Chronik 35

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 35



Über die junge christliche Gemeinde bricht die erste jüdische Verfolgung herein

Durch den Apostel Philippus kommt die Botschaft des Evangeliums nach Ägypten

Der jüdische Christenverfolger Paulus bekehrt sich und wird Christ

Der Diakon Stephanus wird durch Steinigung hingerichtet und wird der erste christliche Märtyrer



Hauptseite Steinigung des Stephanus.jpg
Steinigung des Diakons Stephanus, des ersten Märtyrers der Christenheit.
Darstellung von Johann von Schraudolph, 1850, zerstörtes Fresko im Speyerer Dom.
Links im grünen Mantel malte der Künstler König Ludwig I. von Bayern
als den früheren Christenverfolger Saulus, der später der Christ Paulus wurde
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artaban II. (Artabanos)
12 - 38
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Tiberius
14 - 37
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
Fisch.png
Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 25 - 26 - 27 - 28 - 29 - 30 - 31 - 32 - 33 - 34
fortlaufende Ereignisse
01.01.35
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man dass Jahr DCCLXXXVIII (788) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Gaius Cestius Gallus und Markus Servilius Nonianus werden ordentliche Konsuln des Römischen Reichs. Zu Consules suffecti werden Decimus Valerius Asiaticus und Publius Aulus Gabinius Secundus.
April 35
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Über die junge christliche Gemeinde bricht die erste jüdische Verfolgung herein, der der Diakon Stephanus zum Opfer fällt (Apg.7), der durch Steinigung hingerichtet wird. Viele Mitglieder der Gemeinde fliehen und bilden Keime neuer Gemeinden in der Diaspora in Iudaea und Samaria. Die erste bekannte Gemeinde außerhalb des Heiligen Landes ist in Antiochien am Orontes in der römischen Provinz Syria, wo die Nachfolger Jesu Christi erstmalig „Christen“ genannt werden. In der Ostkirche (Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien) gilt Simon Petrus als der Gründer der Kirche in Antiochien, da er in der Anfangsphase die Gemeinde besucht. Diese Begebenheit wird von dem Evangelisten Lukas im 6. und 7. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet (mit Versangaben):

Kapitel 6
8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.
9 Es standen aber einige aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner auf und derer von Zilizien und Asien und stritten mit Stephanus.
10 Und sie konnten der Weisheit und dem Geist nicht widerstehen, womit er redete.
11 Da schoben sie heimlich Männer vor, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott.
12 Und sie erregten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten; und sie fielen über ihn her und rissen ihn mit sich fort und führten ihn vor den Hohen Rat.
13 Und sie stellten falsche Zeugen auf, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Worte zu reden gegen die heilige Stätte und das Gesetz;
14 denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazoräer, wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche verändern, die uns Mose überliefert hat.
15 Und alle, die im Hohen Rat saßen, schauten gespannt auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
Kapitel 7
1 Der Hohepriester aber sprach: Ist das so?
2 Er aber sprach: Ihr Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte,
3 und sprach zu ihm: `Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft, und komm in das Land, das ich dir zeigen werde.
4 Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran; und von da siedelte er ihn, nachdem sein Vater gestorben war, in dieses Land um, in dem ihr jetzt wohnt.
5 Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fußbreit, und er verhiess, es ihm zum Besitztum zu geben und seinen Nachkommen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte.
6 Gott aber sprach so: `Seine Nachkommen werden Fremdlinge sein in fremdem Land, und man wird sie knechten und misshandeln vierhundert Jahre.
7 Und die Nation, der sie dienen werden, werde ich richten, sprach Gott, und danach werden sie ausziehen und mir an diesem Ort dienen.
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung; und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob und Jakob die zwölf Patriarchen.
9 Und die Patriarchen, neidisch auf Joseph, verkauften ihn nach Ägypten. Gott aber war mit ihm
10 und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen und gab ihm Gunst und Weisheit vor Pharao, dem König von Ägypten; und er setzte ihn zum Verwalter über Ägypten und sein ganzes Haus.
11 Es kam nun eine Hungersnot über ganz Ägypten und Kanaan und eine große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise.
12 Als aber Jakob hörte, dass in Ägypten Getreide sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus.
13 Beim zweiten Mal wurde Joseph von seinen Brüdern wiedererkannt, und dem Pharao wurde die Herkunft Josephs bekannt.
14 Joseph aber sandte hin und ließ seinen Vater Jakob holen und die ganze Verwandtschaft, an fünfundsiebzig Seelen.
15 Jakob zog nun nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter;
16 und sie wurden nach Sichem hinübergebracht und in die Grabstätte gelegt, die Abraham für eine Summe Geld von den Söhnen Hamors in Sichem gekauft hatte.
17 Als aber die Zeit der Verheißung nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und vermehrte sich in Ägypten,
18 bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Joseph nicht kannte.
19 Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, so dass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben.
20 In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war `schön für Gott; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters.
21 Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn.
22 Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken.
23 Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen.
24 Und als er einen Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug.
25 Er meinte aber, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe; sie aber verstanden es nicht.
26 Am folgenden Tag erschien er bei ihnen, als sie sich stritten, und trieb sie zum Frieden, indem er sagte: Ihr Männer, ihr seid Brüder, warum tut ihr einander unrecht?
27 Der aber dem Nächsten unrecht tat, stiess ihn weg und sprach: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?
28 Willst du mich etwa umbringen, wie du gestern den Ägypter umgebracht hast?
29 Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte.
30 Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.
31 Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn:
32 `Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs. Mose aber erzitterte und wagte nicht, es zu betrachten.
33 Der Herr aber sprach zu ihm: `Löse die Sandale von deinen Füssen, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land.
34 Gesehen habe ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich bin herabgekommen, sie herauszureissen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden.
35 Diesen Mose, den sie verleugneten, indem sie sagten: `Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den hat Gott zum Obersten und Retter gesandt durch die Hand des Engels, der ihm in dem Dornbusch erschien.
36 Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre.
37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: `Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken.
38 Dieser ist es, der in der Gemeinde in der Wüste gewesen ist mit dem Engel, der auf dem Berg Sinai zu ihm redete und mit unseren Vätern. Er empfing lebendige Aussprüche, um sie uns zu geben.
39 Unsere Väter aber wollten nicht gehorsam sein, sondern stiessen ihn von sich, wandten sich in ihren Herzen nach Ägypten zurück
40 und sagten zu Aaron: `Mach uns Götter, die vor uns herziehen sollen; denn dieser Mose, der uns aus dem Land Ägypten geführt hat - wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.
41 Sie machten in jenen Tagen ein Kalb und brachten dem Götzenbild ein Schlachtopfer und ergötzten sich an den Werken ihrer Hände.
42 Gott aber wandte sich ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen, wie geschrieben steht im Buch der Propheten: `Habt ihr mir etwa vierzig Jahre in der Wüste Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel?
43 Ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und das Sternbild des Gottes Räfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen über Babylon hinaus.
44 Unsere Väter hatten das Zelt des Zeugnisses in der Wüste, wie der, welcher zu Mose redete, befohlen hatte, es nach dem Muster zu machen, das er gesehen hatte.
45 Und unsere Väter übernahmen es und führten es mit Josua ein bei der Besitzergreifung [des Landes] der Nationen, die Gott austrieb von dem Angesicht unserer Väter hinweg, bis zu den Tagen Davids,
46 der Gnade fand vor Gott und eine Wohnstätte zu finden begehrte für den Gott Jakobs.
47 Salomo aber baute ihm ein Haus.
48 Aber der Höchste wohnt nicht in Wohnungen, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht:
49 `Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füsse. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist der Ort meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand dies alles gemacht?
51 Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr.
52 Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, welche die Ankunft des Gerechten zuvor verkündigten, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid,
53 die ihr das Gesetz durch Anordnung von Engeln empfangen und nicht befolgt habt.
54 Als sie aber dies hörten, wurden ihre Herzen durchbohrt, und sie knirschten mit den Zähnen gegen ihn.
55 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen;
56 und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
57 Sie schrien aber mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten einmütig auf ihn los.
58 Und als sie ihn aus der Stadt hinausgestossen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füssen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.
59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
60 Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.

Juli 35
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Imperium Romanum

Die Consuln Gaius Cestius Gallus und Markus Servilius Nonianus werden den Consules suffecti Decimus Valerius Asiaticus und Publius Aulus Gabinius Secundus abgelöst.

Sommer 35
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Römische Provinzen in Afrika / Christliche Gemeinschaft

Der Apostel Philippus geht nach Samaria, predigt dort und tauft auch den Kämmerer der Königin von Ägypten. Der Bericht über die erste Taufe eines Nicht-Juden wird vom Evangelisten Lukas im 8. Kapitel berichtet (mit Versangaben):

26 Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh gegen Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt; der ist öde.
27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Äthiopier, ein Kämmerer, ein Gewaltiger der Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz [gesetzt] war, war gekommen, um zu Jerusalem anzubeten;
28 und er war auf der Rückkehr und sass auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Tritt hinzu und schliesse dich diesem Wagen an!
30 Philippus aber lief hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen und sprach: Verstehst du auch, was du liest?
31 Er aber sprach: Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet? Und er bat den Philippus, dass er aufsteige und sich zu ihm setze.
32 Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: `Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf.
33 In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.
34 Der Kämmerer aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?
35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit dieser Schrift an und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.
36 Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, [da ist] Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?
38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als der Kämmerer; und er taufte ihn.
39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden.
40 Philippus aber fand man zu Aschdod; und er zog hindurch und verkündigte das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.

Als der strenge Anhänger der pharisäischen Theologie Saulus von Tarsus voll Wut und Hass nach Damaskus reitet, um die neue Sekte der "Christen" auszurotten, ruft ihn Christus in seinen Dienst, damit er als sein „auserwähltes Werkzeug seinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels trage“. Diese Begebenheit wird von dem Evangelisten Lukas im 9. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet (mit Versangaben):

1 Saulus aber schnaubte immer noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn, ging zu dem Hohenpriester
2 und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er einige, die des Weges wären, fände, Männer wie auch Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führe.
3 Als er aber hinzog, geschah es, dass er Damaskus nahte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel;
4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
5 Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber [sagte]: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
6 Doch steh auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst!
7 Die Männer aber, die mit ihm des Weges zogen, standen sprachlos, da sie wohl die Stimme hörten, aber niemand sahen.
8 Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als sich aber seine Augen öffneten, sah er nichts. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.
9 Und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.
10 Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, [hier bin] ich, Herr!
11 Der Herr aber [sprach] zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, welche die `gerade genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet;
12 und er hat im Gesicht einen Mann mit Namen Hananias gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde.
13 Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.
14 Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.
15 Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels.
16 Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss.
17 Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus - der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst -, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt werdest.
18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend und stand auf und liess sich taufen.
19 Und nachdem er Speise genommen hatte, kam er zu Kräften. Er war aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.
20 Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist.
21 Alle aber, die es hörten, gerieten außer sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen, und dazu hierhier gekommen war, dass er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe?
22 Saulus aber erstarkte noch mehr [im Wort] und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist.
23 Als aber viele Tage verflossen waren, ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen.
24 Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tag als bei Nacht, damit sie ihn umbrächten.
25 Die Jünger aber nahmen ihn bei Nacht und liessen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterliessen.
26 Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschliessen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, dass er ein Jünger sei.
27 Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass der zu ihm geredet und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe.
28 Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem und sprach freimütig im Namen des Herrn.
29 Und er redete und stritt mit den Hellenisten; sie aber trachteten, ihn umzubringen.
30 Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn weg nach Tarsus.
31 So hatte denn die Gemeinde durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurde erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und mehrte sich durch den Trost des Heiligen Geistes.

35
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Königreich Armenien / Reich der Parther / Königreich Iberien

Ein Sohn von Prahata IV., der bisher, wie früher auch Artabanos‘ Vorgänger Vonun I. in Rom gelebt hat, erklärt sich zum Thronprätendenten von Parthien. Er soll als König von Parthien inthronisiert werden, stirbt aber bereits auf dem Weg ins Partherreich in Syrien. Kaiser Tiberius sendet daraufhin mit Tiridata III. einen weiteren Kandidaten aus der alten Königsfamilie der Parther. Der nun folgende Bürgerkrieg in Parthien spült Tiridata (armenisch Trdat, griechisch Tiridates), einen Enkel des im Jahre 2 BC ermordeten Prahata IV., als Gegenkönig zu Artaban II. an die Macht. Der römische Gesandte Lucius Vitellius ruft Tiridata III. in Armenien zum neuen König für ganz Parthien aus, während Artaban II. kurzzeitig zu den Skythen flüchten kann. Als sich nach einigen Monaten gegen Tiridata III., der eben noch von den Bewohnern griechischer Städte in Parthien willkommen geheißen und in Seleukia am Tigris zum Schah gekrönt wurde, eine Opposition aufbaut, die Artaban III. nach Parthien zurückholt, gewinnt Letzterer die Herrschaft Parthiens zurück. Bei diesem Stand lässt es Kaiser Tiberius nun bewenden. Im selben Jahr wird Mihrdat, der Bruder des Königs Aderk (Parsmen) von Iberien, König von Armenien, wodurch Armenien wieder unter alleinigen römischen Einfluss gerät. Die parthischen Provinzen Atropatene, Charakene, Persis und die Elymais, die schon bisher eher autonom als fest dem Reich angegliedert waren, übergibt der Herrscher seinen Söhnen. Literarisch bezeugt ist dies auch für Armenien, wo Arschak I., ein Sohn des Königs, eingesetzt wird, sich aber nicht halten kann. Im Osten scheinen allerdings Provinzen mit der Entstehung des Indo-parthischen Königreiches verloren zu gehen. Antike Schriftsteller deuten zahlreiche erfolgreiche Kriege an, von denen jedoch kaum etwas bekannt ist. Artaban II, der alte König von Parthien, belagert seine alte Residenzstadt Seleukia am Tigris, die sich während des Bürgerkrieges für unabhängig erklärt hat; die Stadt wird vorerst ihre Freiheit behalten.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Asien

Lucius Vitellius wird neuer römischer Statthalter in Syrien. Er löst Publius Pomponius Flaccus von seinem Amt ab.

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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa

Der römische Statthalter Pontius Pilatus befiehlt eine Razzia unter Samaritern, die sich am Garizim versammeln. Hier kommt es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Samaritern und römischen Legionären.

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Imperium Romanum

Der römische Politiker Gaius Poppaeus Sabinus stirbt. Poppaeus war der Vater von Poppaea Sabina der Älteren, die ihrer Tochter den großväterlichen Namen gab, nachdem ihrem Ehemann Titus Ollius der Untergang des Seianus zum Verhängnis geworden war. Im Jahr 9 war er gemeinsam mit Quintus Sulpicius Camerinus Consul. Anschließend war er bis zu seinem Tod legatus Augusti pro praetore (Statthalter) von Moesia. Tiberius gab ihm im Jahr 15 noch die Provinzen Achaea und Macedonia dazu. Für einen Sieg über die rebellischen Thraker wurden ihm im Jahre 26 die Triumph-Insignien bewilligt. Als sich im Jahr 31 bei den Kykladen ein Mann für Drusus, den Sohn des Germanicus, ausgab, der bereits im Jahr zuvor von Tiberius wegen der Teilnahme an einer angeblichen Verschwörung gegen den Kaiser eingekerkert worden war, eilte Poppaeus herbei und stellte fest, dass der falsche Drusus ein Sohn eines Marcus Silanus war, eventuell des Suffektkonsuls des Jahres 15. Laut Tacitus verdankte Poppaeus, der zwar sein Amt gut ausführte, aber keine herausragenden Fähigkeiten besaß, seine Karriere der Freundschaft mit zwei Kaisern.

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