Chronik 51

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 51



Parthien erlebt ein "Dreikaiserjahr"

Paulus hält in Athen eine der bewegendsten Predigten der Weltgeschichte

Paulus sendet den 1. und den 2. Brief an die Thessalonicher



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Zweite Missionsreise des Paulus (Quelle: cms.bistum-trier.de)
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Gotarz II. (Gotarzes)
Schah Vonun II. (Vonones)
Schah Valgasch II. (Vologaeses)
38 - 51
51
51 - 78
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Claudius
41 - 54
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 41 - 42 - 43 - 44 - 45 - 46 - 47 - 48 - 49 - 50
fortlaufende Ereignisse
Der Apostel Paulus und sein Team sind im zweiten Jahr auf Pauli zweiter Missionsreise unterwegs.
01.01.51
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCCIV (804) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Servius Cornelius Scipio Salvidienus Orfitus wird an der Seite von Titus Claudius Caesar Augustus Germanicus (Kaiser Claudius) zum Consul ernannt, Claudius bereits zum fünften Mal. Lucius Calventius Vetus Gaius Carminius und Titus Flavius Vespasianus werden Consules suffecti.
Februar 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Nachdem mit Paulus, Silas und Timotheus christliche Missionare im November des Vorjahres zum ersten Mal Europa erreichten, zogen sie durch Thessalonich bis nach Beröa mit dem Ziel, nach Athen zu reisen. Über die Etappe von Thessalonich nach Beröa berichtet der Evangelist Lukas in der Apostelgeschichte im 17. Kapitel (mit Versangaben):

1 Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war.
2 Nach seiner Gewohnheit aber ging Paulus zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen aus den Schriften,
3 indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste und dass dieser der Christus ist: der Jesus, den ich euch verkündige.
4 Und einige von ihnen liessen sich überzeugen und gesellten sich zu Paulus und Silas, und eine große Menge von den anbetenden Griechen und nicht wenige der vornehmsten Frauen.
5 Die Juden aber wurden eifersüchtig und nahmen einige böse Männer vom Gassenpöbel zu sich, machten einen Volksauflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie traten vor das Haus Jasons und suchten sie unter das Volk zu führen.
6 Als sie sie aber nicht fanden, schleppten sie Jason und einige Brüder vor die Obersten der Stadt und riefen: Diese, die den Erdkreis aufgewiegelt haben, sind auch hierher gekommen,
7 die hat Jason beherbergt; und diese alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, da sie sagen, dass ein anderer König sei: Jesus.
8 Sie beunruhigten aber die Volksmenge und die Obersten der Stadt, die dies hörten.
9 Und nachdem sie von Jason und den übrigen Bürgschaft genommen hatten, liessen sie sie frei.
10 Die Brüder aber sandten sogleich in der Nacht sowohl Paulus als Silas nach Beröa; die gingen, als sie angekommen waren, in die Synagoge der Juden.
11 Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf und untersuchten täglich die Schriften, ob dies sich so verhielte.
12 Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Frauen und Männern nicht wenige.
13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie auch dorthin und erregten die Volksmengen.
14 Da sandten aber die Brüder sogleich den Paulus fort, dass er nach dem Meer hin gehe. Aber sowohl Silas als Timotheus blieben dort.

Timotheus, der neue christliche Missionar im Team Pauli, wurde als Sohn eines heidnischen Vaters und einer jüdischen Mutter namens Eunice und Großmutter namens Lois geboren. Der Tatsache, dass die Mutter eine Mischehe eingegangen war und dass sie ihren Sohn nicht hatte beschneiden lassen, lässt vermuten, dass Timotheus in einer nicht sehr religiösen Familie aufgewachsen ist, auch wenn gesagt wird, dass er die Schriften von Kindheit an kannte (2. Timotheusbrief 3,15). Als Paulus zu Beginn der zweiten Missionsreise durch Lystra - das heutige Dorf Kilistra (Gökyurt) bei Konya - kam, wählte er Timotheus zum Gefährten, da er ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium hatte; er wurde dann von Paulus beschnitten, um einen Konflikt mit Juden zu vermeiden.

Ende Februar 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus besucht auf seiner zweiten Missionsreise auch Athen und spricht auf der Agora und dem Areopag. Bereits während der Herrschaft des Kaisers Augustus entstand die Römische Agora in Athen. Über das ultimative missionarische Ereignis in Athen, das als ein Meisterwerk der christlichen Apologetik angesehen werden kann, berichtet der Evangelist Lukas in seiner Apostelgeschichte im 17. Kapitel (mit Versangaben):

15 Die aber den Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen; und als sie für Silas und Timotheus Befehl empfangen hatten, dass sie sobald wie möglich zu ihm kommen sollten, reisten sie ab.
16 Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern sah.
17 Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und mit den Anbetern und auf dem Markt an jedem Tag mit denen, die gerade herbeikamen.
18 Aber auch einige der epikuräischen und stoischen Philosophen griffen ihn an; und einige sagten: Was will wohl dieser Schwätzer sagen? andere aber: Er scheint ein Verkündiger fremder Götter zu sein, weil er das Evangelium von Jesus und der Auferstehung verkündigte.
19 Und sie ergriffen ihn, führten ihn zum Areopag und sagten: Können wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von der du redest?
20 Denn du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun wissen, was das sein mag.
21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas Neues zu sagen und zu hören.
22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Männer von Athen, ich sehe, dass ihr in jeder Beziehung den Göttern sehr ergeben seid.
23 Denn als ich umherging und eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar, an dem die Aufschrift war: Einem unbekannten Gott. Was ihr nun, ohne es zu kennen, verehrt, das verkündige ich euch.
24 Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind,
25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als wenn er noch etwas nötig hätte, da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt.
26 Und er hat aus Einem jede Nation der Menschen gemacht, dass sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, indem er festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat,
27 dass sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von jedem von uns.
28 Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: `Denn wir sind auch sein Geschlecht.
29 Da wir nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Gold und Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei.
30 Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Busse tun sollen,
31 weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er [dazu] bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.
32 Als sie aber von Toten-Auferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören.
33 So ging Paulus aus ihrer Mitte fort.
34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.

Mitte März 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Nachdem er zwischen zwei und vier Wochen in Athen verbracht hatte, macht sich der Apostel der Heiden, Paulus von Tarsus, nach Korinth auf, wo er Aquila und Priscilla findet, die aus Rom emigrieren mussten, weil sie Juden sind. So geschrieben in der Apostelgeschichte des Lukas Kapitel 18 (mit Versangaben):

1 Danach schied er von Athen und kam nach Korinth.
2 Und er fand einen Juden namens Aquila, aus Pontus gebürtig, der kürzlich aus Italien gekommen war, und Priscilla, seine Frau - weil Klaudius befohlen hatte, dass alle Juden sich aus Rom entfernen sollten -. Er ging zu ihnen,
3 und weil er gleichen Handwerks war, blieb er bei ihnen und arbeitete; denn sie waren Zeltmacher ihres Handwerks.
4 Er unterredete sich aber in der Synagoge an jedem Sabbat und überzeugte Juden und Griechen.

April/Mai 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Etwa sechs Wochen nach Paulus treffen nun auch Silas und Timotheus in Korinth ein. Das Team beschließt, über den Winter hinaus dort zu bleiben, weil sehr viele Menschen Interesse am Evangelium zeigen. In der Apostelgeschichte Kapitel 18 lesen wir (mit Versangaban):

5 Als aber sowohl Silas als Timotheus aus Mazedonien herabkamen, wurde Paulus durch das Wort gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.
6 Als sie aber widerstrebten und lästerten, schüttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut [komme] auf euren Kopf! Ich bin rein; von jetzt an werde ich zu den Nationen gehen.
7 Und er ging von dort fort und kam in das Haus eines Gottesfürchtigen namens Titius Justus, dessen Haus an die Synagoge stieß.
8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Haus; und viele Korinther, die hörten, wurden gläubig und liessen sich taufen.
9 Der Herr aber sprach durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede, und schweige nicht!
10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, dir Böses zu tun; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt.

Juni 51
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Imperium Romanum

Consul Servius Cornelius Scipio Salvidienus Orfitus verliert sein Amt als Consul. Da nicht sofort ein Consul suffectus zum Consul aufsteigen kann, hat zum ersten Mal in der Geschichte des Imperium Romanum Kaiser Claudius die kaiserliche und die consularische Macht in seiner Person vereint.

Frühsommer 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Paulus von Tharsus verfasst einen ersten Brief an die Gemeinde in Thessalonich (heute Saloniki). Dieser ist vollständig erhalten und gehört heute zum Kanon der Bibel (mit Versangaben):

1. Kapitel
1 Paulus und Silvanus und Timotheus der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede!
2 Wir danken Gott allezeit für euch alle, indem wir euch erwähnen in unseren Gebeten und unablässig
3 vor unserem Gott und Vater an euer Werk des Glaubens gedenken und die Bemühung der Liebe und das Ausharren [in] der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus;
4 und wir kennen, von Gott geliebte Brüder, eure Auserwählung;
5 denn unser Evangelium erging an euch nicht im Wort allein, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in großer Gewissheit; ihr wisst ja, als was für Leute wir um euretwillen unter euch auftraten.
6 Und ihr seid unsere Nachahmer geworden und die des Herrn, indem ihr das Wort in viel Drangsal mit Freude des Heiligen Geistes aufgenommen habt,
7 so dass ihr allen Gläubigen in Mazedonien und in Achaja zu Vorbildern geworden seid.
8 Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen, nicht allein in Mazedonien und in Achaja, sondern an jeden Ort ist euer Glaube an Gott hinausgedrungen, so dass wir nicht nötig haben, etwas zu sagen.
9 Denn sie selbst erzählen von uns, welchen Eingang wir bei euch hatten und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
10 und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn.
2. Kapitel
1 Denn ihr selbst wisst, dass unser Eingang bei euch nicht vergeblich war;
2 sondern nachdem wir vorher gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, in Philippi, wurden wir freimütig in unserem Gott, das Evangelium Gottes zu euch zu reden unter viel Kampf.
3 Denn unsere Ermahnung [geschah] nicht aus Irrtum, noch aus Unlauterkeit, noch mit List;
4 sondern wie wir von Gott tauglich befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.
5 Denn weder sind wir jemals mit schmeichelnder Rede aufgetreten, wie ihr wisst, noch mit einem Vorwand für Habsucht - Gott ist Zeuge -,
6 noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen,
7 obwohl wir als Christi Apostel gewichtig hätten auftreten können; sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.
8 So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart.
9 Denn ihr erinnert euch, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt.
10 Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden, waren;
11 wie ihr ja wisst, dass wir euch [und zwar] jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder
12 ermahnt und getröstet und beschworen haben, des Gottes würdig zu wandeln, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft.
13 Und darum danken auch wir Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfinget, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.
14 Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch sie von den Juden,
15 die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen feindlich sind,
16 indem sie - um ihr Sünden[mass] stets voll zu machen - uns wehren, zu den Nationen zu reden, damit die errettet werden; aber der Zorn ist endgültig über sie gekommen.
17 Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns um so mehr mit großem Verlangen bemüht, euer Angesicht zu sehen.
18 Deshalb wollten wir zu euch kommen - ich, Paulus -, nicht nur einmal, sondern zweimal, und der Satan hat uns gehindert.
19 Denn wer ist unsere Hoffnung oder Freude oder Ruhmeskranz - nicht auch ihr? - vor unserem Herrn Jesus bei seiner Ankunft?
20 Denn ihr seid unsere Herrlichkeit und Freude.
3. Kapitel
1 Deshalb, da wir es nicht länger aushalten konnten, beschlossen wir, allein in Athen zurückzubleiben,
2 und wir sandten Timotheus, unseren Bruder und Mitarbeiter Gottes in dem Evangelium des Christus, um euch zu befestigen und zu trösten eures Glaubens wegen,
3 dass niemand wankend werde in diesen Drangsalen. - Denn ihr selbst wisst, dass wir dazu bestimmt sind;
4 denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch vorher, dass wir Drangsale haben würden, wie es auch geschehen ist und ihr wisst. -
5 Darum, da auch ich es nicht länger aushalten konnte, sandte ich [ihn], um euren Glauben zu erfahren, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit vergeblich gewesen sei.
6 Da jetzt aber Timotheus von euch zu uns gekommen ist und uns die gute Botschaft brachte von eurem Glauben und eurer Liebe, und dass ihr uns allezeit in gutem Andenken habt und sehr verlangt, uns zu sehen, wie auch wir euch:
7 deswegen, Brüder, sind wir über euch bei all unserer Not und Drangsal getröstet worden durch euren Glauben;
8 denn jetzt leben wir, wenn ihr feststeht im Herrn.
9 Denn was für Dank können wir Gott eurethalben abstatten für all die Freude, womit wir uns euretwegen freuen vor unserem Gott,
10 wobei wir Nacht und Tag aufs inständigste bitten, euer Angesicht zu sehen und das zu vollenden, was an eurem Glauben mangelt?
11 Unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch.
12 Euch aber mache der Herr reicher und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle - wie auch wir gegen euch sind -,
13 um eure Herzen zu festigen, untadelig in Heiligkeit [zu sein] vor unserem Gott und Vater bei der Ankunft unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.
4. Kapitel
1 Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, da ihr ja von uns [Weisung] empfangen habt, wie ihr wandeln und Gott gefallen sollt - wie ihr auch wandelt -, dass ihr [darin noch] reichlicher zunehmt.
2 Denn ihr wisst, welche Weisungen wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus.
3 Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung, dass ihr euch von der Unzucht fernhaltet,
4 dass jeder von euch sich sein eigenes Gefäss in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse,
5 nicht in Leidenschaft der Lust wie die Nationen, die Gott nicht kennen;
6 dass er sich keine Übergriffe erlaube noch seinen Bruder in der Sache übervorteile, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben.
7 Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern in Heiligung.
8 Deshalb nun, wer [dies] verwirft, verwirft nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in euch gibt.
9 Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, dass man euch schreibt, denn ihr seid selbst von Gott gelehrt, einander zu lieben;
10 das tut ihr ja auch gegen alle Brüder in ganz Mazedonien. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen
11 und eure Ehre darein zu setzen, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben,
12 damit ihr anständig wandelt gegen die draußen und niemanden nötig habt.
13 Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben.
14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen.
15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.
16 Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;
17 danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.
18 So ermuntert nun einander mit diesen Worten.
5. Kapitel
1 Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird.
2 Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.
3 Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.
4 Ihr aber, Brüder, seid nicht in Finsternis, dass euch der Tag wie ein Dieb ergreife;
5 denn ihr alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages; wir gehören nicht der Nacht noch der Finsternis.
6 Also lasst uns nun nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein.
7 Denn die da schlafen, schlafen bei Nacht, und die da betrunken sind, sind bei Nacht betrunken.
8 Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung des Heils.
9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zum Erlangen des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus,
10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zusammen mit ihm leben.
11 Deshalb ermahnt einander und erbaut einer den anderen, wie ihr auch tut.
12 Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die anerkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen,
13 und dass ihr sie ganz besonders in Liebe achtet um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander!
14 Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle!
15 Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle!
16 Freut euch allezeit!
17 Betet unablässig!
18 Sagt in allem Dank, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
19 Den Geist löscht nicht aus!
20 Weissagungen verachtet nicht,
21 prüft aber alles, das Gute haltet fest!
22 Von aller Art des Bösen haltet euch fern!
23 Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.
24 Treu ist, der euch beruft; er wird es auch tun.
25 Brüder, betet für uns!
26 Grüsst alle Brüder mit heiligem Kuss.
27 Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass der Brief allen Brüdern vorgelesen werde.
28 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Sommer 51
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Nur wenige Wochen, nachdem Paulus einen Brief an die Gemeinde in Thessalonich schrieb, schreibt er nun von Korinth aus den 2. Brief an die Gemeinde von Thessaloniki (heute Saloniki). Wie der erste Brief ist auch der zweite vollständig erhalten (mit Versangaben):

1. Kapitel
1 Paulus und Silvanus und Timotheus der Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus:
2 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
3 Wir müssen Gott allezeit für euch danken, Brüder, wie es angemessen ist, weil euer Glaube reichlich wächst und die Liebe jedes einzelnen von euch allen gegeneinander zunimmt,
4 so dass wir selbst uns euer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr erduldet;
5 [sie sind] ein Anzeichen des gerechten Gerichts Gottes, dass ihr würdig geachtet werdet des Reiches Gottes, um dessentwillen ihr auch leidet,
6 so gewiss es bei Gott gerecht ist, denen zu vergelten, die euch durch Drangsal bedrängen,
7 und euch, den Bedrängten, durch Ruhe, zusammen mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht,
8 in flammendem Feuer. Dabei übt er Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen, und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus nicht gehorchen;
9 sie werden Strafe leiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,
10 wenn er kommt, um an jenem Tag in seinen Heiligen verherrlicht und in allen denen bewundert zu werden, die geglaubt haben; denn unser Zeugnis an euch ist geglaubt worden.
11 Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig erachte der Berufung und [dass er] alles Wohlgefallen an der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft vollende,
12 damit der Name unseres Herrn Jesus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
2. Kapitel
1 Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm,
2 dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern lasst noch erschreckt werdet, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief, als [seien sie] von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre.
3 Lasst euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn [dieser Tag kommt nicht], es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens;
4 der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei.
5 Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?
6 Und jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit geoffenbart wird.
7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur [offenbart es sich nicht], bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist;
8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;
9 [ihn], dessen Ankunft gemäss der Wirksamkeit des Satans erfolgt, mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge
10 und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben.
11 Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben,
12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.
13 Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Errettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit,
14 wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.
15 Also nun, Brüder, steht fest und haltet die Überlieferungen, die ihr gelehrt worden seid, sei es durch Wort oder durch unseren Brief.
16 Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und [uns] in [seiner] Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat,
17 tröste eure Herzen und befestige [sie] in jedem guten Werk und Wort.
3. Kapitel
1 Übrigens, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde wie auch bei euch
2 und dass wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen! Denn die Treue ist nicht aller [Teil].
3 Treu ist aber der Herr, der euch befestigen und vor dem Bösen bewahren wird.
4 Wir haben aber im Herrn das Vertrauen zu euch, dass ihr, was wir gebieten, sowohl tut als auch tun werdet.
5 Der Herr aber richte eure Herzen auf die Liebe Gottes und auf das Ausharren des Christus!
6 Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückzieht von jedem Bruder, der unordentlich und nicht nach der Überlieferung wandelt, die er von uns empfangen hat.
7 Denn ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll; denn wir haben unter euch nicht unordentlich gelebt,
8 noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag gearbeitet, um keinem von euch beschwerlich zu fallen.
9 Nicht, dass wir nicht das Recht [dazu] haben, sondern damit wir uns euch zum Vorbild gäben, damit ihr uns nachahmt.
10 Denn auch als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.
11 Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nicht arbeiten, sondern unnütze Dinge treiben.
12 Solchen aber gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen.
13 Ihr aber, Brüder, ermattet nicht, Gutes zu tun!
14 Wenn aber jemand unserem Wort durch den Brief nicht gehorcht, den bezeichnet, habt keinen Umgang mit ihm, damit er beschämt werde;
15 und seht ihn nicht als einen Feind an, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder.
16 Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit auf alle Weise! Der Herr [sei] mit euch allen!
17 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Das ist ein Zeichen in jedem Brief; so schreibe ich.
18 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus [sei] mit euch allen!

September 51
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Imperium Romanum

Nach mehr als zwei Monaten Vakanz wird Consul Lucius Calventius Vetus Carminius anstelle von Servius Cornelius Scipio Salvidienus Orfitus Consul. Er nimmt das Amt gemeinsam mit Kaiser Claudius wahr, der in diesem Jahr zum fünften Mal das Amt des Consuls wahrnimmt.

November 51
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Imperium Romanum

Consul suffectus Titus Flavius Vespasianus wird anstelle von Lucius Calventius Vetus Carminius Consul. Er nimmt das Amt gemeinsam mit Kaiser Claudius wahr, der ebenfalls Consul ist.

15.12.51
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Imperium Romanum

Im Alter von 14 Jahren erhält der designierte Thronfolger Nero die Männertoga. Bei Spielen zu diesem Anlass erscheint Nero im Triumphalgewand, Britannicus in der Knabentoga. Dazu erhält er vom Senat die proconsularische Gewalt für das gesamte Imperium (außer der Hauptstadt) und den Titel "Princeps iuventutis".

51
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Reich der Parther / Königreich Armenien / Imperium Romanum
  • In Armenien wird Mihrat (Mithradates), dem die Römer 43 zur Macht verhalfen, wird durch Verrat seines Verwandten Radamistus gestürzt. Dem Schah der Parther Valgasch I. gelingt es in mehreren Einfällen, Radamistus zu vertreiben und Armenien wieder ganz in seine Hand zu bekommen.
  • Der parthische Schah Gotarz II. (Gotarzes) stirbt. Sein Nachfolger wird der Statthalter von Medien, Vonun II. (Vonones). Der römische Geschichtsschreiber Tacitus beschreibt in seinem Werk "Annales" seine Regentschaft als „kurz und unrühmlich“. Er stirbt ein paar Monate nach der Thronbesteigung. Valgasch (Vologaeses), sein Sohn (und nach einer Version der Lebensgeschichte von einer griechischen Konkubine), wird neuer Schah der Parther. Am Beginn seiner Regierungszeit gibt er seinem Bruder Pakoros den Thron von Medien und einem anderen Bruder Trdat (Tiridates) den Thron von Armenien. Das Letztere gibt den Römern den Vorwand, einzugreifen, da sie Anspruch auf Armenien erheben. Der römische Promagistrat Kappadokiens, Julius Paelignus, fällt in Armenien ein und verwüstet das Land. Noch im gleichen Jahr wird Armenien vom iberischen Usurpator Rhadamistos besetzt, der seinen Onkel Mithridates von Armenien getötet und die Macht an sich reißt.
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Imperium Romanum
  • Der vierfache Konsul, Censor und Feldherr Lucius Vitellius (senior) wird von Iunius Lupus des Hochverrats beschuldigt. Die neue Kaiserin Agrippina, für die Vitellius bei der Etablierung ihrer Machtposition gute Dienste geleistet hat, sorgt dafür, dass der Ankläger von Kaiser Claudius verbannt wird. Wenig später stirbt Lucius Vitellius an den Folgen eines Schlaganfalls im Alter von 61 Jahren. Vitellius wird mit einem Staatsbegräbnis (funus censorium) und einem Standbild auf dem Forum geehrt, das die Inschrift „Von standhaftem Pflichtgefühl gegenüber dem Kaiser“ trägt.
  • Da sich Kaiserin Agrippina der beiden bisherigen Prätorianerpräfekte nicht sicher ist, werden sie durch Sextus Afranius Burrus ersetzt, der ein zuverlässiger Mitstreiter für Nero als Thronfolger ist.
  • Die Bevölkerung Roms leidet unter Getreideknappheit.
  • Über den römischen Gelehrten Sosibius wird die Todesstrafe verhängt. Über seine Herkunft und Jugend ist nichts bekannt; möglicherweise war er ein kaiserlicher Freigelassener. Kaiser Claudius betraute ihn mit der Erziehung seines Sohnes Britannicus. Im Jahr 47 warnte Sosibius den Kaiser – wohl im Auftrag von dessen Ehefrau Messalina – vor der Macht und dem Reichtum des zweifachen Consuls Valerius Asiaticus. Dieser wurde daraufhin festgenommen, verhört und schließlich zum Suizid gezwungen. Auf Vorschlag damaligen dreifachen Consuls Lucius Vitellius ließ der Senat Sosibius wenig später eine Million Sesterzen zukommen, wohl als Belohnung für seine Aussage gegen Asiaticus. Vier Jahre später wird Sosibius auf Betreiben Agrippinas, der Nachfolgerin der in Ungnade gefallenen Messalina, wie andere Vertraute des Britannicus unter dem Vorwand einer Verschwörung hingerichtet.
  • Der römische Fabeldichter Phaedrus, der schon zu Zeiten Kaiser Augustus' tätig war, stirbt. Sein voller Name war wahrscheinlich Gaius Iulius Phaedrus (oder Phaeder). Nach seinen eigenen Angaben (Prolog zu Buch III), bei denen fraglich ist, ob sie wörtlich zu nehmen sind, wurde Phaedrus etwa 15 BC auf dem Berg Pieros in Katerini (Griechenland) geboren, war also von Geburt Makedone. Er scheint aber in frühen Jahren nach Italien gekommen zu sein, da er berichtet, als Schüler die Verse des Ennius gelesen zu haben. Der Überschrift zu seinem Hauptwerk folgend, war er ein von Augustus freigelassener Sklave. Er zog sich den Zorn des Seianus, Tiberius’ mächtigen Ministers, aufgrund einiger angeblicher Anspielungen in seinen Fabeln zu, wurde vor Gericht gebracht und verurteilt – so gemäß seiner Selbstaussage im Prolog zu Buch III, das Eutychus gewidmet ist, in dessen Person einige Wissenschaftler den gleichnamigen berühmten Wagenlenker und Günstling des Caligula sehen. Phaedrus blieb aufgrund mangelnder Würdigung seiner Werke arm. Seine Fabeln sind im jambischen Senar (sechsfüßiger Vers) gedichtet, dem Versmaß der volkstümlichen römischen Komödie. Sie sind auf fünf Bücher verteilt, die aber nicht mehr vollständig vorhanden sind. Das vierte Buch ist Particulo gewidmet, der literarisch dilettiert zu haben scheint. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist unbekannt, aber Seneca erwähnt in Kapitel 27 der zwischen 41 und 43 verfassten Consolatio ad Polybium, in der er das Verfassen von Komödien als Trostmittel erwägt, namentlich lediglich Äsop, nicht aber Phaedrus. Womöglich hatte dieser also bis dahin nichts veröffentlicht. Phaedrus gibt als literarisches Vorbild den griechischen Fabelschreiber Äsop an, der seine Werke in Prosaform verfasst hatte. In den ersten zwei Versen seines Buches schreibt Phaedrus:

Aesop fand als erster diesen Stoff;
den hab ich nun ausgeformt im Versmaß des Senars.
Phaedrus kommt das Verdienst zu, die originär griechische Gattung in eine eigenständige, lateinische Form gebracht und mit römischem Wertekolorit versehen zu haben. Die Fabel selbst ist eine kurze (brevitas), bisweilen dramatisierte, perspektivisch auktoriale Erzählung, die meist durch Tierfiguren, aber auch durch ausgeprägte Menschentypen, Pflanzen oder leblose Gegenstände ein Moralgebot oder eine Lebensweisheit veranschaulicht. Phaedrus fasste diese erstmals in Versform. Die Fabeln werden eingeleitet oder abgeschlossen mit einer sentenziös zugespitzten moralischen Ausdeutung (Pro-/Epimythion). Phaedrus zufolge sind die Fabeln erfunden worden, damit sozial niedriger Stehende durch das unterhaltsame und verfremdende Medium ihre Meinung gefahrlos äußern können. Der Kontext reduziert sich nicht nur auf die römischen Beziehungen zwischen Herren und Sklaven (Phaedrus selbst war ja ein freigelassener Sklave), sondern umfasst vor allem Alltagsbeziehungen. Die Gesellschaftskritik setzt also oft im Kleinen an. Insgesamt problematisieren die Fabeln menschliches Verhalten und zielen auf dessen Änderung ab, mit einem pädagogischen Anspruch. Dieser zielt zwar auf die antike Leserschaft, doch finden sich viele Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen auch in der heutigen Lebenswelt wieder. Die Fabel soll zugleich erfreuen und belehren (Phaedrus I, prol. 2-3).

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Germanien

In Aquae Granni (heute Aachen) in der Provinz Germania Superior werden die dortigen heißen Quellen zum Bad ausgebaut. Die Bezeichnung "Granni" geht auf den keltischen Wasser- und Bädergott Grannus zurück. Im Quellbereich werden zunächst die Wälder gerodet und zwei mit Ton abgedichtete Bäder angelegt, in denen sich das Thermalwasser sammeln kann. Die auf dem Büchel errichteten Fachwerkbauten des zu der Anlage gehörenden Hofes werden mit Holz errichtet, das vor 13 Jahren gefällt wurde. In diesem Zeitrahmen entstanden auch Töpfereien und Glasbläsereien am Rande der Siedlung im Bereich der heutigen Minoriten- und Großkölnstraße, was auf eine ausgebaute Infrastruktur und rege Siedlungsaktivität hindeutet.

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Stamm der Hermunduren

An der Donau kämpfen Hermunduren unter ihrem Fürsten Vibilius, um den Usurpator Catualda zu stürzen.

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Imperium Romanum / Königreich der Briganten / Stamm der Silurer / Königreich Calcheynedd (Catuvellauni)
  • König Caratacus von Catuvellauni fällt im Kampf gegen die Römer. Der Süden Britanniens wird Teil des Imperium Romanum.
  • Obwohl der brigantischen Königin Cartimandua große Treue zu Rom nachgesagt wird, da sie zur Sicherung ihrer Herrschaft auch auf Rom angewiesen ist, flüchtet der Zuflucht suchende Silurerfürst Caratacus ausgerechnet zu ihr, die in festnehmen und in Ketten an die Römer ausliefern lässt. Andere Theorien besagen, dass Caratacus zu Cartimandua gekommen ist, um seine Unterwerfung zu verhandeln. In Rom wird er, womöglich auf Vermittlung Cartimanduas, nicht sehr hart bestraft. Durch die Auslieferung des Caratacus ist der brigantischen Königin Cartimandua die Gunst Roms sicher. Als dessen Verbündete wird sie das römische Bürgerrecht erhalten haben. Sollte sie es von Kaiser Claudius erhalten haben, war ist voller Name Claudia Cartimandua; wenn sie es von einem früheren Kaiser (direkt oder indirekt) verliehen bekommen hat, dann hieße sie Julia Cartimandua; doch ist keine dieser Beinamen schriftlich bezeugt.
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