Chronik 37

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 37



Kaiser Tiberius stirbt, neuer Kaiser wird Caligula

Antiochia am Orontes wird durch ein Erdbeben zerstört

Der strenge Pharisäer Saulus bekehrt sich und nennt sich fortan Paulus



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Das Imperium Romanum 18-40 AD
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artaban II. (Artabanos)
12 - 38
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Tiberius
Imperator Caligula
14 - 37
37 - 41
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 27 - 28 - 29 - 30 - 31 - 32 - 33 - 34 - 35 - 36
fortlaufende Ereignisse
01.01.37
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCXC (790) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Gnaeus Acerronius Proculus und Gaius Petronius Pontius Nigrinus werden zu Consuln des Imperium Romanum. Zu Consules suffecti werden Gaius Caesar Augustus Germanicus und Tiberius Claudius Nero Germanicus.
Anfang 37
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Imperium Romanum

Gnaeus Domitius Ahenobarbus, der Ehemann der jüngeren Agrippina, wird wegen "sittlichem Fehlverhaltens" angeklagt. Man wirft ihm vor, mit seiner jüngeren Schwester Domitia Lepida Inzest betrieben zu haben.

Mitte März 37
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa

Der römische Statthalter Lucius Vitellius (senior) setzt zwei Legionen zur Unterstützung des Herodes Antipas durch Iudaea in Marsch und begibt sich selbst mit diesem zum Pessachfest nach Jerusalem, um sich dort ein Bild über die Lage zu machen. Nachdem ihn die Bewohner der Stadt besonders freundlich empfangen, gewährt er dem jüdischen Hohepriester wieder die Verfügung über die heiligen Gewänder, die sich seit dem Tod des Königs Herodes in römischer Gewalt befinden, und erlässt Jerusalem auch die Obstverkaufssteuer. Außerdem ersetzt er den jüdischen Hohepriester Jonathan durch dessen Bruder Theophilo.

16.03.37
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Imperium Romanum

Tod des Kaisers Tiberius (* 16. November 42 BC in Rom) am Kap Misenum. Tiberius Iulius Caesar Augustus (vor der Adoption durch Augustus: Tiberius Claudius Nero war römischer Kaiser von 14 bis 37. Nach seinem Stiefvater Augustus war Tiberius der zweite Kaiser des Römischen Reiches und gehört wie dieser der julisch-claudischen Dynastie an. Seine Regierungszeit war eine der längsten Alleinherrschaften eines römischen Kaisers. Tiberius konnte besonders vor seinem Herrschaftsantritt bedeutende militärische Erfolge erzielen. Seine militärischen Aktivitäten in Pannonien, Illyricum, Raetien und Germanien legten die nördliche Grenze des römischen Imperiums fest. In der Verwaltung der Provinzen sowie der Finanzen war der Kaiser erfolgreich. Palastintrigen, die Verschwörung des ehrgeizigen Seianus, Hinrichtungen dissidenter römischer Aristokraten und Tiberius’ Rückzug aus der Hauptstadt verursachten das negative Werturteil der späteren antiken Historiographen. Gegen Ende seines Lebens wurde der Interessenkonflikt zwischen dem in seiner politischen Funktion reduzierten Senat und dem nun institutionalisierten Amt des Kaisers erstmals deutlich. Da sich Tiberius nicht nur beim Senat unbeliebt gemacht, sondern auch bei der stadtrömischen Bürgerschaft, will diese seinen Leichnam wie den eines Verbrechers in den Tiber werfen („Tiberium in Tiberim“) oder im Theater von Atella anrösten. Die Anfeindungen in der Bevölkerung resultieren aus den zahlreichen Hinrichtungen der letzten Regierungsjahre, denen jährlich mehrere hundert Bürger der Hauptstadt zum Opfer fielen. Ihre Leichname wurden zur Abschreckung auf den Gemonischen Treppen ausgestellt. In der öffentlichen Darstellung wurde diese Politik mit notwendiger Verbrechensbekämpfung und erforderlicher Eindämmung unsittlichen Verhaltens begründet. Tiberius’ Leichnam wird schließlich nach Rom eskortiert und öffentlich verbrannt. Seine Asche wurde im Augustusmausoleum beigesetzt. Eine Divinisierung erfolgt zunächst nicht. Der vollständige Name des Tiberius zum Zeitpunkt seines Todes lautete gewöhnlich Tiberius Caesar Divi Augusti filius Augustus, Pontifex maximus, Tribunicia potestate XXXVIII, Imperator VIII, Consul V („Tiberius Caesar Augustus, Sohn des vergöttlichten Augustus, höchster Priester, im 38. Jahr Inhaber der tribunizischen Vollmacht, achtmal zum Imperator ausgerufen, fünfmaliger Konsul“). Die Todesursache bleibt unbekannt; es gibt einander widersprechende Gerüchte, er wäre durch Caligula oder dem Praetorianerpräfekten Quintus Naevius Sutorius Macro ermordet worden. Eine Geschichte gelangt in Umlauf, dass Tiberius' Arzt Charicles bereits vor zwei Tagen Caligula und Macro Mitteilung von dem schlechten Gesundheitszustand des Kaisers gemacht habe. Als heute der Atem des Kaisers stillstand und alle sich mit Glückwünschen um Caligula drängten, soll der Kaiser noch einmal aufgelebt sein, doch Macro soll ihn unter Kissen erstickt haben. Das Volk jubelt über seinen Tod, Caligula begleitet den Leichenzug nach Rom und erfährt dabei viele Huldigungen. Die Leiche des im Volk unbeliebten Kaisers wird nach Rom transportiert und dort verbrannt, die Asche im Augustusmausoleum beigesetzt, die Leichenrede hält Caligula.

18.03.37
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Imperium Romanum

Das Testament des verstorbenen Kaisers Tiberius wird vom römischen Senat für ungültig erklärt und Caligula zum alleinigen römischen Kaiser bestimmt. Der von Tiberius testamentarisch zu seinem Nachfolger bestimmte Tiberius Gemellus wird von Caligula adoptiert. Gaius (* 12 AD in Antium) Caligula (= Soldatenstiefelchen ist ein Spitzname) wird auf Betreiben des Praetorianerpräfekten Quintus Naevius Sutorius Macro vom Senat der Titel Imperator verliehen und wird, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, wieder von Rom aus regieren. Den Titel "Pater patriae lehnt er vorerst ab. Mit Gaius gelangt die Familie des Germanicus auf den Thron, dessen immer noch bestehende Popularität Anlass zu großen Hoffnungen gibt. Gaius unterstützt sie durch großzügige Congiarien, Donative und eine Amnestie für alle aus politischen Gründen Verurteilten, erweist sich aber bald als absoluter Herrscher, dessen ganze Regierungszeit von Aufforderungen zum Selbstmord, Verurteilungen und Hinrichtungen durchzogen ist. Dabei spielt besonders auch die ständige Geldnot des Princeps (Konfiskationen) eine Rolle. Aufgrund des rigorosen Sparkurses von Tiberius findet sein Nachfolger Caligula 2,7 Milliarden Sesterzen in der Staatskasse vor, die dieser allerdings schnell verschwenden wird. Tiberius konnte auch daraus finanziellen Gewinn ziehen, dass wegen Majestätsverbrechen verurteilte Senatoren ihr Erbe an den Kaiser abtreten mussten. Caligula ergreift mit seiner Ernennung zum Kaiser folgende Sofortmaßnahmen:

  • Alle durch Tiberius politisch Verurteilten werden amnestiert, alle Verbannungen werden aufgehoben (hierzu zählt auch die Anklage gegen Gnaeus Domitius Ahenobarbus wegen angeblichem "sittlichen Fehlverhaltens").
  • Alle Anklagen von Majestätsbeleidigung werden eingestellt, alle Schriftstücke, die gerichtlich gegen jemanden verwendet werden könnten, werden eingestellt.
  • Veröffentlichung eines Staatshaushaltes nach dem Vorbild des Augustus.
  • Steuernachlässe und Herabsetzung des Beitrags für Getreideempfänger.
  • Rehabilitierung der Schriftsteller Cassius Severus, Titus Labienus, Cremutius Cordus und ihrer Werke.
  • Um das Volk für sich einzunehmen bestimmt Caligula eine großzügige Auszahlung aller Legate, die das Testament des Tiberius für die Prätorianer (je 1000 Sesterzen), städtische Cohorten (je 500 Sesterzen), Legionssoldaten (je 300 Sesterzen) und Volk (zusammen 50 Millionen Sesterzen) vorsah.
20.03.37
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa

Am vierten Tag des Aufenthaltes des römischen Feldherrn Lucius Vitellius (senior) in Jerusalem erreicht ihn die Nachricht vom Tod seines Förderers, des Kaisers Tiberius. Da er die Bestätigung seiner Amtsgewalt durch den neuen Kaiser abwarten muss, zieht er seine Truppen wieder aus Jerusalem zurück.

30.03.37
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa

Der im vergangenen Jahr abgesetzte römische Statthalter von Iudaea, Pontius Pilatus, kehrt nach Rom zurück.

03.04.37
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Imperium Romanum

Der verstorbene römische Kaiser Tiberius wird auf dem Marsfeld in Rom bestattet.

09.04.37
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien

Die Stadt Antiochia am Orontes (heute Antakya in der südtürkischen Provinz Hatay) wird durch ein Erdbeben zerstört.

Frühsommer 37
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Reich der Parther / Königreich Armenien

Der römische Statthalter und Feldherr Lucius Vitellius (senior) trifft sich auf einer Brücke über den Euphrat mit dem parthischen König Artaban II. (Artabanos). Dieser erkennt die römische Überlegenheit an und gesteht die Römern die Oberhoheit über Armenien zu.

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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Der ehemalige strenge Pharisäer Saulus, der vor zwei Jahren zum Glauben an Jesus Christus fand, hält sich in Damaskus und in Arabien auf. Der Evangelist Lukas berichtet in der Apostelgeschichte im 9. Kapitel (mit Versangaben):

8 Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als sich aber seine Augen öffneten, sah er nichts. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.
9 Und er konnte drei Tage nicht sehen und ass nicht und trank nicht.
10 Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, [hier bin] ich, Herr!
11 Der Herr aber [sprach] zu ihm: Steh auf und geh in die Strasse, welche die `gerade genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet;
12 und er hat im Gesicht einen Mann mit Namen Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde.
13 Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.
14 Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.
15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels.
16 Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss.
17 Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus - der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst -, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt werdest.
18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend und stand auf und liess sich taufen.
19 Und nachdem er Speise genommen hatte, kam er zu Kräften. Er war aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.
20 Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist.
21 Alle aber, die es hörten, gerieten ausser sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen, und dazu hierhier gekommen war, dass er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe?
22 Saulus aber erstarkte noch mehr [im Wort] und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist.
23 Als aber viele Tage verflossen waren, ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen.
24 Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tag als bei Nacht, damit sie ihn umbrächten.
25 Die Jünger aber nahmen ihn bei Nacht und liessen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterliessen.

01.07.37
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Imperium Romanum

Die Consuln Gnaeus Acerronius Proculus und Gaius Petronius Pontius Nigrinus werden durch die bisherigen Consules suffecti Gaius Caesar Augustus Germanicus und Tiberius Claudius Nero Germanicus abgelöst. Die Rede zum Antritt des Konsulats des Kaisers zeigt so viel Ehrerbietung gegen den Senat, dass dieser beschließt, sie jährlich am selben Tag verlesen zu lassen. Die Themen seiner Rede sind ferner:

  • Der Wille des Abhaltens von Spielen.
  • Aufforderung der Pietät gegen seine Familie:
  • Überführung der sterblichen Überreste seiner Mutter Agrippina und seines Bruders Nero vom Verbannungsort nach Rom und Beisetzung im Mausoleum.
  • Verleihung der selben Ehren, die einst Augusta Livia gehabt hatte, an seine Großmutter Antonia minor.
  • Besondere Ehrungen für Caligulas Schwestern Agrippina Minor, Drusilla und Iulia (Livilla). Es wird dem Kaiser nachgesagt, dass er intime Beziehungen zu seiner Schwester Drusilla unterhält. Drusilla wird mit Marcus Aemilius Lepidus verheiratet, von dem er sich leichtes Spiel verpricht.
  • Entschädigung des Tiberius Caesar Gemellus für sein verlorenes Erbteil durch Adoption und Ernennung zum "princeps iuventutis".
Sommer 37
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Der ehemalige Pharisäer und Christenverfolger Saulus, der sich inzwischen Paulus nennt, trifft zu seinem ersten Besuch nach seiner Bekehrung zu Jesus Christus in Jerusalem ein. Der Evangelist Lukas berichtet in der Apostelgeschichte im 9. Kapitel (mit Versangaben):

26 Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschliessen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei.
27 Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass der zu ihm geredet und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe.

30.08.37
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Imperium Romanum

In den ersten Monaten seiner Regentschaft machte sich der neue Kaiser Caligula bei den herrschaftstragenden Gruppen beliebt: Er beschloss Steuersenkungen, setzte die unter Tiberius ausufernden Hochverratsprozesse aus und gewährte den bereits mit der Verbannung bestraften Senatoren die Rückkehr. Auch mit der Ausweisung einer Gruppe von Lustknaben distanzierte er sich von Tiberius, der deren Dienste in Anspruch genommen haben soll. Der Prätorianergarde ließ er erstmals bei Regierungsantritt ein Geldgeschenk zukommen und erkaufte sich damit die Gunst dieser als kaiserliche Leibgarde dienenden Elitetruppe. Der "Tempel des göttlichen Augustus" wird symbolträchtig heute auf dem Palatin in Rom eingeweiht, um Abstammung und Verbundenheit zum ersten Kaiser zum Ausdruck zu bringen. Diese Maßnahmen brachten Caligula allerdings an den Rand des Ruins.

31.08.37
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Imperium Romanum

Am Geburtstag des Kaisers Caligula beginnen in Rom verschwenderische Spiele. Wagenrennen, Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe kommen dem Geschmack des Volkes entgegen. Blutige Gladiatorenkämpfe werden vom Volk nicht kritisiert. Viele Grausamkeiten des Kaisers sind im Zusammenhang mit Spielen oder anderen öffentlichen Spektakeln überliefert. Während dieser Veranstaltung wird der Augustustempel am Forum eingeweiht. Der Tempel wurde noch von Kaiser Tiberius in Auftrag gegeben. Die Spiele fallen wahrscheinlich auf den Geburtstag des Caligula, der am 30. oder 31. August angenommen wird. Am heutigen Tag beweist Caligula zum ersten Mal seine Verschwendungssucht, indem er das ganze Volk mit einem Festessen bewirtet, jedem Bürger 300 Sesterzen schenkt und kostspielige Spiele und Tierhetzen veranstaltet, bei denen 400 Bären und 400 Löwen und Panther den Tod finden.

Herbst 37
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Der missionarisch gesinnte Christ Paulus, der früher Saulus genannt wurde, zieht von Jerusalem nach Tarsus und nach Syrien. Der Evangelist Lukas berichtet in der Apostelgeschichte im 9. Kapitel (mit Versangaben):

28 Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem und sprach freimütig im Namen des Herrn.
29 Und er redete und stritt mit den Hellenisten; sie aber trachteten, ihn umzubringen.
30 Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn weg nach Tarsus.
31 So hatte denn die Gemeinde durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost des Heiligen Geistes.

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Imperium Romanum

Der Kaiser des Imperium Romanum, Caligula, erleidet nach sechs Monaten Herrschaft einen Nervenzusammenbruch mit anschließender schwerer Krankheit, deren antike Beschreibungen auf eine Enzephalitis („Gehirnentzündung“) schließen lassen.

September 37
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Imperium Romanum

Die Consuln Gaius Caesar Augustus Germanicus und Tiberius Claudius Nero Germanicus werden durch Aulus Caecina Paetus und Gaius Caninius Rebilus abgelöst; der genaue Monat ist allerdings nicht mehr bekannt.

Dezember 37
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Imperium Romanum

Tiberius Iulius Caesar Nero (* 19), genannt Tiberius Gemellus, ein Sohn des jüngeren Drusus und der Livilla und somit ein Enkel des Tiberius und ein Vetter Caligulas, wird auf Kaiser Caligulas Befehl hin getötet, weil er verdächtigt wurde, eine Krankheit des Kaisers ausgenutzt zu haben, um sich gegen ihn zu verschwören. Gemellus („Zwilling“) wurde er genannt, weil er einen Zwillingsbruder hatte, Tiberius Germanicus Caesar, der als Kind starb. Sein Vater Drusus starb unter mysteriösen Umständen, als Gemellus vier Jahre alt war. Es wird angenommen, dass er auf Veranlassung des Prätorianerpräfekten Seianus umkam. Seine Mutter Livilla wurde getötet, weil sie mit Seianus den Sturz des Tiberius geplant hatte und weil sie verdächtigt wurde, ihren Gatten vergiftet zu haben. Im Alter von zwölf Jahren wurde Gemellus zusammen mit seinem Vetter Caligula auf die Insel Capri gerufen, wo Tiberius lebte. Tiberius machte beide zu gemeinsamen Erben, aber es war deutlich, dass Tiberius Caligula gegenüber seinem eigenen Enkel bevorzugte. Livilla war zur Zeit von Gemellus’ Geburt Seianus' Geliebte und es wird daher angenommen, dass Gemellus tatsächlich der Sohn des Prätorianers war. Kurze Zeit nach seiner Thronbesteigung im März machte Kaiser Caligula Gemellus zu seinem Adoptivsohn, was angesichts seines gewaltsamen Todes nicht nützlich für ihn gewesen ist.

Ende 37
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Imperium Romanum
  • Antonia (* 36 BC), zur Unterscheidung von ihrer gleichnamigen älteren Schwester "die Jüngere" (lat. minor) genannt, eine Tochter von Marcus Antonius und der Octavia, der Schwester des Augustus, begeht auf Befehl des neuen Kaisers Caligula - ihres Enkels - Selbstmord, nachdem sie Trauer über den Mord an ihren jüngsten Enkel Tiberius Gemellus geäußert hatte. In Suetons Leben des Gaius wird jedoch erwähnt, dass Caligula ihr das Gift selbst gegeben haben könnte. Caligula hatte ihr zuvor noch den Ehrentitel Augusta verliehen. Antonia heiratete Nero Claudius Drusus, den Sohn von Augustus’ Frau Livia Drusilla aus früherer Ehe und Bruder des späteren Kaisers Tiberius. Ihre Kinder waren Germanicus, Livilla und Claudius. Sie war die Großmutter Caligulas und Agrippinas der Jüngeren und die Urgroßmutter Neros. Nach dem Tod ihres Ehemanns im Jahr 9 BC heiratete Antonia nicht wieder. Eng befreundet war sie mit Berenike, der Enkelin des jüdischen Königs Herodes des Großen, die als etwa 29-30jährige Witwe des jüdischen Prinzen Aristobulos 4 BC nach Rom gekommen war und sich dort niedergelassen hatte. Sie unterstützte aufgrund dieser freundschaftlichen Bindung nach dem Tode Berenikes sogar deren Sohn, Agrippa I., den späteren König von Judäa, mit erheblichen Geldbeträgen und rettete den verschwenderischen Prinzen dadurch vor dem Bankrott. Als Antonias Sohn Germanicus im Jahr 19 starb, wurde es ihr von Tiberius und Livia verboten, dem Begräbnis beizuwohnen. Nach dem Tod Livias im Jahr 29 übernahm sie die Erziehung der jüngsten Kinder des Germanicus und Agrippina der Älteren, Caligula und Drusilla. Im Jahr 31 deckte sie eine Verschwörung des Prätorianerpräfekten Lucius Aelius Seianus auf, an der auch ihre Tochter Livilla beteiligt war. Dies führte zu Seianus’ Sturz und zu Livillas Tod. Claudius – ihre größte Enttäuschung (sie soll ihn als „Monster“ bezeichnet haben) – ist das einzige ihrer Kinder, das sie überlebt.
  • Der bei der Thronbesteigung des Caligula von diesem adoptierte Tiberius Gemellus wird auf Caligulas Befehl zum Selbstmord genötigt, weil er verdächtigt wird, eine Krankheit des Kaisers ausgenutzt zu haben, um sich gegen ihn zu verschwören. Publius Afranius Potitus, der aus Schmeichelei geschworen hatte, sein Leben zu opfern, wenn der Kaiser wieder gesund würde, wird vom Kaiser gezwungen, sein Gelübde zu erfüllen, ebenso der Ritter Atanius Secundus, der in gleicher Sache geschworen hatte, als Gladiator aufzutreten.
37
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Reich der Parther / Königreich Armenien

Parthische Einmischungsversuche kann Rom durch direkte Interventionen zum dritten Mal nach den Versuchen in den Jahren 1 und 18 zu eigenen Gunsten zurückweisen.

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Imperium Romanum / Reich der Parther

(oder 38) Der König von Charakene, Abinergaos I., stirbt. Der Herrscher wird auch bei Josephus genannt, der berichtet, dass ein Prinz von Adiabene, Izates, Sohn des Königs Monobazos am Königshof der Charakene gelebt hat und mit Samacho, Tochter Abinergaos' I. verheiratet war. Samacho kam mit dem jüdischen Händler Ananias in Kontakt, der sie zum Judentum bekehrte und schließlich auch Izates bekehren konnte. Die Anwesenheit jüdischer Händler in der Charakene kann nicht weiter überraschen, da Juden im Zweistromland gut belegt sind und die Messene mehrmals im Talmud, allerdings erst für sassanidische Zeit, genannt wird. Die Episode belegt auch das freundschaftliche Verhältnis parthischer Vasallenstaaten, zumindest für gewisse Zeiten. dass Monobazos I., König von Adiabene, seinen Thronerben Izates in die Charakene sandte, wo dieser zum Judentum übertrat. Nachfolger des verstorbenen Königs von Charakene, Abinergaos I., wird Attambelos III.

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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa

Der jüdische Fürst und Freund des Gaius, Iulius Agrippa, erhält Gaulanitis, Trachonitis und Abilene.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien

Die Commagene wird wieder Königreich, allerdings von Rom dominiert. König Antiochos IV. von Commagene wird von Rom als Herrscher des Königreiches bestätigt und eingesetzt.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nach Überlieferung der Syrisch-Orthodoxen Kirche gründet der Apostel Simon Petrus deren Kirche.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien / Christliche Gemeinschaft

Nach der Überlieferung der griechisch-orthodoxen Kirche gründet der Apostel Andreas die christliche Gemeinde in Byzantium und wird deren erster Leiter (Bischof).

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Imperium Romanum
  • Drei Obelisken werden aus Ägypten herbeigeschafft und in Rom aufgestellt.
  • Der römische Kaiser verfügt die Gründung der Provinz Noricum mit dem Hauptort Virunum (heute Zollfeld in Österreich). Die römischen Provinzen:
  1. Provincia Romana Sicilia, gegründet 241 BC
  2. Provincia Romana Sardinia et Corsica, gegründet 238 BC
  3. Provincia Romana Hispania ulterior, gegründet 197 BC
  4. Provincia Romana Hispania Tarraconensis, gegründet 197 BC als Provincia Hispania citerior.
  5. Provincia Romana Illyricum superius, gegründet 168 BC als Provincia Illyricum
  6. Provincia Romana Macedonia, gegründet 148 BC
  7. Provincia Romana Africa, gegründet 146 BC
  8. Provincia Romana Asia, gegründet 133 BC
  9. Provincia Romana Gallia Narbonensis, gegründet 121 BC als Provincia Romana Gallia transalpina.
  10. Provincia Romana Cilicia, gegründet 102 BC
  11. Provincia Romana Creta et Cyrene, gegründet 67 BC
  12. Provincia Romana Bithynia et Pontus, gegründet 64 BC
  13. Provincia Romana Syria, gegründet 63 BC
  14. Provincia Romana Cyprus, gegründet 58 BC
  15. Provincia Romana Iudaea, gegründet 44 BC
  16. Provincia Romana Aegyptus, gegründet 30 BC
  17. Provincia Romana Aechaea, gegründet 27 BC
  18. Provincia Romana Hispania Baetica, gegründet 27 BC
  19. Provincia Romana Hispania Lusitania, gegründet 27 BC
  20. Provincia Romana Galatia, gegründet 25 BC
  21. Provincia Romana Hispania Baetica, gegründet 14 BC
  22. Provincia Romana Hispania Lusitania, gegründet 13 BC
  23. Provincia Romana Illyricum superius, gegründet 8 BC
  24. Provincia Romana Alpes Cottiae, gegründet 8 BC
  25. Provincia Romana Alpes Maritimae, gegründet 8 BC
  26. Provincia Romana Alpes Poeninae, gegründet 8 BC
  27. Provincia Romana Raetia, gegründet 8 BC
  28. Provincia Romana Moesia, gegründet 15 AD
  29. Provincia Romana Gallia Aquitania, gegründet 17 (seit 51 BC Gallia)
  30. Provincia Romana Gallia Belgica, gegründet 17 (seit 51 BC Gallia)
  31. Provincia Romana Gallia Lugdunensis, gegründet 17 (seit 51 BC Gallia)
  32. Provincia Romana Cappadocia, gegründet 18
  33. Provincia Romana Noricum, gegründet 37
  • Der römische Feinschmecker Marcus Gavius Apicius (* 25 BC) stirbt zwischen 37 und 42 AD. Plinius der Ältere schreibt über ihn, er sei der größte Prasser und zu aller Art von Luxus geboren. Davon zeugt, dass Apicius Flamingozungen als besondere Delikatesse pries. Von Apicius stammt nach Plinius auch die Idee, Schweine mit Feigen zu mästen, um eine besonders wohlschmeckende Leber zu erhalten. Seneca berichtet, dass Apicius sein Leben mit Gift beendete, nachdem er bereits 100 Millionen Sesterzen für die Küche verschwendet und ausgerechnet hatte, dass ihm „nur“ 10 Millionen Sesterzen zum Leben geblieben waren. Dieser Text datiert in die 40er Jahre, Apicius war also bereits tot. Eine andere Episode aus dem Leben dieses die Perfektion der Gaumenfreuden mit einer gewissen Radikalität verfolgenden Gourmets wird von Athenaios im Gelehrtengastmahl berichtet: Apicius habe hauptsächlich in Minturnae an der Küste des Tyrrhenischen Meeres gelebt, einer Stadt, die bekannt war für die ausgezeichnete Qualität der Krebse (und deren exorbitante Preise). Als Apicius hörte, dass die Krebse in Afrika vielleicht noch größer und besser seien, segelte er unverzüglich dorthin, wobei er sehr unter der Reise litt. Die Ankunft eines krebsversessenen Superreichen hatte am Reiseziel schon die Runde gemacht, so dass bei der Ankunft das Schiff des Apicius umringt wurde von Booten der einheimischen Fischer, die ihre Krebse zum Kauf anboten. Apicius besah sich die Krebse und fragte, ob es vielleicht noch größere und noch bessere gebe? Als man ihm sagte, das Angebot repräsentiere das Größte und Beste, was hier zu haben sei, befahl Apicius die sofortige Umkehr, ohne auch nur einen Fuß auf den Boden des Landes gesetzt zu haben. Athenaios erwähnt außerdem, dass eine bestimmte Art von Käsekuchen nach Apicius benannt sei.
  • Lucius Arruntius folgt dem Beispiel des Cocceius Nerva und gibt sich ohne größere Not selbst den Tod, angeblich weil er genügend Elend in seinem Leben erlebt habe.
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Imperium Romanum / Germania Magna / Königreich der Markomannen

Marbod, lateinisch Maroboduus, der bedeutendste markomannische Herrscher (* um 30 v. Chr.) stirbt in seinem Exil in Ravenna. Im Jahre 8 BC wurde Marbod König der Markomannen, eines suebischen Volksstammes der Germanen, der im Maingebiet siedelte und herrschte bis zum Jahre 18 AD.

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