Philipp Scheidemann
(* 1865 Kassel, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
20
Hugo Haase.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Außenpolitik und Kolonien)
Hugo Haase
(* 1863 Allenstein, Ostpreußen)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
10.11.1918
21
Gustav Bauer.jpg
Staatssekretär des
Reichsarbeitsamtes
Gustav Bauer
(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
04.10.1918
58
Emil Barth.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Sozialpolitik)
Emil Barth
(* 1879 Heidelberg)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
11.11.1918
20
Wilhelm Dittmann.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)
Wilhelm Dittmann
(* 1874 Eutin, Preußen)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
11.11.1918
20
Otto Landsberg.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)
Dr. Otto Landsberg
(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
20
Mann.jpg
Staatssekretär im
Reichsjustizamt
Paul von Krause
(* 1852 Karbowo, Westpreußen)
Nationalliberale Partei (NLP)
07.08.1917
1 Jahr
3 Monate
24 Tage
Bemerkungen: Der Staatssekretär im Reichsjustizamt Paul von Krause gehört nicht zum "Rat der Volksbeauftragten", wurde aber bisher weder von der ehemaligen noch von der neuen Regierung aus seinem Amt entlassen, das er in seiner Behörde weiterhin ausübt.
01.12.1918
Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern
Eduard Stadtler
Der aus dem Elsaß stammende deutsche Philologe und Publizist gründet die Antibolschewistische Liga. Sein Ziel ist es, die politische Arbeit der Spartakisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu bekämpfen. Stadtler propagiert einen „deutschen“, „nationalen“ oder „christlich-nationalen“ Sozialismus, im Gegensatz zum „Klassenkampf-Sozialismus“. Ziel seines politischen Denkens ist eine hierarchisch gegliederte „Volksgemeinschaft“. Bis Ende November war Stadtler, der zwei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft verbrachte, Leiter der Pressestelle des deutschen Generalkonsulats in Moskau.
Deutsches Reich.png Mecklenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin / Freistaat Mecklenburg-Strelitz

Der Arbeiter- und Soldatenrat in Schwerin schlägt die Vereinigung beider Mecklenburg vor.

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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Das Braunschweiger Bürgertum, das bis jetzt kaum in Erscheinung getreten ist, reagiert auf das bisher seitens der Arbeiterschaft und der Soldaten Geschehene mit einer großen Versammlung in „Brünings Saalbau“, in der es zum ersten Mal deutlich und auch öffentlich seine Ablehnung und Opposition gegenüber der Revolutionsregierung zum Ausdruck bringt.

Anfang Dezember 1918
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Deutsches Reich

Der "Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates" wird immer noch nicht von allen politischen Kräften anerkannt. Dies gilt zunächst für die gegenrevolutionären Kräfte. Anfang Dezember planen hohe Beamte und Offiziere den Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare Friedrich Ebert zu überreden mit militärischen Mitteln eine vorübergehende Diktatur auszuüben, um die Räte und insbesondere den Vollzugsrat auszuschalten. Aber auch von Teilen der Anhänger der "Mehrheitssozilisten" der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD) wird der Vollzugsrat abgelehnt.

Dezember 1918
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Der Bevollmächtigte der Regierung in Berlin, Gustav Noske, stellt eine Eiserne Brigade von 1600 Mann, bestehend aus Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, auf. Später wird diese Einheit in 1. Marine-Brigade (von Roden) umbenannt und manchmal auch als "Eiserne Division" bezeichnet werden.

Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Der Landauer Chemiker Eberhard Haas und der Ludwigshafener Ludwig Emrich strebt eine autonome pfälzische Republik an.

Frankreich.png Deutsches Reich.png 70px
Französische Republik / Deutsches Reich / Saargebiet

Die saarländischen Grubenarbeiter streiken für die Durchsetzung des Acht-Stunden-Arbeitstages, wie er in den meisten Ländern des Deutschen Reiches im November proklamiert wird. Die Grubenstreiks werden von der französischen Besatzungsmacht unterdrückt.

02.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Sachsen-Coburg-Gotha

Der Arbeiter- und Soldatenrat und das Staatsministerium von Sachsen-Coburg-Gotha einigen sich darauf, die Anschlussfrage Coburgs an Bayern offen zu halten und per Referendum entscheiden zu lassen.

03.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Gemäß den Bedingungen des Waffenstillstands fährt zwei Wochen nach dem übrigen III. Geschwader auch die reparierte SMS KÖNIG nach Wilhelmshaven. Von dort soll sie in englische Küstengewässer und später in die Internierung nach Scapa Flow fahren.

Deutsches Reich.png Mecklenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin / Freistaat Mecklenburg-Strelitz

Das Ministerium in Schwerin erlässt eine Verordnung über die Aufhebung der Stände als Körperschaften des öffentlichen Rechts, die unverzüglich begonnen werden soll.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Eine gemeinsame Versammlung von Delegierten der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) beschließt einen gemeinsamen Wahlkampf auf der Grundlage des Erfurter Programms zu führen.

04.12.1918
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Der Beirat des rheinischen Zentrums fasst eine Resolution, in der alle Parteien des Rheinlands und Westfalens aufgefordert werden, eine selbstständige Rheinisch-Westfälische Republik im Deutschen Reich zu errichten; Hintergrund sind Befürchtungen einer Bolschewisierung Preußens.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig
  • Die Braunschweiger Bevölkerung beginnt mit der Plünderung von Kasernen und entwendet dabei auch eine große Menge Schusswaffen, wodurch sich die Situation in der Stadt zuspitzt und unberechenbar wird. Bürgerliche Zeitungen in ganz Deutschland berichteten derweil von „Leichen auf den Straßen Braunschweigs“ – was zwar nicht den Tatsachen entspricht, aber die Lage weiter verschärft. Heimkehrende Braunschweigische Infanterie muss zunächst in Rüningen, einem Vorort, Halt machen und bereitet sich angesichts der Berichterstattung in der überregionalen Presse auf den Einmarsch in die Stadt und auf mögliche Gefechte vor. Als sich die Truppen dann tatsächlich in die Innenstadt bewegen, aber nirgends Leichen finden oder Zerstörungen sehen und schließlich mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen, wird den Soldaten schnell bewusst, dass sie getäuscht wurden, und sie schließen sich, bis auf die Offiziere, den Aufständischen an.
  • Einen Tag nach dem Beschluss der Delegierten der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), einen gemeinsamen Wahlkampf in Braunschweig zu organisieren, wird dieser durch den Abbruch der Versammlung durch SPD-Delegierte wieder aufgehoben.
Deutsches Reich.png Oldenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Oldenburg

Beginn der Besetzung des oldenburgischen Landesteils Birkenfeld, eine linksrheinische Exklave im Nahegebiet (heute Rheinland-Pfalz), durch französische Truppen.

Deutsches Reich.png Schaumburg-Lippe.png
Deutsches Reich / Freistaat Schaumburg-Lippe

In Schaumburg-Lippe bildet Heinrich Lorenz von der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) eine Regierung aus Sozialdemokraten und Liberalen:

  • Ministerpräsident: Heinrich Lorenz, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Staatsrat: Heinrich (Ernst Wilhelm) Kapmeier, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Staatsrat: Hermann (Gustav) Rinne, Deutsche Demokratische Partei (DDP)
  • Staatsrat: Ch. Reese, parteilos
  • Staatsrat: F. Pankoke, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Heinrich Lorenz war bis 1901 Glasmacher. Er trat 1889 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei und war 1892 Mitbegründer der Partei in Stadthagen. Seit 1901 betrieb er dort ein Gasthaus. Dieses wurde eines der wichtigen Kommunikationszentren der Partei in der Stadt. Zwischen 1907 und 1918 war Lorenz Stadtverordneter. Bereits ab 1906 gehörte er, anfangs als einziger Sozialdemokrat, dem Landtag von Schaumburg-Lippe an. Dieses Mandat behielt er ununterbrochen bis jetzt.

05.12.1918
Deutsches Reich.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Bayern

Bayern kündigt die erste Landtagswahl an, die am 12. Januar in Bayern und am 2. Februar im Landesteil Pfalz stattfinden wird; dann wird auch das Gesamtergebnis veröffentlicht werden.

06.12.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich

Eine Gruppe von Soldaten marschiert zur Reichskanzlei und ruft Friedrich Ebert zum Präsidenten aus. Ebert verhält sich abwartend. Daraufhin versuchen die Demonstranten, den Vollzugsrat zu verhaften, jedoch erfolglos. Infolge des Putschversuches kommt es schließlich an der Chausseestraße in Berlin zu Schießereien zwischen den Soldaten, die (seit November 1918) zu Freikorps zusammengestellt wurden, und demonstrierenden Arbeitern. In den Gefechten werden 16 Personen getötet und zwölf schwer verletzt. Es ist die erste gewalttätige Auseinandersetzung zwischen monarchistischen und rechtskonservativen Freikorpssoldaten, die vor allem aber antirevolutionäre und antidemokratische Ansichten vertreten, und revolutionären Arbeitern seit dem 9. November.

Deutsches Reich.png Republik Elsaß-Lothringen.png Frankreich.png
Deutsches Reich / Republik Elsaß-Lothringen / Französische Republik

Auf Druck der französischen Besatzungsmacht erklärt der Landtag von Elsaß-Lothringen den Anschluss des ehemaligen Reichslandes an Frankreich. Das kurzzeitige Staatsoberhaupt Elsaß-Lothringens, Dr. Eugen Ricklin, wird vor die Commission de Triage geladen. Von dieser wurde er ausgewiesen und in Kork und Bodersweiler bei Kehl interniert.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

In Braunschweig findet die erste Sitzung des Landes-Arbeiter- und Soldatenrates statt, dem jeweils zu einem Drittel Anhänger der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der radikalen Linken der USPD im Bündnis mit dem Spartakus-Bund angehören.

08.12.1918
Deutsches Reich.png Hamburg.png
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg

In Hamburg beginnt ein konterrevolutionärer Putschversuch.

Deutsches Reich.png Sachsen-Weimar-Eisenach.png Sachsen-Coburg 1826-1918.png Gotha.png Schwarzburg-Sondershausen.png Volksstaat Reuß.png
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß

Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) gründet in allen Staaten des zukünftigen Thüringen einen staatsübergreifenden Landesverband unter Einbeziehung des größten Teils der Nationalliberalen. Vorsitzender des "Landesverbandes" ist Professor Gerland.

09.12.1918
Deutsches Reich.png Hamburg.png
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg

Der am Vortag in Hamburg begonnene Putschversuch von Konterrevolutionären scheitert. In der Folge übernimmt ein sogenannter "Siebener Ausschuss" des Hamburger Soldatenrates die militärische Kommandogewalt in Groß-Hamburg mit Kommandostellen in Hamburg, Altona, Wilhelmsburg und in Wandsbek.

10.12.1918
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Lothar Popp, bisher Vorsitzender des Obersten Soldatenrates in Kiel, scheidet aus dem Soldatenrat aus, vermutlich aus Resignation, weil die Räte ihre Macht an die Nationalversammlung abgeben wollen. Nachfolger wird Karl Artelt.

Deutsches Reich.png Sachsen-Weimar-Eisenach.png Sachsen-Coburg 1826-1918.png Gotha.png Schwarzburg-Sondershausen.png Volksstaat Reuß.png 70px
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß / Freistaat Preußen

Im 36. Reichstagswahlkreis zur Nationalversammlung in Erfurt tagt die Konferenz der Arbeiter- und Soldatenrät unter Einbeziehung der Übergangsregierungen. Es wird ein Ausschuss aller thüringischer Staaten gemeinsam mit dem preußischen Regierungsbezirk Erfurt gegründet. Der Ausschuss hat zwölf Mitglieder und steht unter dem Vorsitz von Albert Rudolph.

11.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Eine britische Untersuchungskommission trifft in der Marinestation in Kiel ein. Ziel der Untersuchung ist, festzustellen, ob Schiffe, die als Reparationssubjekte an die Briten ausgeliefert werden sollten, mutwillig beschädigt wurden oder verschwunden sind.

12.12.1918
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Deutsches Reich

Aus dem ganzen Reich werden Versuche von Eingriffen der Arbeiter- und Soldatenräte in die Pressefreiheit gemeldet, außerdem werden die Lebensmittelversorgung und die Rechtspflege vielerorts gestört. Auch der von rheinischen Zentrumspolitikern in der Vorwoche geforderte Gründung einer "Rheinischen Republik" durch den Rat der Volksbeauftragten eine Absage erteilt.

13.12.1918
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Deutsches Reich

Ulrich von Brockdorff-Rantzau wird mit der Wahrnehmung der auswärtigen Angelegenheiten betraut.

Die aktuellen Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten und des Vollzugsrates
Deutsches Reich.png Funktion Name, Parteizugehörigkeit Beginn der Amtszeit Tage im Amt
Friedrich Ebert.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Innenpolitik und Militär)
Friedrich Ebert
(* 1871 Heidelberg, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
09.11.1918
33
Philipp Scheidemann.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Finanzen)
Philipp Scheidemann
(* 1865 Kassel, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
31
Ulrich von Brockdorff-Rantzau.jpg
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes
Ulrich von Brockdorff-Rantzau
(* 1869 Schleswig, Preußen)
(parteilos)
13.12.1918
-
Hugo Haase.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Außenpolitik und Kolonien)
Hugo Haase
(* 1863 Allenstein, Ostpreußen)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
10.11.1918
32
Gustav Bauer.jpg
Staatssekretär des
Reichsarbeitsamtes
Gustav Bauer
(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
04.10.1918
69
Emil Barth.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Sozialpolitik)
Emil Barth
(* 1879 Heidelberg)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
11.11.1918
31
Wilhelm Dittmann.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)
Wilhelm Dittmann
(* 1874 Eutin, Preußen)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)
11.11.1918
31
Otto Landsberg.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)
Otto Landsberg
(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
31
Mann.jpg
Staatssekretär im
Reichsjustizamt
Paul von Krause
(* 1852 Karbowo, Westpreußen)
Nationalliberale Partei (NLP)
07.08.1917
1 Jahr
4 Monate
5 Tage
Bemerkungen: Der Staatssekretär im Reichsjustizamt Paul von Krause gehört nicht zum "Rat der Volksbeauftragten", wurde aber bisher weder von der ehemaligen noch von der neuen Regierung aus seinem Amt entlassen, das er in seiner Behörde weiterhin seine Aufgabe wahrnimmt.
Deutsches Reich.png Frankreich.png Großbritannien.png
Deutsches Reich / Französische Republik / Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland

Der am 11. November in Compiègne bei Paris geschlossene Waffenstillstandsvertrag wird in Trier bis zum 17. Januar 1919 verlängert.

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Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Schwerin

Der frühere Justizminister von Mecklenburg-Schwerin Friedrich Eduard Wilhelm Statmann, bis zum 14. November einziges Mitglied im Kabinett aus der Nationalliberalen Partei (NL), wird Direktor der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank in Schwerin. Der Sozialdemokrat Fritz Henck übernimmt das seither unbesetzte Ministerium für Justiz. Das Kabinett aus Sozialdemokraten und Liberalen in Schwerin besteht jetzt aus folgenden Personen:

  • Vorsitzender des Staatsministeriums und Minister für Äußeres und für Inneres: Dr. Hugo Wendorff, Deutsche Demokratische Partei (DDP)
  • Minister für Finanzen: Heinrich Dethloff, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Minister für Justiz, Soziales, Presse- und Verkehrswesen: Fritz Henck, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Minister für Unterricht: Hans Sivkovich, Deutsche Demokratische Partei (DDP)
  • Minister für Verkehr: Franz Starosson, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Minister ohne Geschäftsbereich: Heinrich Erdmann, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
  • Minister ohne Geschäftsbereich: Dr. Ludwig Barbach, parteilos
15.12.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich
DVP-Logo
Gustav Stresemann ist Gründungsvorsitzender der DVP
Die Deutschen Volkspartei, eine Nachfolgepartei der Nationalliberalen Partei, wird gegründet. Gründungsvorsitzender ist Gustav Stresemann, weitere Mitbegründer dieser Partei sind der Jurist und Industrielle Jakob Riesser, der Verwaltungsrechtler Ernst von Richter, der Wirtschaftsexperte Julius Curtius sowie Otto Boelitz. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und des Kaiserreichs blieb das Parteiensystem in Deutschland mehr oder weniger bestehen. Das lag daran, dass die „sozialmoralischen“ Milieus (Gruppen mit gemeinsamer Religion, Sozialstatus, Kultur und so weiter) fortdauern. In der politischen Mitte bestehen sowohl in der Nationalliberalen Partei als auch in der Fortschrittlichen Volkspartei starke Bestrebungen, die historische Spaltung zwischen „Demokraten“ und „Liberalen“ zu überwinden und eine große bürgerlich-demokratische Partei zu bilden. Hjalmar Schacht, Alfred Weber und Theodor Wolff werden treibende Kräfte. Zu Beginn der Novemberrevolution sprachen auch die Parteiführer Gustav Stresemann (Nationalliberale) und Otto Fischbeck (Fortschrittliche) über derartige Möglichkeiten. Am 15. November 1918 begannen Verhandlungen zwischen beiden Parteien, und noch am selben Tage einigte man sich auf ein Programm, das den Nationalliberalen erhebliche Zugeständnisse abverlangte, so ein Bekenntnis zur Republik als zukünftiger Staatsform. Am 16. November wurde von Vertretern beider Parteien ein Aufruf zur Bildung einer Deutschen Demokratischen Partei veröffentlicht. Erstmals schien es möglich, die bürgerlich-nichtkonfessionellen Kräfte in Deutschland zu vereinen. Als Stresemann bei Alfred Weber anfragte, ob er in den Vorstand der neuen Partei aufgenommen werden könne, äußerte dieser Bedenken, weil Stresemann als Annexionspolitiker bekannt geworden sei; gegen seine Mitarbeit und eine Kandidatur zur Weimarer Nationalversammlung sei jedoch nichts einzuwenden. Die weiteren Verhandlungen über die Fusion am 18. und 19. November 1918 scheiterten schließlich an der Personalie Stresemann; die Masse der nationalliberalen Vorstandsmitglieder war nicht bereit, ihren politischen Kopf und begabtesten Rhetoriker fallen zu lassen. Daraufhin verfasste Stresemann am 20. November gemeinsam mit Robert Friedberg, Paul Vogel und Otto Hugo einen Aufruf zur Bildung der Deutschen Volkspartei, die sich schließlich am 22. November 1918 vorläufig und am heutigen Tage endgültig durch Beschluss des Zentralvorstandes der bisherigen Nationalliberalen Partei gründet. Dabei legt sie Wert darauf, sich nicht als Neugründung zu verstehen, sondern lediglich eine Umgründung der bisherigen Nationalliberalen Partei zu sein.
Deutsches Reich.png Mecklenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Strelitz

In Mecklenburg-Strelitz findet eine Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung statt, bei der die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) siegt. Das Wahlergebnis:

Ergebnis der Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung Württembergs 1919
Rang Partei Stimmen in % Sitze
1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 23.745 50,2 % 21
2 Vereinigte liberale Parteien (z.B. Deutsche Demokratische Partei) 18.882 39,9 % 18
3 Mecklenburg-Strelitzscher Bauernbund 2.379 5,0 % 1
4 Handwerker und Gewerbetreibende 2.280 4,8 % 2
ungültige Stimmen 169 0,4 %
gültige Stimmen 47.286 99,6 % 42
Wahlbeteiligung ca. 77%
Deutsches Reich.png Anhalt.png
Deutsches Reich / Freistaat Anhalt

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erreicht bei den Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung in Anhalt die absolute Mehrheit, wird aber die Koalition mit der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) fortsetzen. Das Wahlergebnis:

Ergebnis der Wahl zur konstituierenden Landesversammlung von Anhalt
Rang Partei Stimmen in % Sitze
1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 93.170 58,0 % 22
2 Deutsche Demokratische Partei (DDP) 54.668 34,1 % 12
3 Deutschnationale Volkspartei und Landbund 9.525 5,9 % 2
4 Deutsche Mittelstandspartei 3.204 2,0 % -
ungültige Stimmen 223 0,1 %
gültige Stimmen 160.790 99,9 % 36
Wahlbeteiligung 81,5 %
Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Im Freistaat Braunschweig werden Kommunalwahlen abgehalten. Mit Ausnahme der Stadt Braunschweig treten die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) mit gemeinsamen Wahlvorschlägen (Listen) an.

16.12.1918
Deutsches Reich.png
Deutsches Reich

In Berlin tritt ein Zentralrat der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands zusammen.

18.12.1918
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Deutsches Reich

Der Allgemeine Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte beschließt, dass ein von ihm bestellter Zentralrat der Arbeiter- und Soldatenräte die parlamentarische Überwachung der provisorischen Regierung in Preußen ausübt. Die provisorische Regierung behält aber die exekutive und legislative Gewalt. Außerdem wird vom Rätekongress ein Siebenpunkteprogramm - sie sogenannten "Hamburger Punkte" - zur radikalen Demokratisierung der Armee angenommen.

19.12.1918
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Deutsches Reich

Der Zentralrat der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin stimmt für Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung, die am 19.1.1919 stattfinden sollen.

Deutsches Reich.png Mecklenburg.png
Deutsches Reich / Freistaat Mecklenburg-Strelitz

Die vor vier Tagen gewählte verfassungsgebende Versammlung in Mecklenburg-Strelitz tritt zum ersten Mal zusammen. Zum Präsidenten der verfassunggebenden Versammlung wird Dr. Friedrich Wilda, zum 1. Vizepräsidenten Paul Schaffer und zum 2. Vizepräsident Dr. Karl Weltz gewählt.
Die Landesversammlung tritt in ihrer konstituierenden Sitzung einstimmig für die Selbstständigkeit des Landes ein. br>

20.12.1918
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Deutsches Reich

Der Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik wählt drei Sozialdemokraten zu ihren Co-Vorsitzenden:

Die Besetzung des Zentralrates der Deutschen Sozialistischen Republik
Deutsches Reich.png Funktion Name, Parteizugehörigkeit Beginn der Amtszeit Tage im Amt
Robert Leinert.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik
Robert Leinert
(* 1873 bei Dresden, Sachsen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
-
Max Cohen.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik

Emmanuel "Max" Cohen
(* 1876 Kreis Mettmann, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
-
Hermann Müller.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik
Hermann Müller
(* 1876 Mannheim, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
-
Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Braunschweiger Innenminister Sepp Oerter von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) ignoriert die Aufforderung des Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates, die bevorstehende Landtagswahl abzusagen.

21.12.1918
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Deutsches Reich

Der Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte unterstützt die Politik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und schließt sich der Forderung nach baldigen Wahlen zur Nationalversammlung an.

Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Die provisorische Regierung Preußens erlässt eine "Verordnung über die Wahlen zur verfassunggebenden preußischen Landesversammlung".

Deutsches Reich.png Volksstaat Reuß.png
Deutsches Reich / Volksstaat Reuß

Beide reußischen Arbeiter- und Soldatenräte verabschieden das "Gemeinschaftsnotgesetz" zur Herstellung einer Verwaltungsgemeinschaft.

22.12.1918
Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Bei den ersten Landtagswahlen im Freistaat Braunschweigt wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) überraschend stärkste Partei im Land. Der Ausgang dieser Wahl ist für die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) allerdings vollkommen unerwartet: Obwohl sie bis dahin die dominierende politische Kraft war, erringt sie lediglich 14 von 60 Sitzen, die Mehrheits-SPD (unter Heinrich Jasper) hingegen 17, die beiden bürgerlichen Parteien, der „Landeswahlverband“ und die Deutsche Volkspartei (DVP), bringen es zusammen auf 29 Sitze. In der Stadt Braunschweig wird die USPD zwar mit 33,4 Prozent zwar stärkste Partei, bleibt aber auch hier insgesamt weit hinter den Erwartungen zurück. Trotz des Ergebnisses ist der Arbeiter- und Soldatenrat aber nicht gewillt, seine Machtbefugnisse an den neuen, demokratisch gewählten Landtag abzutreten. Man beschließt stattdessen, sich mit Gleichgesinnten zu beraten, um eine eigene Republik zu schaffen und endlich unabhängig von Berlin zu werden. Das Wahlergebnis:

Ergebnis der Wahl zum 1. Landtag Braunschweigs
Rang Partei Stimmen in % Sitze
1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 58.759 27,7 % 17
2 Braunschweigischer Landeswahlverband 55.621 26,2 % 16
3 Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) 51.672 24,3 % 14
4 Deutsche demokratische Partei (DDP) 46.293 21,8 % 13
ungültige Stimmen 177 0,1 %
gültige Stimmen 212.345 99,9 % 60
Wahlbeteiligung 75,0 %
23.12.1918
Deutsches Reich.png 70px
Deutsches Reich / Freistaat Preußen
  • Wegen ausstehender Soldzahlungen besetzen Matrosen der Volksmarinedivision das Berliner Schloss und den Marstall und nehmen den Berliner Stadtkommandanten Otto Wels (SPD) als Geisel.
  • In Preußen werden sämtliche Orden und Titel abgeschafft.
Deutsches Reich.png Sachsen-Weimar-Eisenach.png Sachsen-Coburg 1826-1918.png Schwarzburg-Sondershausen.png Volksstaat Reuß.png 70px
Deutsches Reich / Freier Volksstaat Sachsen-Weimer-Eisenach / Volksstaat Sachsen-Meiningen / Freistaat Sachsen-Altenburg / Freistaat Gotha / Freistaat Schwarzburg-Sondershausen / Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt / Volksstaat Reuß / Freistaat Preußen

Dreizehn Tage nach der Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Erfurt konstituiert sich der dort gewählte 12er-Rat. Dieser unterliegt aber letztlich den Souveränitatsansprüchen der Staatsregierungen und der Landtage.

Deutsches Reich.png Bremen.png
Deutsches Reich / Freie Hansestadt Bremen

Die Bremer Delegierten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) verlassen den Aktionsausschuss und den Arbeiterrat.

Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Gustav Gerecke von der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) in Braunschweig beantragt im Arbeiter- und Soldatenrat, die Einberufung des Landtags bis zur Entscheidung des Reichs über die Aufgaben der Landesparlamente zu vertagen.

24.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

In Berlin erreichen die Weihnachtskämpfe ihren Höhepunkt. Regierungstreue Einheiten gehen gegen die Volksmarinedivision vor, die sich im Berliner Stadtschloss einquartiert hat. Der Co-Vorsitzende des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert (SPD) informiert Generalquartiermeister Wilhelm Groener über die Lage und fordert Hilfe von der Armee. Das Garde-Schützenregiment greift die meuternden Matrosen an. Dank des anbrechenden Weihnachtsabends, der auch von den Revolutionären geachtet wird, gehen die Kampfhandlungen zurück und es kommt zu Verhandlungen zwischen der Regierung und der Volksmarinedivision. Bei diesen Verhandlungen muss der Volksbeauftragte hoch pokern, denn die der Regierung zur Verfügung stehenden bewaffneten Einheiten machen nur einen Bruchteil von dem aus, was die Meuterer zu bieten haben.

26.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Der Soldatenrat stellt eine "Revolutionäre Sicherheitstruppe" auf und setzt sich damit gegen den Kieler Gouverneur Gustav Noske von der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) durch. Die Deck- und Unteroffiziere erhalten eine eigene Kompanie innerhalb des Freicorps "Eisernen Brigade". Der Vorsitzende des Rates der Volksbeauftragten Friedrich Ebert erbittet dringend von Noske, der sich gerade in Kiel befindet, dass er in die Regierung eintreten soll.

27.12.1918
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Gustav Noske, der bisherige Gouverneur von Kiel und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), fährt in Begleitung von Adolf von Trotha nach Berlin. Gustav Garbe, der Vorsitzende des Kieler Metallarbeiter-Verbandes, wird zum neuen Gouverneur ernannt.

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Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Braunschweiger Innen- und Finanzminister Sepp Oerter von der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) versucht erfolgreich, eine Entscheidung zur Räte- oder Parlamentsherrschaft zu umgehen.

Deutsches Reich.png Baden.png Württemberg 1816-1945.png Bayern.png
Deutsches Reich / Freistaat Baden / Freier Volksstaat Württemberg / Freistaat Bayern

Eine Konferenz der süddeutschen Regierungen in Stuttgart fordert einen föderativen Neuaufbau des Reiches, Wahlen zur Nationalversammlung und einer Reichsregierung sowie einen schnellstmöglichen Friedensschluss.

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Deutsches Reich / Freistaat Preußen / Republik Polen

Ein seit dem Frühherbst vorbereiteter polnischer Aufstand in der preußischen Provinz Posen beginnt. Die Polen in der preußischen Provinz Posen kämpfen militärisch für eine Eingliederung ihrer Region in die Zweite Polnische Republik.

29.12.1918
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Deutsches Reich

Als Konsequenz des am 10. November geschlossenen "Ebert-Groener-Paktes treten die Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten, die der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) angehören, Hugo Haase (zuständig für Außenpolitik und Kolonien), Wilhelm Dittmann (zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen) und Emil Barth (zuständig für Sozialpolitik) von ihren Ämtern zurück. Die beiden Co-Vorsitzenden Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann (beide SPD) berufen für die Ausgeschiedenen zwei neue Mitglieder in ihren Rat. Hier die Aufstellung der derzeigen wichtigsten politischen Führer im Deutschen Reich:

Die aktuellen Mitglieder des Rates der Volksbeauftragten und des Vollzugsrates
Deutsches Reich.png Funktion Name, Parteizugehörigkeit Beginn der Amtszeit Tage im Amt
Friedrich Ebert.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Innenpolitik und Militär)
Friedrich Ebert
(* 1871 Heidelberg, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
09.11.1918
50
Philipp Scheidemann.jpg
Co-Vorsitzender des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Finanzen)
Philipp Scheidemann
(* 1865 Kassel, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
48
Ulrich von Brockdorff-Rantzau.jpg
Staatssekretär des Auswärtigen Amtes
Ulrich von Brockdorff-Rantzau
(* 1869 Schleswig, Preußen)
(parteilos)
13.12.1918
16
Gustav Bauer.jpg
Staatssekretär des
Reichsarbeitsamtes
Gustav Bauer
(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
04.10.1918
86
Rudolf Wissell.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Sozialpolitik)
Rudolf Wissell
(* 1869 Göttingen, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
29.12.1918
-
Gustav Noske.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Demobilmachung, Verkehr und Rechtswesen)
Gustav Noske
(* 1868 Brandenburg, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
29.12.1918
-
Otto Landsberg.jpg
Mitglied des Rates der
Volksbeauftragten
(zuständig für Presse, Kunst und Literatur)
Otto Landsberg
(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
11.11.1918
48
Robert Leinert.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik
Robert Leinert
(* 1873 bei Dresden, Sachsen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
9
Max Cohen.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik

Emmanuel "Max" Cohen
(* 1876 Kreis Mettmann, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
9
Hermann Müller.jpg
Co-Vorsitzender des Zentralrates der
Deutschen Sozialistischen Republik
Hermann Müller
(* 1876 Mannheim, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
20.12.1918
9
Mann.jpg
Staatssekretär im
Reichsjustizamt
Paul von Krause
(* 1852 Karbowo, Westpreußen)
Nationalliberale Partei (NLP)
07.08.1917
1 Jahr
4 Monate
22 Tage
Bemerkungen: Der Staatssekretär im Reichsjustizamt Paul von Krause gehört nicht zum "Rat der Volksbeauftragten", wurde aber bisher weder von der ehemaligen noch von der neuen Regierung aus seinem Amt entlassen, das er in seiner Behörde weiterhin ausübt.
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Deutsches Reich / Freistaat Preußen

Das in Cottbus stationierte Infanterie-Regiment Nr. 52 kehrt zurück. Die Zahl der toten Soldaten und Cottbuser Bürger, die in diesem Weltkrieg ihr Leben verloren, wird nicht bekanntgegeben.

30.12.1918
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Deutsches Reich
  • KPD.jpg
    Im Festsaal des Preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin beginnt der Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Teilnehmer sind unter anderem Mitglieder des Spartakusbundes, der sich zuvor mit der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) entzweite, Mitglieder der Bremer Linksradikalen, einer Radikalisierung der Bremer Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und Angehörige anderer Linksgruppen. Die umstrittene Namensgebung und die Anwesenheit Karl Radeks, der eine Rede hält, auf der er die zukünftige Kampfgemeinschaft zwischen einem von der KPD regierten Deutschland und Sowjetrussland beschwor, zeigen die enge Verbundenheit der KPD mit Sowjetrussland. Die auf der KPD-Gründungskonferenz vorherrschenden ultraradikalen Kräfte nehmen Rosa Luxemburgs Programmentwurf zwar an, tatsächlich verfolgen sie jedoch einen putschistischen Kurs, der etwa in der Ablehnung der von Luxemburg geforderten Teilnahme an den Wahlen zur Nationalversammlung und in den Debatten über den von ihr abgelehnten Einsatz revolutionärer Terrormethoden deutlich wird. Die SPD bezeichnet Radeks Rede als pure Kriegshetze und fordert dessen Ausweisung. Max Levien beschwichtigt, die Bolschewiki seien Gegner des von den Sozialrevolutionären praktizierten Terrorismus und behauptet sie würden „höchstens Konterterror“ betreiben. Karl Liebknecht versucht zwar zu vermitteln und verteitigt Luxemburgs Programm, das mit eiserner Faust gegen alle Revolutionsgegner zu verteidigen sei, doch es fehlt den beiden an Durchsetzungsvermögen, um dem putschistischen Radikalismus Einhalt zu gebieten. Die Gründung der KPD, seit Anfang Dezember geplant, erfolgt als direkte Reaktion auf die Ereignisse des 24. Dezember in Berlin. Dabei wurde die Absicht Friedrich Eberts unübersehbar, kaiserliches Militär gegen Revolutionäre einzusetzen und diese zu entmachten. Bald darauf erfuhren die Linken die Gewaltbereitschaft der SPD-Führung: Es kam zum Einsatz der Freikorps gegen Teile der Berliner Bevölkerung, die die Revolution unter Mitwirkung und teilweiser Führung der Spartakisten fortsetzen wollten. Die KPD versteht sich wegen dieser Erfahrungen als Gegengewicht zur SPD. Sie will deren ursprüngliches Ziel, den Sozialismus, weiterverfolgen und damit den deutschen Arbeitern eine revolutionäre Alternative zum – dem Bürgertum angepassten – Reformismus anbieten. Sie versteht sich als Massenpartei und will die sozialistische Räterepublik von der Betriebsebene aus verwirklichen, die durch die SPD und Gewerkschaftsführungen verhindert und durch die USPD nicht energisch genug angestrebt wird.
  • In Frankfurt am Main tagt der Reichsausschuss der Zentrumspartei und verabschiedet die „Leitsätze für die Politik der Deutschen Zentrumspartei“.
Deutsches Reich.png Braunschweig.png
Deutsches Reich / Freistaat Braunschweig

Der Landes-Arbeiter und Soldatenrat beschließt mit 249 gegen 21 Stimmen die Einberufung des Braunschweiger Landtages.

Ende 1918
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Deutsches Reich

Die Volksbeauftragten des Deutschen Reiches fassen den Beschluss zur Demobilisierung der gesamten Armee des ehemaligen Deutschen Kaiserreiches.

31.12.1918
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Deutsches Reich

Die Delegierten des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), der seit dem Vortag im Festsaal des Preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin stattfindet, wählen einen Parteivorstand, dem die Führungspersönlichkeiten der wichtigsten Teilgruppen angehören: von den Bremer Linksradikalen Otto Rühle, von den Internationalen Kommunisten Deutschlands (IKD) Johann Knief und Paul Frölich, vom Spartakusbund Hermann Duncker, Käte Duncker, Hugo Eberlein, Leo Jogiches, Paul Lange, Paul Levi, Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Ernst Meyer, Wilhelm Pieck und August Thalheimer. Obwohl Karl Liebknecht sich in Verhandlungen um einen Eintritt auch der Revolutionären Obleute in die KPD bemühte und dafür eigens der Gründungsparteitag unterbrochen wurde, kommt eine Verbindung der beiden Strömungen nicht zustande. Grund sind einerseits persönliche Differenzen zwischen Liebknecht und dem Sprecher der Obleute Richard Müller, andererseits taktische Differenzen zur Gewerkschaftsfrage und zur Teilnahme an den Wahlen zur Nationalversammlung. Damit wird die KPD vorerst ohne breitere betriebliche Basis bleiben.

Deutsches Reich.png Hamburg.png
Deutsches Reich / Freie und Hansestadt Hamburg

Da der Soldatenrat in Hamburg inzwischen eine sozialdemokratische Mehrheit hat, wird Walther Lamp'l zum neuen Vorsitzenden gewählt. Lamp'l gehört der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an.

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Deutsches Reich
Die Volksbeauftragten und Staatssekretäre des Deutschen Reiches mit der längsten Regierungserfahrung
Funktion und Amtszeit Name und Herkunft Tage im Amt
Mann.jpg
Staatssekretär
seit 07.08.1917
Paul von Krause
(* 1852 Karbowo, Westpreußen)
Nationalliberale Partei (NLP)
1 Jahr
4 Monate
24 Tage
Gustav Bauer.jpg
Staatssekretär
seit 04.10.1918
Gustav Bauer
(* 1870 Darkehmen, Ostpreußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
88
Friedrich Ebert.jpg
Volksbeauftragter
seit 09.11.1918
Friedrich Ebert
(* 1871 Heidelberg, Baden)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
52
Philipp Scheidemann.jpg
Volksbeauftragter
seit 11.11.1918
Philipp Scheidemann
(* 1865 Kassel, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
50
Otto Landsberg.jpg
Volksbeauftragter
seit 11.11.1918
Dr. Otto Landsberg
(* 1869 Rybnik, Oberschlesien, Preußen)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
50
Bemerkungen: Der Staatssekretär im Reichsjustizamt Paul von Krause gehört nicht zum "Rat der Volksbeauftragten", wurde aber bisher weder von der ehemaligen noch von der neuen Regierung aus seinem Amt entlassen, das er in seiner Behörde weiterhin ausübt.
Chronik des Deutschen Kaiserreiches der Monate
Januar 1918 - Februar 1918 - März 1918 - April 1918 - Mai 1918 - Juni 1918 - Juli 1918 - August 1918 - September 1918 - Oktober 1918 - November 1918
Chronik des Deutschen Reiches der Monate
November 1918 - Dezember 1918
Chronik des Deutschen Reiches der Monate
Januar 1919 - Februar 1919 - März 1919 - April 1919 - Mai 1919 - Juni 1919 - Juli 1919 - August 1919 - September 1919 - Oktober 1919 - November 1919 - Dezember 1919
Chronik des Deutschen Reiches des Jahres ...
1920 - 1921 - 1922 - 1923 - 1924 - 1925 - 1926 - 1927 - 1928

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