Dänemark - Vorzeit

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DÄNEMARK - VORZEIT

12.000 bis 113 BC

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Skandinavien
12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Mitteleuropa

Im Gebiet des heutigen Deutschlands und Dänemarks gibt es Musikinstrumente aus Schwirrholz.


Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
Im Gebiet des heutigen Norwegen können heute 70 Wohnplätze in Berg- und Erdhöhlen von hier lebenden Menschen nachgewiesen werden, die von der Jagd und vom Fischen leben und den Bootsbau beherrschen. Erstaunlich ist, dass die ältesten Spuren geographisch weit auseinander liegen. Ob diese ersten Kolonien von Menschen untereinander Kontakt hielten, ist ebenso unbekannt wie die Herkunft dieser Menschen. Die ersten Bewohner des heutigen Norwegen siedeln in Randaberg im Südwesten.

11.400 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Dänemark / Norddeutschland

Im südlichen Skandinavien und in Norddeutschland gehen die Menschen auf die Jagd nach Elchen und Riesenhirschen. Die Bromme-Kultur (benannt nach dem Fundplatz Bromme bei Sorø auf Seeland in Dänemark) löst die vorangegangene Hamburger Kultur ab. Die Silexverarbeitung zeigt Ähnlichkeiten zur zeitgleichen Federmesserkultur. Klingen werden durch direkt harten Schlag aus zylindrischen Kernen hergestellt. Die Schlagfläche wurde durch partielle Kernscheiben erneuert. Aus Langå in Ostfünen ist ein Wohnplatz mit zentraler Herdstelle bekannt. Eine Silexkonzentration von 3-4 Metern Durchmesser könnte den Standplatz eines Zeltes anzeigen. In Stoksbjerg Vest sind die Herdstellen 58 cm groß und leicht eingetieft und enthalten viel thermisch beschädigten Silex. Eine rechteckige Fläche von 4,5 mal 5 m zeigt vielleicht den Standort eines Zeltes an. Heute existieren hauptsächlich noch verstreute Einzelfunde, darunter Stielspitzen, wie die Lyngby-Spitze und Beile aus Rengeweih, wie das Lyngby-Beil. An diesen Orten existieren Siedlungen der Bromme-Kultur:

  • Æskebjerg, Seeland
  • Bro, Fünen
  • Bromme, Seeland
  • Hollendskjær, Vendsyssel
  • Holmegårds mose, Seeland
  • Højgård, Seeland
  • Knudshoved Odde, Seeland
  • Langå, Jütland
  • Løvenholm, Djursland
  • Nørre-Lyngby, Jütland
  • Ommelshoved, Ærø
  • Ramsgård, Jütland
  • Segebro, Schonen (ältester Wohnplatz)
  • Stoksbjerg, Seeland
  • Trollesgave, Seeland
11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
  • Das Eis zieht sich immer mehr zurück und hinterlässt ein Gemisch aus Sand und Ton, Kies und Fels. Anfangs ist dieser Belag völlig kahl, doch dann rücken Flechten, Moose und andere niedere Pflanzenarten vor, die auf solchen Böden gedeihen können, welche nahezu keinerlei organische Nährstoffe mehr enthalten.
  • Menschen erreichen die Region des heutigen Dänemark. Wald und Fauna breiten sich dort immer mehr aus.
  • Die Insel Læsø nordöstlich von Jütland erhebt sich zwischen 12.000 und 10.000 BC zum ersten Mal nach dem Abschmelzen der weichseleiszeitlichen Gletscher aus dem Meer.
10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Skandinavien
  • Die äußerste südwestliche Spitze von Skandinavien ist nicht mehr vergletschert. Mit stetig besserem Klima wird auch Nordeuropa besiedelt. Der Mensch kultiviert die ersten essbaren Pflanzen. Der Ackerbau beginnt. Die älteste bekannte feste Siedlung in Skandinavien stammt allerdings von Sinavik auf Ringvasøy nördlich der Lofoten. Der Eispanzer weicht etwa 300 Meter im Jahr zurück. Auch im Gebiet des heutigen Randaberg, Fosma und Komsa im heutigen Norwegen sowie in Hensbacka in Bohuslän im heutigen Schweden beginnen die ersten Menschen zu siedeln.
  • Nach dem Abklingen der letzten Eiszeit folgen die Menschen dem nach Norden wandernden Großwild. An der nordeuropäischen Küste entwickeln sich Jäger und Sammler Kulturen die sich wesentlich von Fischen und Muscheln ernähren. Diese Leute besiedeln die Küstengebiete von Skandinavien; sie bauen die ersten Boote in Nordeuropa mit Fellen über ein Gerüst aus Holz oder Geweihstücken.
  • Die ersten Menschen siedeln in den Gebieten von Alleröd, Bromme und Segebro im heutigen Dänemark. Sie sind hauptsächlich Rentierjäger.
9600 BC
Mitteleuropa / Skandinavien / Baltikum

Das Eis zieht sich aus dem Gebiet des heutigen Norddeutschland zurück, so dass die ersten Küstenlinien entstehen. Die Erwärmung führt unter anderem zur Öffnung der sogenannten Billinger Pforte, durch die das Wasser der zum Eissee angestauten Ostsee in den Atlantik abfließen kann. Der Wasserspiegel des Baltischen Eisstausees sinkt dadurch um 26 Meter auf Meeresspiegelniveau und umgekehrt dringt mit dem Meerwasser arktische Faune mit Yoldia (Portlandia arctica) in das Ostsee-Becken ein, das für diesen Zeitpunkt die Bezeichnung Yoldia-Meer trägt. Mit dem Klimawechsel und der Veränderung der Flora endet auch das Massensterben vieler großer Säugetiere der Eiszeit, das vor mehr als 3000 Jahren begann und als „Holozän-Massensterben“ bezeichnet wird. Obwohl das Einwirken des Menschen auf das Ökosystem noch nicht geklärt ist, zeigen jedoch neue Radiokohlenstoff-Daten, dass bestimmte Säugerspezies wie das Bison und das Wapiti sowie der Elch vor und während der menschlichen Kolonisation in ihrem Bestand zunehmen, obwohl diese vom Menschen erfolgreich bejagt werden. Andere Spezies wiederum wie das Pferd und das Mammut sterben regional aus, obwohl zum Beispiel die nordamerikanischen Pferde nicht vom Menschen bejagt werden. Diese Erkenntnis legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Tiere des Holozäns nicht in erster Linie durch menschliches Einwirken von der Bildfläche verschwinden, sondern diese Änderung im Erscheinungsbild der Gesamtfauna Folge des massiven ökologischen Umbruchs aufgrund einer stattgefundenen Klimaänderung zu sehen sind. So werden die Sommer jetzt langsam feuchter und wärmer, so dass die bisher wasserarme Steppenvegetation sich allmählich fundamental wandet: das Weideland dehnt sich zunächst aus und später entwickelt sich eine Tundra aus Hochstauden, Büschen und Wäldern, deren Pflanzengemeinschaft sich in zunehmendem Maße aus für Pflanzenfressern ungenießbaren oder sogar giftigen Pflanzen wie der Zwergbirke (Betula) zusammensetzt und so deren Bestand und Verbreitung beeinflusst. Insgesamt ändern sich die Lebensbedingungen der betroffenen Säugetiere so dramatisch, dass rasche Anpassungen erforderlich sind, die vermutlich nicht alle Spezies leisten können, wodurch es zu der beobachteten drastischen ökologischen Restrukturierung kommt. In Mitteleuropa beginnt die Mittelsteinzeit.


Skandinavien
Die nacheiszeitliche Besiedlung des heutigen Dänemarks und Südschwedens, das bei einem 100 Meter tieferen Meeresspiegel in der Nordsee eine weitaus größere Fläche als heute bedeckt, beginnt innerhalb der steinzeitlichen Bromme-Kultur, deren Vertreter in der Tundra noch Elch, Moschusochse, Pferd und anfangs noch das Rentier jagen. Sie ist nach einem Fundort bei Sorø auf Seeland benannt. Der Wasserspiegel der Ostsee, die noch ein Süßwasserbecken ist, liegt 50 Meter höher als der der Nordsee. Die vermutlich nur saisonalen Aufenthalte der Brommeleute hinterlassen ihre Werkzeuge, die bis heute gefunden werden.

9500 BC
Skandinavien
  • Nach dem Schmelzen des Eises, das große Landesteile des heutigen Norwegen und Schweden bedeckte, kommen die ersten Menschen ins Land. Mit nun zunehmender Bewaldung wandert das bevorzugte und wichtigste Jagdwild der nordischen Völker, das Rentier, bis zur Meeresküste und hinaus an die Tundra am zurückweichenden Eisrand. Ihm folgen die Jäger. Die ersten Menschen, die an die vom Golfstrom erwärmte Küste kommen, ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, weiter nördlich auch vom Rentier.
  • Die systematische Besiedelung Skandinaviens beginnt erst jetzt, obwohl die Küste bereits seit 4500 Jahren eisfrei ist.
9300 BC
Dänemark - Vorzeit

Menschen leben am Nordkap und stellen bemerkenswerte Felsritzungen her, die Jagd- und Tanzszenen oder Prozessionen oder Menschen im Boot wiedergeben. Es ist bekannt, dass diese Menschen Pfeilspitzen, Messer und Schaber zum Glätten von Tierhäuten aus Quarz und Quarzit benutzen. Bei den Booten handelt es sich um Einbäume oder auch um Boote mit Lederbespannung ähnlich der Inuit-Umiak. Gegen die Einbaum-Theorie spricht, dass die Bäume in dieser Gegend nicht groß genug sind und dass Einbäume für Küstenfahrten ungeeignet sind.

9000 BC
Skandinavien

Nach dem Schmelzen des Eises, das große Landesteile des heutigen Norwegens und Schwedens bedeckte, kommen die ersten Menschen ins Land. Mit nun zunehmender Bewaldung wandert das bevorzugte und wichtigste Jagdwild der nordischen Völker, das Rentier, bis zur Meeresküste und hinaus an die Tundra am zurückweichenden Eisrand. Ihm folgen die Jäger. Die ersten Menschen, die an die vom Golfstrom erwärmte Küste kommen, ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, weiter nördlich auch vom Rentier.


Mitteleuropa / Westeuropa

Gemeinsame Mündung von Rhein und Themse
Kurz vor dem Wiederanstieg des Meeresspiegels infolge der Eisschmelze besitzen der Rhein und die Themse noch ein gemeinsames Delta, welches heute im Kanal zwischen den heutigen Niederlanden und England liegt, das in den Atlantik und nicht in die Nordsee mündet. Zwischen dem heutigen Norwegen und den Britischen Inseln existiert eine große Landfläche, die als „Dogger Hills“ bezeichnet wird. Dies ist heute das wichtigste Förderungsgebiet des Nordsee-Öls.
8800 BC
Norwegen

An der Grenze zwischen Rogaland und West-Agder im heutigen Norwegen liegt weit im Landesinneren der See Store Myrvatn, wo ab 8800 BC viele Wohnplätze entstehen. Der Gletscher reicht nur 10 bis 20 Kilometer an den Wohnplatz heran.

8500 BC
Skandinavien
  • In Südfinnland existiert eine sicher nachgewiesene Besiedelung.
  • In der heutigen Finnmark leben die wahrscheinlich von Westen eingewanderte Menschen der Komsa-Kultur, die sich auch in das heutige Nordfinnland ausbreitet.
8300 BC
Skandinavien / Baltikum

Der Eisstausee am Öresund schmilzt endgültig und fließt in den Atlantik ab und das brackige Yoldia-Meer entsteht; es geht durch eine vom Nordseeraum ausgehende marine Inkursion Mittelschwedens aus dem vormaligen Baltischen Eisstausee hervor. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt noch unterhalb von 40 Metern unter NN.

8200 BC
Skandinavien

Seit etwa 2000 Jahren weicht der Eispanzer um etwa 300 Meter pro Jahr zurück. Der Meeresspiegel liegt der im Eis gebundenen Wassermassen etwa 100 Meter tiefer als heute. Weite Teile des heute besiedelten Norwegen sind noch unbewohnbar. Im heutigen Südnorwegen ist der Druck der Eispanzer nun geringer als im heutigen Schweden, sodass sich das Land im Westen beginnt zu heben. Bis heute steigt die Landmasse langsam an. Nördlich des heutigen Oslo liegt die Landmasse stellenweise 220 Meter über dem Meer. Das ganze Land hebt sich um etwa 1,5 Meter in 100 Jahren (10.000 Jahre später nur noch 25-30 Zentimeter in 100 Jahren).

8000 BC
Skandinavien
  • Im Gebiet der Insel Ærø im heutigen Dänemark sowie in Buskerud im heutigen Norwegen werden Siedlungen gegründet.
  • Die Gletscher ziehen sich auf die Höhe des heutigen Skandinavien zurück. Die Baltische Eissee entsteht. Dieser Vorläufer der Ostsee ist das jüngste Meer Europas; ihr Untergrund ist eine Mulde, die sich durch den Abschmelzprozess bildet und mit Wasser füllt. Der Wasserspiegel dieses Süßwassersees liegt bis zu 26 Meter über dem Atlantik. Das Meer ist so kalt, dass es keinem tierischen Leben eine Grundlage bieten kann.
7700 BC
Skandinavien / Deutschland - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Polen - Vorzeit / Schweden - Vorzeit / Finnland - Vorzeit / Baltikum

Infolge der Erwärmung der Erde und des Abschmelzens der Eismassen im südlichen Ostseeraum hebt sich die von dieser Last befreite Erdkruste isostatisch. Noch 15.000 Jahre später verzeichnet Skandinavien Hebungsraten von bis zu einem Zentimeter pro Jahr, was 10 Meter in 1000 Jahren entspricht.

7500 BC
Skandinavien / Deutschland - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Polen - Vorzeit / Schweden - Vorzeit / Finnland - Vorzeit / Baltikum

Aufgrund einer isostatischen Hebung wird das seit 800 Jahren bestehende Yoldia-Meer in Skandinavien durch Aussüßung vom Ancylussee abgelöst. Die Spiegelhöhe im Ostseebecken liegt jetzt noch unterhalb von 40 Metern unter NN, im Jahre 2000 AD wird sie nur noch bei 20 Metern unter NN liegen.

6800 BC
Skandinavien / Norwegen - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Baltikum / Finnland - Vorzeit

Am Südrand des Baltischen Eismeers ergießt sich das Wasser in den Atlantik. Dies hat das Auftauchen weiterer Landesteile des heutigen Finnlands zur Folge. Da die Senke des ehemaligen Baltischen Eissees, der nun als „Yoldia-Meer“ bezeichnet wird, deutlich tiefer als der Meeresspiegel liegt, strömt nun im Gegenzug auch salzhaltiges Wasser von Westen her ein. Nach wie vor fließt Schmelzwasser aus dem Norden in dieses Meer.

6500 BC
Skandinavien / Deutschland - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Polen - Vorzeit / Schweden - Vorzeit / Finnland - Vorzeit / Baltikum

Das Yoldia-Meer, ein Vorläufer der Ostsee, wird wieder zu einem Süßwassersee und trägt jetzt die Bezeichnung „Ancylus-See“. Der Spiegel dieser See steigt wegen der Landhebung und des Schmelzwasserzuflusses ständig.

6000 BC
Skandinavien / Deutschland - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Polen - Vorzeit / Schweden - Vorzeit / Finnland - Vorzeit / Baltikum

Das Eis ist aus dem Ancylus-See (heute Ostsee) endgültig verschwunden. Die Insel Gotland wird besiedelt.

6000 BC
Dänemark - Vorzeit / Deutschland - Vorzeit

Die „Kongemose-Kultur“ (benannt nach einem Moor auf Seeland) kommt unter der Bevölkerung des heutigen Dänemark in der Gegend von Gudenå und Ahrensburg auf. Die Menschen dieser Kultur ergänzen ihre Jagd auf Rotwild und auf Wildschweine wesentlich durch Beeren, Fische, Nüsse, Schalentiere, Vögel und Wurzeln.

5200 BC
Dänemarks / Südschwedens

Im Gebiet des heutigen Dänemarks und Südschwedens folgt mit der neolithischen Trichterbecherkultur die erste Ackerbauernkultur der Region.

5100 BC
Dänemark - Vorzeit / Mitteleuropa

Menschen der später so genannten Ertebølle-Ellerbek-Kultur leben im Gebiet des heutigen Dänemark (Åmølle, Krabbesholm, Norsminde, Visborg, Muldbjerg, im Åmose auf Seeland, Ringkloster, Nekselø, Møllegabet, Næbbet und Tybrind vig) sowie im Gebiet des heutigen Deutschland (Timmendorf-Nordmole und Ellerbek in Schleswig-Holstein sowie Baabe auf Rügen und Jäckelberg-Nord in Mecklenburg. Im Laufe der Ertebølle-Kultur tritt in Norddeutschland die erste Keramik in Form von unverzierten, spitzbodigen (nicht von allein stehenden) Gefäßen und Tonlampen auf, die auf Anregungen aus dem südlich angrenzenden oder dem baltischen Einfluss der Narva-Kultur zurückgehen. In Schlamersdorf (Kreis Segeberg) gibt es spitzbodige Gefäße, von denen eines eine Randverzierung mit Fingernageleindrücken und winzigen Einstichen im Randbereich zeigt. Die Menschen der Ertebølle-Ellerbek-Kultur benutzen Angelhaken, Fischspeere, Fischzäune, Netze, Netzsenker und Netzschwimmer, Querangeln, Reusen, Boote und Paddeln. Pfeil und Bogen dienen als Jagdwaffen. Die bekanntesten Bogen stammen aus Holmegård auf Seeland in Dänemark. In der Silexindustrie sind querschneidige Pfeilspitzen typisch. An der Timmendorfer Nordmole werden einzigartig geschäftete mesolithische Flintklingen genutzt. In der Küstensiedlung Grube-Rosenhof in Schleswig-Holstein existiert sogar eine donauländische Axt mit einem weichen Schaft aus Lindenholz. Dies macht ihre Funktion als Prestigeobjekt wahrscheinlich. Bestattungen finden in dafür angelegten Muschelhaufen statt. Gräberfelder existieren beispielsweise in Vedbaek, Bøgebakken und Skateholm sowie in Tybrind Vig in der Nähe von Middelfart auf Fünen.

5000 BC
Großbritannien - Vorzeit / Deutschland - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Norwegen - Vorzeit / Skandinavien / Nordamerika
  • Infolge des Abschmelzens der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels wird Britannien endgültig zu einer Insel. In der Nordsee entsteht jetzt das Wattenmeer. Ausgelöst hat diese Veränderung der Zusammenbruch des Nordamerikanischen Inlandeises, des ausgedehntesten Eisschildes auf der Nordhalbkugel, was zum raschen Ansteigen des Meeresspiegels um etwa 120 Meter in 7000 Jahren beigetragen hat. Die noch im Jahre 2000 AD bestehenden Küstenlinien entstehen. Auch die dänischen Inseln entstehen.
  • Früheste Kulturspuren auf Helgoland (altnordisch Heligoland = Heiliges Land) reichen bis in die Jungsteinzeit zurück; auf dem Oberland findet man mehrere Hügelgräber. Die Verbindung zum Festland reißt aufgrund des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieges ab. Die Landbrücke zwischen Norwegen und Schottland reißt nun ebenfalls ab und frühe Siedlungsplätze werden von der entstehenden Nordsee überflutet. Es ist jetzt bereits unmöglich, zu Fuß vom Gebiet des heutigen Norwegen ins heutige Dänemark zu kommen.
  • Die Insel Læsø nordöstlich von Jütland, die sich zwischen 12.000 BC und 10.000 BC zum ersten Mal nach dem Abschmelzen der weichseleiszeitlichen Gletscher aus dem Meer erhob, wird wieder vom Wasser überspült.

Skandinavien
In Nordeuropa wird das Rentier domestiziert und als Zugtier für den Schlitten verwendet.

4500 BC
Norwegen - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Schweden - Vorzeit / Baltikum / Finnland - Vorzeit

Der sogenannte Ancylus-See, ein Vorläufer der Ostsee, existiert jetzt 2000 Jahre. In dieser Zeit ist kontinuierlich Schmelzwasser in die Ancylus geflossen, so dass der See überläuft. Der Durchbruch zum Atlantik erfolgt an der flachsten Stelle, nämlich im Gebiet des heutigen Dänemark, wo sich Öresund und Großer und Kleiner Belt herausbilden. Diese Meeresstraßen, durch das ausströmende Wasser vertieft, geben anschließend dem salzhaltigen Nordsee-Wasser in das Ostseebecken frei: Das Litorina-Meer entsteht. Es ist deutlich größer als die heutige Ostsee, da viele heutige Binnenseen noch Meeresbuchten sind.


Dänemark - Vorzeit
In der Tybrind-Bucht in Westen der Insel Fünen wird ein Einbaum hergestellt, der zu den ältesten heute bekannten Wasserfahrzeugen in Europa gehört. Es ist etwa acht Meter lang und 0,75 Meter breit.

4200 BC
Dänemark - Vorzeit

Im Gebiet des heutigen Dänemark ist der Gebrauch der Nähnadel bekannt.

4000 BC
Malta / Iberische Halbinsel / Frankreich - Vorzeit / Deutschland - Vorzeit / Norwegen - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Schweden - Vorzeit

Auf Malta und Gozo werden aus gewaltigen Steinen geheimnisvolle Bauten errichtet, die überirdisch nachgebauten Höhlenheiligtümern gleichen. Diese Bauten gehören zu den ältesten Tempelbauten der Megalithkultur. Auch auf der Iberischen Halbinsel, wo die Zivilisation beginnt, sowie in den Gebieten des heutigen Deutschlands, der Niederlande, Polens und Skandinaviens entstehen megalithische Bauwerke. Die betreffenden Bauwerke (Megalithanlagen) bestehen aus bearbeiteten oder unbearbeiteten Steinblöcken. Daneben finden sich aufgerichtete Steine, die ein Gewicht bis zu 350 t (Grand Menhir Brisé), in der Regel aber 15–20 Tonnen haben (Steinsetzungen). Die Bauten bzw. die Steinsetzungen werden im Gebiet des heutigen Deutschlands je nach Ausführung und vermutetem Verwendungszweck als Hünengräber, Dolmen, Ganggräber, Menhire, Steinkisten, Steinkreise bzw. Steinreihen bezeichnet. Auf der iberischen Halbinsel beginnt die Errichtung von Großsteingräbern mit dem Epi-Cardial und setzt sich bis in die kupferzeitliche Almeriakultur fort. Besonders häufig sind Großsteingräber in Portugal und den Randregionen Spaniens, Galicien und Asturien mit Ausnahme der Ostküste.


Norwegen - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Schweden - Vorzeit
Die Rentierjäger müssen den Rentieren ins Hochland nachwandern. Auf diese Weise sind inzwischen etwa 1000 Wohnplätze im heutigen Skandinavien entstanden. Viele Menschen werden sesshafter. In dieser so genannten „Warmzeit“ liegt die Baumgrenze jetzt bei 1200 Meter NN. Die Änderungen der Baumgrenzen ziehen auch Änderungen im Wanderverhalten der Rentiers und damit der Bevölkerung nach sich, da das Rentier ihre Hauptbeute ist. Inzwischen siedeln sich mehr Menschen an der Küste als im Binnenland an und werden dort bis zu den Lofoten hin sesshaft. Die Menschen dort ernähren sich von mindestens 13 verschiedenen Arten von Vögeln, Fischen und Amphibien, Makrelen, Hirschen und Alken (eine Vogelart aus der Familie der Trottellummen). Es entsteht außerdem eine bescheidene Landwirtschaft mit dem Anbau von Weizen und Gerste. Als Tiere werden Schafe und Ziegen gehalten, bei denen es der Bevölkerung offenbar nur auf das Fleisch ankommt, da diese jung geschlachtet werden. Wolle und Milch spielen noch keine Rolle. Die Bevökerung ist bereits in der Lage, Gefäße aus Ton herzustellen.

  • Zwischen den Stämmen in Skandinavien wird mit Bernstein gehandelt.
  • Im Gebiet des heutigen Dänemark und Südschweden beginnt die Jungsteinzeit. Diese Periode ist auch bekannt unter der Bezeichnung „Bondestenalter“ (Bauernsteinzeit), weil die Menschen das Land kultivieren und Vieh halten. Immer mehr Menschen wandern vom Süden her nach Norden; sie kommen aus einem Gebiet, wo die Menschen schon längere Zeit Bauern sind.
3500 BC
Dänemark - Vorzeit

Im Gebiet des heutigen Dänemark siedeln steinzeitliche Bauern.

2194 BC
Schweden - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Norwegen - Vorzeit / Volk der Germanen / Stamm der Friesen

Der Überlieferung nach wird Fasta die erste "Volksmutter" der Friesen die Priesterin Fasta. Das Oera-Linda-Buch, das von eine Anzahl Geschichtsforscher als eine Fälschung aus dem 13. Jahrhundert angesehen wird, beschreibt, dass es im Gebiet des heutigen Friesland viele Tempel gibt, in denen von jeweils 28 Priesterinnen in Sechs-Stunden-Schichten das heilige, ewig brennende Feuer bewacht wird. Die Hierarchie dieser Priesterinnen bestimmt auch die Regierung der friesischen Gesellschaft. Fasta ist der gleichen Überlieferung zufolge direkt von Frya ernannt worden, die von den Friesen als die Gründerin ihres Volkes angesehen wird. Die Beauftragung Fastas durch Frya erfolgt der Sage nach, als diese während einer schrecklichen Flut zu den Sternen auffährt. Frya gehört zu den Wanen, einem der beiden Göttergeschlechter der nordischen Mythologie. Ihr Bruder ist Frey (altisländisch Freyr), ihr Vater der Meergott Njörd, als Mutter wird Skadi, Tochter des Riesen Thiazi genannt. Ihr Gatte ist in der eddischen Mythologie der Gott Óðr. Mit ihm hat sie die Töchter Hnoss und Gersimi (beide Namen sind Synonyme und bedeuten „Kostbarkeit“). Frya gilt als die „berühmteste von den Göttinnen“ (Gylfaginning, Kap. 23). Sie gilt als die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers (seiðr). Frya besitzt ein von Zwergen geschmiedetes Halsband, Brisingamen, einen von Waldkatzen gezogenen Wagen und ein Falkengewand, mit dem man wie ein Falke durch die Lüfte gleiten kann. Nach dem Gedicht Hyndluljóð reitet sie auch auf dem Eber Hilisvini. Auch in der Gylfaginning tritt Frya auf. Danach weint sie goldene Tränen, als Oðr fortfährt. Nach der Grímnismál heißt ihr Hof Fólkvangr. Ihr Saal heißt Sessrúmnir. Nach der Ynglinga-Saga, die später Snorris niederschreiben wird, lehrte sie die Asen den Zauber. Aber ihre Hauptaufgabe liegt darin, dass sie als Anführerin der Walküren auf den Schlachtfeldern daheim ist und die Hälfte der gefallenen Recken beanspruchen darf, während Odin (der oberste Gott, Gott des Krieges) die andere Hälfte zusteht. Frya spielt in den eddischen Texten Hyndluljóð, Lokasenna und Þrymskviða eine bedeutende Rolle. In Grímnismál erscheint sie als Todesgöttin und in der Völuspá schimmert sie durch den Gesang Ods Braut (Óðs mey). Auch die Zauberinnen Gullveig und Heid, die in den Strophen davor den Krieg zwischen Asen und Vanen entfachen, werden für Hypostasen der Göttin Frya gehalten. Die Friesen leben zu diesem Zeitpunkt in Schonen im heutigen südlichen Schweden.

ab 113 BC
Geschichte Dänemarks seit Aufzeichnung der geschichtlichen Ereignisse
ca. 250
Schweden - Vorzeit / Dänemark - Vorzeit / Norwegen - Vorzeit / Volk der Germanen

In der Skjöldunga- und in der Ynglinga-Saga erfährt der Leser, dass Odin aus Asien kommend Nordeuropa erobert. Odin (südgermanisch Wodan) gilt als Hauptgott in der nordischen Mythologie und fungiert als Göttervater, Kriegs- und Totengott sowie als ein Gott der Dichtung und der Runen, der Magie und Ekstase mit deutlich dämonisch-schamanistischen Zügen. Der Sage nach opferte Odin ein Auge, um Weisheit zu erlangen. Sein magischer Thron Hlidskialf befähigt ihn, alle neun Welten zu sehen. Odin, altnordisch "ódr", bedeutet "besessen" oder "erregt". In einigen germanischen Sprachen ist der "Wodanstag" (niederländisch: Woensdag, im Englischen schließlich Wednesdey, im Friesischen Wernsdey, im Dänischen Onsdag) zum Odinstag geworden. Im deutschen "Mittwoch" soll später der Name des höchsten germanischen Gottes möglicherweise bewusst vermieden werden. Odin ist überaus weise. Sein Wissen verdankt er zwei Raben, Hugin und Munin, die auf seinen Schultern sitzen und ihm alles erzählen, was auf der Welt geschieht, weshalb er auch der Rabengott heißt; ferner bezieht er sein Wissen aus einem Trunk von Mimirs Brunnen, wofür er ein Auge gab; daher wird er auch der Einäugige genannt. Den köstlichen Skaldenmet wusste er sich durch seine List und männliche Schönheit von Gunnlöd zu verschaffen, ist daher auch Dichterkönig und führt den Beinamen Liodasmieder (Liedermacher, Verseschmieder). Odins Gattinnen und Geliebte sind: Jörd (Mutter des Thor), Rinda (Mutter des Wali), Frigga die Asenkönigin (Mutter des Balder, Bragi, Hermodr und Tyr), Grydur (Mutter des Vidar), neun reine Riesenjungfrauen von unendlicher Schönheit, die alle neun am Meeresstrand schlafend, zugleich Mütter des Heimdall werden; Skadi, früher Njörds Gattin (von Odin Mutter des Semming und vieler anderer Söhne), Gritha (Mutter Skjölds); ferner erfreuten ihn mit ihrer Gunst die Riesentochter Gunlöda und Laga, die Göttin der Gewässer. Odin wohnt in Asgard, wo er zwei Paläste hat: Walaskialf und Gladsheim mit Walhall. Von dem ersten vermag er die ganze Welt zu überschauen; der zweite ist zu den Versammlungen des Götterrats bestimmt; darin befindet sich die Halle, in der sich um ihn alle Helden der Erde sammeln, um mit ihm gegen die den Weltuntergang herbeiführenden Mächte zu kämpfen. Diese Helden heißen Einherjer, werden auf dem Schlachtfeld (Walstatt) von den Walküren mit einem Kuss zum Festmahl Odins eingeladen und erwarten dort unter fortwährendem Festgelage und Kämpfen das Schicksal der Götter (Ragnarök). Selbst ein Freund des Zechens und der Schlachten, lässt Odin sich stets von zwei Walküren, Rista und Mista, mit goldenen Pokalen bedienen und kämpft mit den Einherjern auf seinem achtfüßigen Ross mit einem nie das Ziel verfehlenden Speer Gungnir.

300
Königreich Dänemark

Der legendäre Skjöldr gründet das erste Königreich in Dänemark. Der Skjöldunga- und der Ynglinga-Saga zufolge teilt Odin Skandinavien unter seinen Söhnen auf: Yngvi erhält Schweden und Skjöldr erhält Dänemark. Skjöldrs Ehefrau heißt Gefjon. Beide gelten als die Stammeltern der Dänen. Unter dem Namen Scyld erscheint Skjöldr auch in der Beowulf-Saga. Das Reich von Skjöldr startet in der Nähe des heutigen Tønder, die Hauptstadt liegt irgendwo auf der Insel Fyn (Fünen).

934
Königreich Dänemark

Der dänische Anführer Gorm besteigt den Thron. Er wird als erster König Dänemarks angesehen, der historisch nachweisbar ist.

970
Königreich Dänemark (Norwegen)

Der dänische König Harald Blåtand setzt seine Herrschaft über Norwegen durch und gliedert den Ostteil des Landes an Dänemark an.

1261
Königreich Dänemark (Grönland)

Grönland wird Teil des Dänischen Königreiches.

1262
Königreich Dänemark (Island)

Island wird in das Dänische Königreich eingegliedert.

12.09.1380
Königreich Dänemark-Norwegen

Norwegen tritt in eine Personalunion mit Dänemark ein.

17.06.1397
Kalmarer Union

Die Kalmarer Union zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden beginnt. Erik VII. wird in Kalmar zum gemeinsamen König der drei nordischen Reiche gekrönt. Seine Mutter Margrete I. erhält die Generalvollmacht für die Reichsverweserschaft und hält faktisch die Macht in ihren Händen.

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