Chronik 57

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 57



Der Apostel Paulus beendet seine dritte Missionsreise und wird in Jerusalem festgenommen

Gnaeus Domitius Corbulo beginnt mit der Eroberung Armeniens

Kaiser Nero verfügt, dass Provinzstatthalter künftig keine Spiele mehr durchführen dürfen



Hauptseite Map Paulus 3. Missionsreise.jpg
Dritte Missionsreise des Paulus (Quelle: cms.bistum-trier.de)
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
Kaiser Han Ming-di
25 - 57
57 - 75
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Valgasch II. (Vologaeses)
51 - 78
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Nero
54 - 68
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 46 - 47 - 48 - 49 - 50 - 51 - 52 - 53 - 54 - 55 - 56
fortlaufende Ereignisse
  • Der Apostel Paulus und sein Team sind im vierten Jahr auf Pauli dritter Missionsreise unterwegs.
  • Der im Jahre 54 im Nordwesten der römischen Provinz Tarraconensis, dem späteren Asturien, begonnene Aufruhr gegen die römische Besatzungsmacht aufgrund von Machtmissbrauch der kaiserlichen Procuratoren wird fortgesetzt.
01.01.57
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCCX (810) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Kaiser Nero (Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus) und Lucius Calpurnius Piso werden zu Consuln ernannt. Für Nero ist es die zweite Ernennung nach 55. Zum Consul suffectus wird Lucius Caesius Martialis berufen.
Anfang 57
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Kaiserreich China (Östliche Han-Dynastie) / Königreich Na
Das chinesische kaiserliche Siegel für das japanische Königreich Na
Japan wird zum ersten Mal in der chinesischen Geschichte erwähnt. Ein chinesisches, kaiserliches Siegel aus massivem Gold geht als Geschenk an den König von Na. Dies ist das erste Zeichen der Schriftkultur in Japan. Der neue japanische Staat wurde unlängst gegründet. Die erste Erwähnung findet sich im Weizhi Worenchuan, deutsch „Aufzeichnungen von Wei: Leben der Menschen von Wa“, ein Teil der Chroniken der Drei Reiche, und nennt für das Na des 3. Jahrhunderts unter anderem Namen von Beamten und dass es eine Bevölkerung von über 20.000 Haushalten hatte – im Vergleich zum mächtigsten Staat Yamatai mit 70.000 Haushalten. Eventuell geht die Bezeichnung Na-no-tsu (那津) für die Hakata-Bucht auf den Namen des Staates zurück und bedeutet dann „Hafen von Na“. Dasselbe „Na“ kommt auch im Namen des darin mündenden Flusses Naka-gawa vor. Nach dem "Buch der Späteren Han" gewährte Kaiser Guangwu von Han im Jahr 57 Na ein kaiserliches Siegel. Dort heißt es: „Im zweiten Jahr [der Devise] chien-wu chung-yüan hat das Wo-Land Nu Tribut angeboten und dem Hof Geschenke übermittelt. Der Gesandte bezeichnete sich selbst als ‚ta-fu‘. Es ist des Wo-Landes äußerste Südgrenze. [Der Kaiser] Kuang-wu verlieh [daraufhin] ein Siegel mit Band.“ Das erwähnte Siegel entspricht den chinesischen Jade-Siegeln, ist jedoch aus Gold gefertigt mit einer quadratischen Kantenlänge von je 2,3 cm und einem Gewicht von 108 g. Im Gegenzug wird Na im selben Jahr eine Gesandtschaft zur chinesischen Hauptstadt zur Übergabe von Tribut und Neujahrsgrüßen.
29.03.57
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Kaiserreich China (Östliche Han-Dynastie) / Königreich Na

Kaiser Guangwu-di stirbt nach 32 Jahren im Amt. Kronprinz Zhuang folgte ihm als Kaiser Han Ming-di auf den Thron. Die wichtigste Quelle für das Leben Kaiser Guangwu-dis und seiner Nachfolger ist das Buch der Späteren Han, das im 5. Jahrhundert vom Historiker Fan Ye auf der Grundlage älterer Quellen zusammengestellt wird. Besonders für die Zeit des 1. Jahrhunderts bedient er sich des Buchs der Han, das im 1. und 2. Jahrhundert vom Historiker Ban Biao, seinem Sohn Ban Gu und seiner Tochter Ban Zhao zusammengestellt wurde. Der Verstorbene hinterlässt zwei Gemahlinnen, Kaiserin Guo Shengtong, Mutter der Prinzen Jiang, Fu, Kang, Yán und Yǎn sowie Kaiserin Yin Lihua, Mutter von Kaiser Ming, der Prinzen Cang, Jing von Shanyang und Jing von Langye, und des Fürsten Heng. Wichtige Konkubinen sind:

  • Frau Xu, Mutter des Prinzen Jing, Kinder: Liu Jiang, im Jahre 26 Kronprinz, 43 abgesetzt, später Prinz Gong von Donghai
  • Liu Yang, im Jahre 39 Fürst von Donghai, 41 Prinz von Donghai, 43 Namensänderung zu Liu Zhuang und Kronprinz, später Kaiser Ming
  • Liu Fu, im Jahre 39, Fürst von Youyi, 41 Prinz von Zhongshan, 44 Prinz Xian von Pei
  • Liu Kang, im Jahre 39 Fürst von Zinan, 41 Prinz An von Zinan
  • Liu Yán, im Jahre 39 Fürst von Huaiyang, 41 Prinz, 73 degradiert zum Prinzen von Fulin
  • Liu Yǎn, im Jahre 39 Fürst von Zuoyi, 41 Prinz von Zuoyi, 54 Prinz Jian von Zhongshan
  • Liu Ying, im Jahre 39 Fürst von Chu, 41 Prinz von Chu
  • Liu Cang, im Jahre 39 Fürst von Dongping, 41 Prinz Xian von Dongping
  • Liu Jing, geboren 37, 39 Fürst von Shanyang, 41 Prinz von Shanyang
  • Liu Heng, im Jahre 39 Fürst Huai von Linhuai († 41)
  • Liu Jing, im Jahre 39 Fürst von Langye, 41 Prinz Xiao von Langye
  • Liu Yiwang, im Jahre 39 Prinzessin Wuyang
  • Liu Zhongli, im Jahre 39 Prinzessin Nieyang
  • Liu Hongfu, im Jahre 39 Prinzessin Guantau
  • Liu Liliu, im Jahre 41 Prinzessin Yuyang
  • Liu Shou, im Jahre 45 Prinzessin Liyi
19.04.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Die dritte Missionsreise des Apostels Paulus wird fortgesetzt. Dieser befindet sich immer noch in Hellas, beschließt aber, nach Jerusalem zu ziehen. Der Evangelist Lukas schreibt in der Apostelgeschichte im 20. Kapitel über die Ereignisse an der Zwischenstation in Troas, das südlich der Dardanellen liegt (mit Versangaben):

3 Und als er sich drei Monate aufgehalten hatte, wurde, als er nach Syrien abfahren wollte, von den Juden ein Anschlag gegen ihn unternommen. Da entschloss er sich, durch Mazedonien zurückzukehren.
4 Es begleitete ihn aber bis nach Asien Sopater, des Pyrrhus [Sohn], ein Beröer; von den Thessalonichern aber Aristarchus und Sekundus und Gajus von Derbe und Timotheus und Tychikus und Trophimus aus Asien.
5 Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas;
6 wir aber segelten nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verweilten.
7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, um Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte; und er zog das Wort hinaus bis Mitternacht.
8 Es waren aber viele Lampen in dem Obersaal, wo wir versammelt waren.
9 Ein junger Mann aber mit Namen Eutychus sass im Fenster und wurde von tiefem Schlaf überwältigt, während Paulus noch weiterredete; und vom Schlaf überwältigt, fiel er vom dritten Stock hinunter und wurde tot aufgehoben.
10 Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, und ihn umfassend sagte er: Macht keinen Lärm, denn seine Seele ist in ihm.
11 Und als er hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Anbruch des Tages geredet hatte, reiste er so ab.
12 Sie brachten aber den Knaben lebend und wurden nicht wenig getröstet.

25.04.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nach einer Woche Aufenthalt in Troas zieht der Apostel Paulus weiter nach Assos. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 20. Kapitel (mit Versangaben):

13 Wir aber gingen voraus auf das Schiff und fuhren ab nach Assos und wollten dort den Paulus aufnehmen; denn so hatte er es angeordnet, da er selbst zu Fuss gehen wollte.
14 Als er aber in Assos mit uns zusammentraf, nahmen wir ihn auf und kamen nach Mitylene.

26.04.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus legt auf seiner dritten Missionsreise in Chios an. Da er pünktlich zum Pfingstfest in Jerusalem sein will, möchte er keine weitere Zeit für einen Besuch in Ephesos investieren. Da es ihn aber verlangt, die Leiter der dortigen Gemeinde zu sprechen, bittet er sie, zu einem Treffen nach Milet zu kommen. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 20. Kapitel (mit Versangaben):

15 Und als wir von da abgesegelt waren, kamen wir am folgenden Tag Chios gegenüber an; am anderen Tag aber legten wir in Samos an und kamen am folgenden nach Milet;
16 denn Paulus hatte sich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren, damit er nicht veranlasst würde, in Asien Zeit zu versäumen; denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein.
17 Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten der Gemeinde herüber.

30.04.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Heute beginnt ein dreitägiges Treffen des Apostels Paulus mit den Ältesten der christlichen Gemeinde von Ephesos in Milet. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 20. Kapitel (mit Versangaben):

18 Als sie aber zu ihm gekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr wisst, wie ich vom ersten Tag an, da ich nach Asien kam, die ganze Zeit bei euch gewesen bin
19 und dem Herrn diente mit aller Demut und unter Tränen und Versuchungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfuhren;
20 wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern,
21 da ich sowohl Juden als Griechen die Busse zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte.
22 Und nun siehe, gebunden im Geist, gehe ich nach Jerusalem und weiss nicht, was mir dort begegnen wird,
23 ausser dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten.
24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, damit ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe: das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen.
25 Und nun siehe, ich weiss, dass ihr alle, unter denen ich umhergegangen bin und das Reich gepredigt habe, mein Angesicht nicht mehr sehen werdet.
26 Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein bin vom Blut aller;
27 denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.
28 Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch das Blut seines eigenen [Sohnes].
29 Ich weiss, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen.
30 Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.
31 Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.
32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, das die Kraft hat, aufzuerbauen und ein Erbe unter allen Geheiligten zu geben.
33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.
34 Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und denen, die bei mir waren, diese Hände gedient haben.
35 Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken müsse, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als Nehmen.
36 Und als er dies gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen.
37 Es entstand aber lautes Weinen bei allen; und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn zärtlich,
38 am meisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen. Sie geleiteten ihn aber zu dem Schiff.

02.05.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus und sein Team fahren mit dem Schiff von Milet über Patara und Tyros bis nach Caesarea, wo sie am 19. Mai ankommen werden. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 21. Kapitel (mit Versangaben):

1 Als wir aber abfuhren, nachdem wir uns von ihnen losgerissen hatten, kamen wir geraden Laufs nach Kos, am folgenden Tag aber nach Rhodos und von da nach Patara.
2 Und wir fanden ein Schiff, das nach Phönizien übersetzte, stiegen ein und fuhren ab.
3 Als wir aber Zypern gesichtet und es links hatten liegen lassen, segelten wir nach Syrien und legten zu Tyrus an, denn dort hatte das Schiff die Ladung abzuliefern.
4 Nachdem wir die Jünger gefunden hatten, blieben wir sieben Tage dort; diese sagten dem Paulus durch den Geist, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen.
5 Als wir aber die Tage vollendet hatten, zogen wir fort und reisten weiter; und sie alle geleiteten uns mit Frauen und Kindern bis ausserhalb der Stadt; und wir knieten am Ufer nieder und beteten.
6 Und nachdem wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir in das Schiff, jene aber kehrten heim.
7 Als wir nun die Fahrt beendet hatten, gelangten wir von Tyrus nach Ptolemais; und wir begrüssten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen.
8 Am folgenden Tag aber zogen wir aus und kamen nach Caesarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der [einer] von den Sieben war, und blieben bei ihm.
9 Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, die weissagten.

19.05.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus und sein Team beginnen einen einwöchigen Aufenthalt in Caesarea. Sie wohnen in dem Haus des Philippus, einer der früheren sieben Diakone in Jerusalem, der jetzt hier als Prediger tätig ist. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 21. Kapitel (mit Versangaben):

10 Als wir nun mehrere Tage blieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus von Judäa herab.
11 Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Füsse und die Hände und sprach: Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern.
12 Als wir aber dies hörten, baten sowohl wir als auch die Einheimischen, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehen möchte.
13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr, dass ihr weint und mir das Herz brecht? Denn ich bin bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus zu sterben.
14 Als er sich aber nicht überreden liess, schwiegen wir und sprachen: Der Wille des Herrn geschehe!

27.05.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Zwei Tage nach dem Abschied in Caesarea kommen der Apostel Paulus und sein Team wieder in Jerusalem an. Seine dritte Missionsreise hat vor mehr als vier Jahren begonnen. Was in Jerusalem geschieht, ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 21. Kapitel (mit Versangaben):

15 Nach diesen Tagen aber machten wir uns bereit und gingen hinauf nach Jerusalem.
16 Es gingen auch [einige] der Jünger aus Cäsarea mit uns und brachten uns zu einem gewissen Mnason, einem Zyprer, einem alten Jünger, bei dem wir herbergen sollten.
17 Als wir aber in Jerusalem angekommen waren, nahmen uns die Brüder freudig auf.

28.05.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Am folgenden Tag trifft der Apostel Paulus einen der Jünger Jesu, Jakobus. Dieser rät ihm zu einem öffentlichen Auftreten, um die Jerusalemer Judenchristen, die größtenteils wegen seiner Freiheit von religiösen Gesetzen nicht gut auf Paulus zu sprechen sind, zu beschwichtigen. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte im 21. Kapitel (mit Versangaben):

18 Am folgenden Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und alle Ältesten kamen dahin.
19 Und als er sie begrüsst hatte, erzählte er eines nach dem anderen, was Gott unter den Nationen durch seinen Dienst getan hatte.
20 Sie aber, als sie es gehört hatten, verherrlichten Gott und sprachen zu ihm: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, die gläubig geworden sind, und alle sind Eiferer für das Gesetz.
21 Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, dass du alle Juden, die unter den Nationen sind, Abfall von Mose lehrest und sagest, sie sollen weder die Kinder beschneiden noch nach den Gebräuchen wandeln.
22 Was nun? Jedenfalls werden sie hören, dass du gekommen bist.
23 Tu nun dies, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich [genommen] haben.
24 Diese nimm zu dir und reinige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie das Haupt scheren lassen; und alle werden erkennen, dass nichts an dem ist, was ihnen über dich berichtet worden ist, sondern dass du selbst auch zum Gesetz stehst und es befolgst.
25 Was aber die Gläubigen [aus den] Nationen betrifft, so haben wir geschrieben und verfügt, dass sie sich sowohl vor dem Götzenopfer als auch vor Blut und Ersticktem und Unzucht hüten sollen.
26 Dann nahm Paulus die Männer zu sich, und nachdem er sich am folgenden Tag gereinigt hatte, ging er mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht war.

02.06.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nach einem jüdischen Reinigungsritual tritt Paulus vor das Volk der Christen aus den Nationen und der Christen aus den Juden und hält eine Ansprache. Diese und die Folgen sind nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas im 21. Kapitel (mit Versangaben):

27 Als aber die sieben Tage beinahe vollendet waren, sahen ihn die Juden aus Asien im Tempel und brachten die ganze Volksmenge in Aufregung und legten die Hände an ihn
28 und schrien: Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle überall lehrt gegen das Volk und das Gesetz und diese Stätte; und dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte verunreinigt.
29 Denn sie hatten vorher den Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen, von dem sie meinten, dass Paulus ihn in den Tempel geführt habe.
30 Und die ganze Stadt kam in Bewegung, und es entstand ein Zusammenlauf des Volkes; und sie ergriffen Paulus und schleppten ihn aus dem Tempel, und sogleich wurden die Türen geschlossen.
31 Während sie ihn aber zu töten suchten, kam an den Obersten der Schar die Anzeige, dass ganz Jerusalem in Aufregung sei;
32 der nahm sofort Soldaten und Hauptleute mit und lief zu ihnen hinab. Als sie aber den Obersten und die Kriegsknechte sahen, hörten sie auf, den Paulus zu schlagen.
33 Dann näherte sich der Oberste, ergriff ihn und befahl, ihn mit zwei Ketten zu fesseln, und erkundigte sich, wer er denn sei und was er getan habe.
34 Die einen aber riefen dies, die anderen jenes in der Volksmenge; da er aber wegen des Tumultes nichts Gewisses erfahren konnte, befahl er, ihn in das Lager zu führen.
35 Als er aber an die Stufen kam, geschah es, dass er wegen der Gewalt des Volkes von den Soldaten getragen wurde;
36 denn die Menge des Volkes folgte und schrie: Weg mit ihm!
37 Und als Paulus eben in das Lager hineingebracht werden sollte, spricht er zu dem Obersten: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er aber sprach: Verstehst du Griechisch?
38 Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung gemacht und die viertausend Mann Sikarier in die Wüste hinausgeführt hat?
39 Paulus aber sprach: Ich bin ein jüdischer Mann aus Tarsus, Bürger einer nicht unberühmten Stadt in Zilizien; ich bitte dich aber, erlaube mir, zu dem Volk zu reden.
40 Als er es aber erlaubt hatte, winkte Paulus, auf den Stufen stehend, dem Volk mit der Hand; nachdem aber eine grosse Stille eingetreten war, redete er sie in hebräischer Mundart an und sprach:
22. Kapitel
1 Ihr Brüder und Väter, hört jetzt meine Verantwortung vor euch!
2 Als sie aber hörten, dass er sie in hebräischer Mundart anredete, hielten sie noch mehr Ruhe. Und er spricht:
3 Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien; aber auferzogen in dieser Stadt, zu den Füssen Gamaliels unterwiesen nach der Strenge des väterlichen Gesetzes, war ich, wie ihr alle heute seid, ein Eiferer für Gott.
4 Ich habe diesen Weg verfolgt bis auf den Tod, indem ich sowohl Männer als Frauen band und in die Gefängnisse überlieferte,
5 wie auch der Hohepriester und die ganze Ältestenschaft mir Zeugnis gibt. Von ihnen empfing ich auch Briefe an die Brüder und reiste nach Damaskus, um auch diejenigen, die dort waren, gebunden nach Jerusalem zu führen, dass sie gestraft würden.
6 Es geschah mir aber, als ich reiste und Damaskus nahte, dass um Mittag plötzlich aus dem Himmel ein helles Licht mich umstrahlte.
7 Und ich fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
8 Ich aber antwortete: Wer bist du, Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus, der Nazoräer, den du verfolgst.
9 Die aber bei mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht.
10 Ich sagte aber: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus, und dort wird dir von allem gesagt werden, was dir zu tun verordnet ist.
11 Da ich aber vor der Herrlichkeit jenes Lichtes nicht sehen konnte, wurde ich von denen, die bei mir waren, an der Hand geleitet und kam nach Damaskus.
12 Ein gewisser Hananias aber, ein frommer Mann nach dem Gesetz, der ein [gutes] Zeugnis hatte von allen dort wohnenden Juden,
13 kam zu mir, trat heran und sprach zu mir: Bruder Saul, sei wieder sehend! Und zu derselben Stunde schaute ich zu ihm auf.
14 Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und eine Stimme aus seinem Mund zu hören.
15 Denn du wirst ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.
16 Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst.
17 Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet
18 und ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem hinaus, denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.
19 Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, dass ich die an dich Glaubenden ins Gefängnis werfen und hin und her in den Synagogen schlagen liess;
20 und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand auch ich dabei und willigte mit ein und verwahrte die Kleider derer, die ihn umbrachten.
21 Und er sprach zu mir: Geh hin, denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden.
22 Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort und erhoben ihre Stimme und sagten: Weg von der Erde mit einem solchen, denn es darf nicht sein, dass er lebt!
23 Als sie aber schrien und die Kleider abwarfen und Staub in die Luft schleuderten,
24 befahl der Oberste, ihn ins Lager zu bringen, und sagte, man solle ihn mit Geißelhieben ausforschen, damit er erfahre, um welcher Ursache willen sie so gegen ihn schrien.
25 Als sie ihn aber für die Riemen ausgestreckt hatten, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dastand: Ist es euch erlaubt, einen Menschen, [der] Römer [ist], zu geißeln, und zwar unverurteilt?
26 Als es aber der Hauptmann hörte, ging er hin und meldete dem Obersten und sprach: Was hast du vor zu tun? Denn dieser Mensch ist ein Römer.
27 Der Oberste aber kam herbei und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja.
28 Und der Oberste antwortete: Ich habe für eine große Summe dieses Bürgerrecht erworben. Paulus sprach: Ich aber bin sogar [darin] geboren.
29 Sogleich nun standen die, welche ihn ausforschen sollten, von ihm ab; aber auch der Oberste fürchtete sich, als er erfuhr, dass er ein Römer sei und weil er ihn gebunden hatte.

03.06.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus wird in der Nacht nach Antipatris gebracht, wo er vor dem geistlichen Hohen Rat verhört werden soll. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas (mit Versangaben):

22. Kapitel
30 Am folgenden Tag aber, da er mit Gewissheit erfahren wollte, weshalb er von den Juden angeklagt sei, machte er ihn los und befahl, dass die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat zusammenkommen sollten; und er führte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.
23. Kapitel
1 Paulus aber blickte den Hohen Rat fest an und sprach: Ihr Brüder! Ich bin mit allem guten Gewissen vor Gott gewandelt bis auf diesen Tag.
2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die bei ihm standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getünchte Wand! Und du, sitzt du da, mich nach dem Gesetz zu richten, und, gegen das Gesetz handelnd, befiehlst du, mich zu schlagen?
4 Die Dabeistehenden aber sprachen: Schmähst du den Hohenpriester Gottes?
5 Und Paulus sprach: Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohepriester ist; denn es steht geschrieben: `Von dem Obersten deines Volkes sollst du nicht schlecht reden.
6 Da aber Paulus wusste, dass der eine Teil von den Sadduzäern, der andere aber von den Pharisäern war, rief er in dem Hohen Rat: Ihr Brüder, ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.
7 Als er aber dies gesagt hatte, entstand ein Zwiespalt unter den Pharisäern und den Sadduzäern, und die Menge teilte sich.
8 Denn die Sadduzäer sagen, es gebe keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist; die Pharisäer aber bekennen beides.
9 Es entstand aber ein großes Geschrei, und die Schriftgelehrten von der Partei der Pharisäer standen auf und stritten und sagten: Wir finden an diesem Menschen nichts Böses; wenn aber ein Geist oder ein Engel zu ihm geredet hat.
10 Als aber ein grosser Zwiespalt entstand, fürchtete der Oberste, Paulus möchte von ihnen zerrissen werden, und befahl, dass die Truppen hinabgingen und ihn aus ihrer Mitte wegrissen und in das Lager führten.
11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei guten Mutes! Denn wie du meine Sache in Jerusalem bezeugt hast, so musst du auch in Rom zeugen.

04.06.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nachdem in der gestrigen Verhandlung nichts entschieden werden konnte, haben nun die Hohenpriester das Volk gegen sich. 40 Menschen verschwören sich mit einem Fluch, dass sie so lange fasten wollen, bis sie den Apostel Paulus getötet hätten. Dies ist nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas im 23. Kapitel (mit Versangaben):

12 Als es aber Tag geworden war, rotteten sich die Juden zusammen, verschworen sich mit einem Fluch und sagten, dass sie weder essen noch trinken würden, bis sie Paulus getötet hätten.
13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht hatten.
14 Sie kamen zu den Hohenpriestern und den Ältesten und sprachen: Wir haben uns mit einem Fluch verschworen, nichts zu geniessen, bis wir den Paulus getötet haben.
15 Macht ihr nun jetzt mit dem Hohen Rat dem Obersten Anzeige, damit er ihn zu euch herabführe, als wolltet ihr seine Sache genauer entscheiden; wir aber sind bereit, ehe er nahe kommt, ihn umzubringen.
16 Als aber der Neffe des Paulus von der Nachstellung gehört hatte, kam er hin und ging in das Lager und meldete es dem Paulus.
17 Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sagte: Führe diesen jungen Mann zu dem Obersten, denn er hat ihm etwas zu melden.
18 Der nun nahm ihn zu sich und führte ihn zu dem Obersten und sagt: Der Gefangene Paulus rief mich herbei und bat mich, diesen jungen Mann zu dir zu führen, der dir etwas zu sagen habe.
19 Der Oberste aber nahm ihn bei der Hand und zog sich mit ihm abseits zurück und fragte: Was ist es, das du mir zu melden hast?
20 Er aber sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du morgen den Paulus in den Hohen Rat hinabbringst, als wolle er etwas Genaueres über ihn erkunden.
21 Du nun, lass dich nicht von ihnen überreden, denn mehr als vierzig Männer von ihnen stellen ihm nach, die sich mit einem Fluch verschworen haben, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben; und jetzt sind sie bereit und erwarten die Zusage von dir.
22 Der Oberste nun entließ den jungen Mann und befahl [ihm]: Sage niemandem, dass du mir dies mitgeteilt hast.
23 Und als er zwei von den Hauptleuten herbeigerufen hatte, sprach er: Macht zweihundert Soldaten bereit, damit sie bis Cäsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger von der dritten Stunde der Nacht an.
24 Und sie sollten Tiere bereit halten, dass sie den Paulus darauf setzten und sicher zu Felix, dem Statthalter, hinbrächten.
25 Und er schrieb einen Brief folgenden Inhalts:
26 Klaudius Lysias, dem hochedlen Statthalter Felix [seinen] Gruß!
27 Diesen Mann, der von den Juden ergriffen wurde und nahe daran war, von ihnen umgebracht zu werden, habe ich [ihnen], indem ich mit dem Kriegsvolk einschritt, entrissen, da ich erfuhr, dass er ein Römer sei.
28 Da ich aber die Ursache wissen wollte, weswegen sie ihn anklagten, führte ich ihn in ihren Hohen Rat hinab.
29 Da fand ich, dass er wegen Streitfragen ihres Gesetzes angeklagt war, dass aber keine Anklage gegen ihn vorlag, die des Todes oder der Fesseln wert wäre.
30 Da mir aber ein Anschlag hinterbracht wurde, der gegen den Mann im Werk sei, habe ich ihn sofort zu dir gesandt und auch den Klägern befohlen, vor dir zu sagen, was gegen ihn vorliegt.
31 Die Soldaten nun nahmen, wie ihnen befohlen war, den Paulus und führten ihn bei Nacht nach Antipatris.
32 Am folgenden Tag aber liessen sie die Reiter mit ihm fortziehen und kehrten nach dem Lager zurück.
33 Und als diese nach Cäsarea gekommen waren, übergaben sie dem Statthalter den Brief und führten ihm auch den Paulus vor.
34 Als er es aber gelesen und gefragt hatte, aus welcher Provinz er sei, und erfahren, dass [er] aus Zilizien [sei],
35 sprach er: Ich werde dich verhören, wenn auch deine Ankläger angekommen sind. Und er befahl, dass er in dem Prätorium des Herodes bewacht werde.

09.06.57
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nach einer Wartezeit von fünf Tagen wird vor dem Statthalter Felix Anzeige gegen den Apostel Paulus erstattet. Die Verhandlung ist überliefert in der Apostelgeschichte des Lukas im 24. Kapitel (mit Versangaben):

1 Nach fünf Tagen aber kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und Tertullus, einem Anwalt, herab, und sie machten bei dem Statthalter Anzeige gegen Paulus.
2 Als er gerufen worden war, begann Tertullus die Anklage und sprach:
3 Da wir großen Frieden durch dich genießen und da durch deine Fürsorge für diese Nation Verbesserungen getroffen worden sind, so erkennen wir es allseits und überall, hochedler Felix, mit aller Dankbarkeit an.
4 Damit ich dich aber nicht länger aufhalte, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Geneigtheit anzuhören.
5 Denn wir haben diesen Mann als eine Pest befunden und als einen, der unter allen Juden, die auf dem Erdkreis sind, Aufruhr erregt, und als einen Anführer der Sekte der Nazoräer;
6 der auch versucht hat, den Tempel zu entheiligen, den wir auch ergriffen haben;
8 von ihm kannst du selbst, wenn du ihn verhört hast, über alles dies Gewissheit erhalten, dessen wir ihn anklagen. -
9 Aber auch die Juden griffen [Paulus] mit an und sagten, dass dies sich so verhalte.
10 Paulus aber antwortete, nachdem ihm der Statthalter zu reden gewinkt hatte: Da ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter über diese Nation bist, so verteidige ich meine Sache getrost.
11 Du kannst ja erfahren, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten.
12 Und sie haben mich weder im Tempel angetroffen, noch dass ich mit jemand in Unterredung war oder einen Auflauf der Volksmenge machte, weder in den Synagogen noch in der Stadt;
13 auch können sie dir das nicht beweisen, weswegen sie mich jetzt anklagen.
14 Aber dies bekenne ich dir, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, so dem Gott meiner Väter diene, indem ich allem glaube, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht,
15 und die Hoffnung zu Gott habe, die auch selbst diese hegen, dass eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten sein wird.
16 Darum übe ich mich auch, allezeit ein Gewissen ohne Anstoss zu haben vor Gott und den Menschen.
17 Nach mehreren Jahren aber kam ich her, um Almosen für meine Nation und Opfer darzubringen.
18 Bei diesen fanden sie mich, gereinigt im Tempel, weder mit Auflauf noch mit Tumult;
19 [es waren] aber einige Juden aus Asien, die hier vor dir sein und Klage führen sollten, wenn sie etwas gegen mich hätten.
20 Oder lass diese selbst sagen, welches Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand,
21 es sei denn wegen dieses einen Ausrufs, den ich tat, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet.
22 Felix aber, der von dem Weg genauere Kenntnis hatte, vertagte ihre Sache und sagte: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden.
23 Und er befahl dem Hauptmann, ihn in Gewahrsam zu halten und ihm Erleichterung zu geben und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen.
24 Nach einigen Tagen aber kam Felix herbei mit Drusilla, seiner Frau, die eine Jüdin war, und liess den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus.
25 Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, wurde Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt geh hin; wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen.
26 Zugleich hoffte er, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde; deshalb ließ er ihn auch öfter holen und unterhielt sich mit ihm.

Ohne dass ein Gericht oder ein Statthalter über die Sache entscheidet, wird sich Paulus weiterhin in Caesarea in Haft befinden.

Juli 57
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Imperium Romanum

Consul Lucius Calpurnius Piso übergibt sein Amt an Consul suffectus Lucius Caesius Martialis.

57
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Königreich Armenien

Der römische Politiker und Senator Gnaeus Domitius Corbulo beginnt mit der Eroberung Armeniens. Corbulo kommt mit einer großen Streitmacht direkt aus Germanien nach Armenien, um den aus dem parthischen Herrscherhaus der Arsakiden stammenden König Trdat I. zu bekämpfen. Artaschat und Tigranokert werden erobert, und Tigran VI., der in Rom aufgewachsen und ein gehorsamer Diener der Regierung ist, als König von Armenien eingesetzt. Corbulo gilt als bedeutendster Feldherr dieser Epoche.

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Imperium Romanum

Kaiser Nero verfügt, dass Provinzstatthalter künftig keine Spiele mehr durchführen dürfen.

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