Chronik 38

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 38



Juden in der Diaspora protestieren gegen Aufstellung von römischen Götterbildern in ihren Synagogen

Kaiser Caligula erleidet den Cäsarenwahn und führt ein totalitäres Regime

Parthien erlebt ein Drei-Kaiser-Jahr



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Das Imperium Romanum 18-40 AD
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artaban II. (Artabanos)
Schah Vardan I. (Vardanes)
Schah Gotarz II. (Gotarzes)
(Gegenkönig)
12 - 38
38 - 47
38 - 51
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Caligula
37 - 41
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 28 - 29 - 30 - 31 - 32 - 33 - 34 - 35 - 36 - 37
fortlaufende Ereignisse
01.01.38
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCXCI (791) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Marcus Aquila Iulianus und Publius Nonius Asprenas werden zu Consuln des Imperium Romanum. Zu Consules suffecti werden Servius Asinius Celer und Sextus Nonius Quintilianus.
10.06.38
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Imperium Romanum

Iulia Drusilla (* 16. September 16), Tochter des Germanius und der Agrippina und Lieblingsschwester des Kaisers Caligula, stirbt. Caligula beschließt, die in Rom nur bei männlichen Herrscherpersönlichkeiten üblichen Ehrungen auch für seine Schwester stattfinden zu lassen.

Sommer 38
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Imperium Romanum
  • Kaiser Caligula heiratet die vornehme Römerin Livia Orestilla, nachdem er kurz vor der Trauung mit Gaius Calpurnius Piso diese ihrem Verlobten weggenommen hatte. Nur wenige Tage nach der Heirat erfolgt bereits die Scheidung, da Caligula seine Frau verdächtigt, die Beziehungen zu ihrem ersten Ehemann wieder aufgenommen habe.
  • Claudius und Messalina heiraten möglicherweise.
01.07.38
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Imperium Romanum

Die bisherigen Consuln Marcus Aquila Iulianus und Publius Nonius Asprenas werden durch die bisherigen Consules suffecti Servius Asinius Celer und Sextus Nonius Quintilianus ersetzt.

August 38
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika

In der Diasporagemeinde Alexandria, in der Griechen und Juden zusammenleben, gebietet der römische Praefect Aulus Avillius Flaccus die Aufstellung von Kaiserstatuen in den Synagogen. Nachdem es deswegen zu Unruhen kommt, erklärt Flaccus die Juden per Edikt zu Fremden in der Stadt der Griechen. Als der neue jüdische König Herodes Agrippa I. auf dem Weg nach Palästina in Alexandria Halt macht, wird er von der griechischen Bevölkerung durch eine antijüdische Satire verspottet. Es bleibt jedoch nicht bei verbalen und gewaltlosen Beleidigungen. Aufgehetzte Griechen stürmen die Synagogen und stellen dort Kaiserbilder auf, plündern jüdische Häuser und Geschäfte und vertreiben, misshandeln und ermorden Juden. Während dieser Ausschreitungen zwischen Griechen und Römern entzieht Flaccus den Juden das Bürgerrecht. Außerdem lässt er 38 Mitglieder des Ältestenrates öffentlich auspeitschen. Die Ausschreitungen gegenüber Juden entwickeln sich zum größten aus dem Altertum bekannten Pogrom.

September 38
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika

Einen Monat nach dem Judenprogrom in Alexandria wird der römische Praefekt Aulus Avillius Flaccus von Kaiser Caligula abgesetzt. Ihm werden allerdings nicht seine Verfehlungen gegenüber den alexandrinischen Juden vorgeworfen, sondern Verrat am römischen Reich. Diese Anklage ist von Caligula fingiert, da Flaccus als Freund des verstorbenen Kaisers Tiberius bei Caligula verhasst ist.

23.09.38
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Imperium Romanum

Die im Juni ermordete Drusilla, Lieblingsschwester des Kaisers Caligula, wird unter dem Namen Panthea (Allgöttin) zur Göttin erhoben. Caligula ordnet für alle Frauen an, dass nur noch in ihrem Namen geschworen werden darf. Der Senator Livius Geminus schwört nach dem Vorbild des Iulius Proculus, dass er Drusilla in den Himmel aufsteigen gesehen und erhält dafür vom Kaiser eine Million Sesterzen. Es wird dem Kaiser nachgesagt, dass er mit seiner Schwester eine intime Beziehung unterhielt. Eine goldene Statue der Drusilla soll im Venustempel und eine im Senat aufgestellt werdenn.

Oktober 38
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Imperium Romanum

Kaiser Caligula heiratet die schöne und sehr reiche Lollia Paulina, die vorher zur Scheidung von ihrem Ehemann Publius Memmius Regulus gezwungen wird.

IV. Quartal 38
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Imperium Romanum
  • Der von seiner schweren Krankheit, der Enzephalitis ("Gehirnentzündung") angeblich genesene römische Kaiser Caligula lässt auf dem Mars-Feld in Rom einen Isis-Tempel errichten, womit sich dieser ägyptische Kult in Rom endgültig durchsetzt. Außerdem weiht er einen Augustustempel und lässt sich als Jupiter verehren. Die ersten Hochverratsprozesse beginnen: Der Kaiser lässt seinen ehemaligen Miterben und Adoptivsohn Tiberius Gemellus, seinen Schwiegervater Silanus, den Vater seiner ersten, bereits 36 oder 37 im Kindbett verstorbenen Frau Iunia Claudilla, und den einflussreichen Prätorianerpräfekten Macro unter dem Vorwurf einer Verschwörung verhaften. Caligula sichert damit seine Herrschaft ab und schützt sich gegen Einflussnahme. Auf Anordnung von Caligula wird der römische Praetorianerpraefekt Quintus Naevius Sutorius Macro aus dem Amt entlassen und auf die Stellung des Statthalters (Praefectus) von Aegypten abgeschoben. Daraufhin tötet Macro sich selbst, nachdem er seine Frau Ennia und seine Kinder getötet hat.
  • Publius Afranius Potitus, der aus Schmeichelei geschworen hatte, sein Leben zu opfern, falls der Kaiser wieder gesund werde, wird von Caligula gezwungen, sein Gelübde zu erfüllen; ebenso der Ritter Atanius Secundus, der in gleicher Sache geschworen hatte, als Gladiator aufzutreten. Jetzt werden viele gefährliche oder unbequeme Personen Opfer des Kaisers.
  • Der Miterbe und Mitregent Tiberius Caesar Gemellus wird unter der Beschuldigung, er habe ihm den Tod gewünscht, verurteilt und zum Selbstmord genötigt. Ebenso ergeht es Marcus Iunius Silanus, den Vater seiner verstorbenen Gattin Iunia Claudilla sowie seiner Großmutter Antonia minor.
  • Tierhetzen und Gladiatorenspiele mit Massenkämpfen, an denen auch Ritter mitwirken müssen, werden zunehmend veranstaltet. Angeklagte werden neben anderen grausamen Strafen immer häufiger zur Teilnahmen an Spielen verurteilt ("damnatio ad bestias, damnatio ad ludum").
38
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Reich der Parther / Königreich Armenien

Demonax, ein parthischer Satrap, besteigt den armenischen Königsthron. Das Land, das seit 35 wieder unter römischem Einfluss stand, wird wieder persisch.

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Reich der Parther

Der parthische König Artaban II. (Atarbanos) stirbt. Ihm folgt Vardan (Vardanes) auf dem Thron, mit dem er anscheinend nicht verwandt ist. Von Artaban II. stammt die Abschrift eines in griechischer Sprache verfassten Briefes, die sich in Susa auf einer Steintafel finden wird und an die dortige Stadtverwaltung (an die Archonten Antiochos und Prahata) gerichtet ist. Darauf wird eine strittige Wahl der städtischen Verwaltung vom Herrscher bestätigt. Vardan, der wohl ursprünglich als alleiniger König herrschen sollte, führt die Regierung zusammen mit seinem Bruder Gotarz, der ihn aber unverzüglich von der Herrschaft zu verdrängen versucht, da er durch seine Grausamkeiten unbeliebt ist. Vardan gewinnt offenbar zunächst Vardan die Oberhand zu gewinnen, verjagt Gotarz II. und belagert weiterhin Seleukia am Tigris, das sich unter Artaban II. unabhängig gemacht hatte. Seine Basis ist dabei das vor den Toren der Stadt gelegene Ktesiphon, das nun zur Winterresidenz ausgebaut wird.

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Imperium Romanum / Königreich Commagene

Commagene wird wieder ein selbstständiges Königreich unter Antiochos IV., der vom römischen Kaiser Caligula eingesetzt wird.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa / Christliche Gemeinschaft

Während seiner Evangelisationsreise in die Provincia Romana Achaea wird der Apostel Andreas gefangengenommen und in der Stadt Patras gekreuzigt. Später wird beschrieben, dass Andreas angeblich auf einem X-förmigen Kreuz ("Andreaskreuz") gekreuzigt wurde. Der Überlieferung der griechisch-orthodoxen Kirche zufolge übernimmt Stachys (genannt "der Apostel") das Amt des Leiters (Bischof) der christlichen Gemeinde in Byzantium vom Apostel Andreas, der ein Jünger Jesu war.

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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Der Leiter der Gemeinde in Jerusalem, Simon Petrus, in der Umgebung von Jerusalem als Verkündiger des Evangeliums tätig. Der Evangelist Lukas berichtet in der Apostelgeschichte im 9. Kapitel (mit Versangaben):

32 Es geschah aber, dass Petrus, indem er überall hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten.
33 Er fand aber dort einen Menschen mit Namen Äneas, der seit acht Jahren zu Bett lag; er war gelähmt.
34 Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! Jesus Christus heilt dich. Steh auf und mach dir selbst dein Bett! Und sogleich stand er auf.
35 Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Scharon wohnten; die bekehrten sich zum Herrn.
36 In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabita, die übersetzt heisst: Dorkas. Diese war reich an guten Werken und Almosen, die sie übte.
37 Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Und als man sie gewaschen hatte, legte man sie in ein Obergemach.
38 Da aber Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, dass Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und baten: Zögere nicht, zu uns zu kommen!
39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen; und als er angekommen war, führten sie ihn in das Obergemach. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm die Unter- und Oberkleider, die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war.
40 Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, steh auf! Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf.
41 Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; er rief aber die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor.
42 Es wurde aber durch ganz Joppe hin bekannt, und viele glaubten an den Herrn.
43 Es geschah aber, dass er viele Tage in Joppe bei einem Gerber Simon blieb.

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Imperium Romanum
  • Kaiser Caligula verfällt immer mehr der Verschwendungssucht. Eine seiner besonderen Leidenschaften wird das Pferderennen im Circus, wobei er unter den vier Mannschaften (der Grünen, der Blauen, der Roten und der Weißen) stets die Grünen favorisiert. Auch Senatoren und Ritter müssen an den Spielen teilnehmen. Dabei gibt Caligula Festessen für die Massen und beschenkt die Wagenlenker fürstlich.
  • Kaiser Caligulas Habgier wächst immer mehr: Das meiste Geld verschafft er sich durch die Verurteilung vermögender Römer, beispielsweise weil jemand beim Tod der Drusilla zu wenig getrauert hat oder weil der beim "Tod" der "Göttin Drusilla" überhaupt getrauert hat. Ein anderes Vorgehen ist, bei Verstreigerungen durch Druck auf die Bieter überhöhte Preise zu erzielen. Todesurteile lässt er auf einen Wink vollziehen und befiehlt, dass diese schmerzhaft sein sollen.
  • Wohlhabende Provinziale werden in den Stand der Ritter aufgenommen.
  • Nach einem erneuten Großbrand in Rom hilft Kaiser Caligula tatkräftig durch finanzielle Beihilfen beim Wiederaufbau.
  • Als Zeichen der Ergebenheit gegenüber dem Senat gibt Kaiser Caligula das Recht der Beamtenwahl an die Komitien zurück.
  • Die Staatskasse, die der ehemalige Kaiser Tiberius mit mindestens 270.000 Sesterzen gefüllt hinterließ, hat der neue Kaiser Caligula inzwischen geleert.
  • Kaiser Caligula setzt in einzelnen Provinzen wieder Klientelkönige ein, wobei er zwischen den Consuln auf einer Bühne auf dem Forum sitzt, den Senatsbeschluss verkündet und die Huldigungen folgender Könige entgegennimmt:
    • König Soaemus in Iturae
    • König Antiochus IV. in Commagene
    • König Herodes Agrippa in Judaea
    • König Rhoemetalces III. in Thrakien
    • König Cotys II. in Kleinarmenien
    • König Polemon in Pontos
  • In Rom wird bekannt, dass Kaiser Caligula sein Rennpferd Incitatus, dem er einen Marmorstall mit Goldkrippe bauen ließ, zum Consul ernennen wolle.
  • Kaiser Caligula lässt sich als "Lateinischer Iupiter" einen Tempel mit Statue auf dem Palatin bauen, als Gegenstück zum "Capitolinischen Iupiter", und versucht sich auch mit Blitz und Donner. Er kostümiert sich auch als Apollo, Bacchus, Hercules und sogar als Iuno, Diana und Venus. Auf ein Diadem verzichtet er nur, weil er mehr sein will als ein orientalischer Despot.
  • Kaiser Caligula setzt mehrere Bauprojekte an, bei denen es ihm selten auf Ästhetik oder Funktionalität, dafür aber auf Monstrosität ankomm, darunter:
    • Bauliche Verbindung des Palatins mit dem Tempel des Castor und Pollux auf dem Forum, der so zur Vorhalle seines eigenen Palastes werden soll
    • Ein Viadukt über das Tal zwischen Palatin und Kapitol, um den Iupitertempel bequemer zu erreichen
    • Baubeginn der später so genannten Aqua Claudia, über die hinweg er den Anio novus kreuzen lassen will, der das Wasser aus 59 Meilen Entfernung herbeiführt;
    • Beginn der Vorbereitung des Durchstoßes des Isthmos von Korinth
    • Beginn der Vorbereitung des Baues neuer Häfen in Sizilien und gegenüber bei Rhegion
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