Chronik 24

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 24



Die afrikanischen Aufstände im Imperium Romanum enden mit dem Tod des Tacfarinas

In Thrakien bricht ein Aufstand gegen Rom aus

In Rom beginnen eine Fülle von Gerichtsverhandlungen wegen Majestätsbeleidigung



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Das Imperium Romanum 18-40 AD

Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artaban II. (Artabanos)
12 - 38
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Tiberius
14 - 37
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König der Markomannen
(9 BC - 250 AD)
König Cathualda
18 - 25
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Westliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Genshi-di
23 - 25
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 14 - 15 - 16 - 17 - 18 - 19 - 20 - 21 - 22 - 23
fortlaufende Ereignisse
01.01.24
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man das Jahr DCCLXXVII (777) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Sergius Cornelius Cethegus und Lucius Visellius Varro werden Consules des Imperium Romanum. Zu Consules suffecti werden Gaius Calpurnius Aviola und Publius Cornelius Lentulus Scipio berufen.
Herbst 24
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Kaiserreich China (Xin-Dynastie)

Der seit letztem Jahr regierende rechtmäßige Kaiser Liu Xuan reagiert auf die Reste der Rebellion im Südwesten, indem er eine Streitmacht unter Führung von Li Bao und Zhang Zhong gegen Gongsun Shu entsendet. Die Generäle erleiden jedoch eine Niederlage und ziehen sich nach Wudu zurück. Damit etabliert sich Gongsun Shu als unabhängiger Kriegsherr und kann den Königstitel im Land Shu einnehmen. Sofort beginnt er damit seinen Machtbereich nach Süden und Westen auszudehnen. Verschiedene Nachbarstämme, darunter die Yuezi, unterwerfen sich ihm. Gleichzeitig sichert Gongsun Shu die Nord- und Ostgrenze vor Hanzhong und Jiangzhou.

24
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Afrika

Nach Siegen des Quintus Iunius Blaesus schlägt Publius Cornelius Dolabella gemeinsam mit dem mauretanischen König Ptolemaeus bei Auzia (später Aumale, heute Sour El-Ghoziane, 100 kilometer südöstlich von Algier) endgültig den Aufstand des numidischen Widerstandskämpfers Tacfarinas (seit 17) nieder, der sich seit dem Jahr 17 gegen die römische Fremdherrschaft auflehnte. Tacfarinas hatte zunächst unter seinen späteren Widersachern in einer Auxiliareinheit gedient, aus welcher er schließlich desertierte. Seine im römischen Heer gemachte Erfahrungen nutzte er bei der Organisation seines Aufstandes, bei dem er mit numidischen und maurischen Stämmen, allen voran den Musulamiern und den Garamanten, zunächst sehr erfolgreich einen Guerillakrieg gegen die römischen Einheiten führte. Trotz Niederlagen gegen die Legio III Augusta und ihre Hilfstruppen unter Marcus Furius Camillus, dem Proconsul von Africa (17/18), und danach gegen Lucius Apronius Caesianus, den Sohn des nachfolgenden Proconsuls Lucius Apronius (18–21), forderte er Land und drohte mit einer endlosen Fortsetzung der Kämpfe. Kurzzeitig konnte Quintus Iunius Blaesus, Prokonsul 21–23, im Jahr 22 die Erhebung eindämmen. Zu diesem Zweck wurde zur Unterstützung der hier stationierten Legion III Augusta auch noch die Legio VIIII Hispana unter dem Legaten Publius Cornelius Lentulus Scipio aus Pannonien an der Donau in die nordafrikanische Krisenregion beordert. Endgültig bricht nun der Widerstand mit dem Tod des Tacfarinas zusammen. Sein Sohn gerät in römische Gefangenschaft.

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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Südosteuropa

In Provincia Romana Illyricum superius (Thrakien) bricht ein Aufstand gegen Rom aus.

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Imperium Romanum
  • Als die römischen Priester auch Nero und Drusus in ihre Fürbitten aufnehmen, nutzt der Stellvertreter des Kaisers, Seianus, die Missstimmung des Tiberius und redet ihm ein, dass Agrippina eine große Opposition gegen ihn um sich geschart habe.
  • Im absolutistisch regierten Rom bricht eine Schreckensherrschaft mit Denunziantentum und Majestätsbeleidigungsprozessen aus. Die Witwe des Germanicus, Agrippina die Ältere, inszeniert viele Hofintrigen. Der römische Historiker Cerdus begeht Selbstmord, um sich der Verfolgung wegen Verherrlichung der Republik zu entziehen, die eine Verschwägerung mit dem aus dem Ritterstand stammenden Seianus als unstandesgemäß empfindet.
  • Nachdem seine Heiratspläne vereitelt wurden, stellt Seianus Tiberius in öffentlichen Reden die Vorteile des ländlichen Lebens außerhalb der Hauptstadt vor Augen. Dem Princeps ist die Anwesenheit in Rom mit ihren Intrigen und Streitereien zwischen seinen Familienangehörigen zuwider, vor allem die problematischen Beziehungen zu seiner Mutter Livia und zu Agrippina, der Witwe des Germanicus. Hinzu kommen Angst um seine persönliche Sicherheit und menschenscheues Verhalten. Seianus hat ein entschiedenes Interesse am Rückzug des Kaisers, da er dadurch – praktisch in Stellvertreterfunktion – die Übernahme der Macht vorbereiten könnte.
  • Apronia, eine aus dem Geschlecht der Apronier stammende Römerin, stirbt. Sie war eine Tochter des Consul suffectus des Jahres 8, Lucius Apronius, und die zweite Gattin des gegenwärtigen Praetors Marcus Plautius Silvanus. Apronia kommt ums Leben, als sie im Haus ihres Gatten aus einem Fenster stürzt. Auf den Verdacht hin, dass sie von ihrem Gemahl – allerdings aus unbekannten Gründen – gewaltsam aus dem Fenster geworfen wurde, wendet sich ihr Vater anklagend an den Kaiser Tiberius. Silvanus rechtfertigt sich, dass er zum Zeitpunkt von Apronias Tod fest geschlafen habe und daher nichts wisse; seine Ehefrau müsse Selbstmord begangen haben. Doch Tiberius nimmt eine persönliche Untersuchung des Falls vor und inspiziert das Zimmer, aus dessen Fenster Apronia gestürzt ist. Er findet Spuren eines Kampfes und damit Anzeichen, die für die gegen Silvanus vorgebrachte Mordanklage sprechen. Diesen Sachverhalt berichtet er dem Senat. Urgulania sendet ihrem Enkel Silvanus einen Dolch, mit dem er sich töten soll. Aufgrund von Urgulanias enger Freundschaft mit der Kaiserinmutter Livia kommt dies einem Befehl des Kaisers selbst gleich. Nachdem der Versuch, sich mit dem Dolch umzubringen, fehlgeschlägt, lässt sich Silvanus die Adern öffnen. Dies wird später von Tacitus berichtet.
  • Der Praetor des Imperium Romanum, Marcus Plautius Silvanus, ein Angehöriger der angesehenen römischen gens Plautia und Sohn des gleichnamigen Consuls von 2 BC, stirbt. Silvanus war als Praetor urbanus für die ordentliche Gerichtsbarkeit in und um die Stadt Rom verantwortlich. Kurz vor dem Tod des Praetors war seine zweite Ehefrau Apronia bei dem Sturz aus einem Fenster ums Leben gekommen. Lucius Apronius, der Vater der Verstorbenen, verdächtigte seinen Schwiegersohn des Gattenmordes und klagte ihn, wegen dessen hoher Stellung, direkt bei Kaiser Tiberius an. Vermutlich aufgrund der Tatsache, dass der Beschuldigte selber ein hohes Amt in der Judikative ausübte, leitete der Kaiser persönlich das Todesermittlungsverfahren ein. Er ließ Marcus Plautius Silvanus zwecks einer Stellungnahme vorführen. Hier erklärte der Witwer, dass sich seine Frau in suizidaler Absicht unbemerkt aus dem Fenster gestürzt hätte. Tiberius, der die Version für eine Schutzbehauptung hielt, suchte selbst den Tatort auf. Der erhobene Tatortbefund ließ auf eine gewalttätige Auseinandersetzung schließen und widersprach somit objektiv der Schilderung des Prätors. Der Kaiser teilte dem Senat, dem er zu dieser Zeit die Strafgerichtsbarkeit über Personen senatorischen Ranges als Standesprivileg zugestanden hatte, das belastende Ermittlungsergebnis mit. Noch bevor sich ein Geschworenengericht unter dem Vorsitz eines amtierenden Konsuls konstituieren konnte, war Marcus Plautius Silvanus verstorben. Er hatte sich in Anbetracht seiner ausweglosen Lage die Adern öffnen lassen, nachdem er selbst dazu nicht in der Lage gewesen war. Zuvor war ihm durch seine politisch und gesellschaftlich einflussreiche Großmutter Urgulania ein Dolch zugestellt worden, der unmissverständlich die Aufforderung zum Selbstmord symbolisierte. Gegen Numantina, die erste Ehefrau des Marcus Plautius Silvanus, wurde ein Folgeverfahren eingeleitet. Sie wurde beschuldigt, ihren geschiedenen Mann durch den Einsatz von Magie zur Tat getrieben zu haben. Der Prozess endete mit einem Freispruch.
  • Der frühere römische Consul von 1 BC, Lucius Calpurnius Piso, ein Sohn des Consul suffectus von 23 BC, Gnaeus Calpurnius Piso, und Bruder des Consuls von 7 BC, der Gnaeus Calpurnius Piso jun. hieß, stirbt. Er entstammte einer der bedeutendsten Familien der römischen Nobilität, die bereits in republikanischer Zeit von großem politischen Einfluss gewesen war und mehrere Konsulate bekleidet hatte. Ursprünglich Plebejer, wurde sie in der Kaiserzeit patrizisch. Unter dem Prinzipat der julisch-claudischen Dynastie stieg ihr Einfluss noch, auch wenn mehrere Angehörige der Calpurnier wegen Hochverrats angeklagt wurden und ihr Leben verloren. Piso durchlief die übliche Ämterlaufbahn und wurde zusammen mit Cossus Cornelius Lentulus im Jahre 1 BC Consul. Als Proconsul von Asia amtierte er im Jahre 6. Neben den politischen Ämtern übte er auch das Amt eines Augurs aus, war also dafür zuständig, durch Vogelbeobachtung den Willen der Götter zu ermitteln. Wegen der Verwechslungsgefahr mit seinem gleichnamigen Vetter, der Pontifex war, führte er zusätzlich den Beinamen Augur, während sein Vetter den Beinamen Pontifex erhielt. Im Senat trat Piso als Vertreter altrömischer Strenge und Rechtlichkeit auf. So wetterte er im Jahre 16 in einer großen Rede gegen die immer mehr um sich greifende Ämtererschleichung und Bestechlichkeit der Senatsoligarchie. Deshalb wollte er Rom verlassen, ließ sich aber von Kaiser Tiberius und den Bitten seiner Verwandten umstimmen. Bald darauf verklagte er Urgulania, die mächtige Freundin der verwitweten Kaiserin Livia, und ließ sich dabei weder von der beleidigten Livia noch von Tiberius von der Klage abhalten, bis er seine Ansprüche durchgesetzt hatte. Im Jahre 20 übernahm Lucius Calpurnius Piso die Verteidigung seines wegen "crimen laesae maiestatis" angeklagten Bruders Gnaeus, der für den Tod des designierten Thronerben Germanicus verantwortlich gemacht wurde. Nach dem Selbstmord seines Bruders blieb er zunächst unbehelligt, wurde dann aber jetzt von Quintus Granius der Majestätsverletzung beschuldigt. Er starb aber noch vor der Eröffnung der Verhandlung seines Falles vor dem Senat.
  • Der römische Feldherr und Senator Lucius Tarius Rufus (* spätestens 59 BC), der im Jahre 16 BC Consul suffectus war, stirbt. Er gehörte zu den fähigen Militärs niedriger Abstammung, die während der Römischen Bürgerkriege durch Kaiser Augustus gefördert wurden und in höchste Staatsämter aufstiegen. Der antike Gelehrte Plinius der Ältere schreibt in seinem Werk Naturalis historia, Lucius Tarius Rufus sei von „sehr niedriger Abstammung“ gewesen („infima natalium humiliate“). Tatsächlich war er der erste in seiner Familie, dem es gelang, eine erfolgreiche politische Karriere zu durchlaufen (homo novus). So sind alle anderen heute bekannten Träger des Namens Tarius entweder Nachkommen oder Freigelassene dieses Namensträgers. Die Herkunft des Tarius ist umstritten, da keine eindeutigen Quellen vorhanden sind. Bereits Bartolomeo Borghesi vermutet im 19. Jahrhundert, dass er aus der Provinz Dalmatien stammte. Grund für diese Annahme ist, dass in der dalmatischen Region Liburnien, besonders in der Stadt Nedinum (heute Nadin), mehrere Inschriften gefunden wurden, die den Namen Tarius beinhalten, teilweise sogar einen Tarius Rufus nennen. Dies könnte darauf hinweisen, dass dort eine Familie dieses Namens ansässig war. Eine Reihe anderer Forscher ist dagegen der Meinung, Tarius habe aus der mittelitalienischen Landschaft Picenum gestammt, in der er auch später als reicher Mann große Besitztümer erwarb. Für das gehäufte Auftreten der Tarii in dalmatischen Inschriften sehen sie andere Gründe: Der unter Augustus aufgestiegene Staatsmann sei entweder in Dalmatien Statthalter beziehungsweise Feldherr geworden oder habe andere politische/wirtschaftliche Beziehungen nach Liburnia gehabt. Deshalb habe er einigen Bewohnern dieser Region das römische Bürgerrecht verliehen und damit (wie im römischen Reich üblich) seinen Gentilnamen auf sie übertragen. Im Jahre 31 BC war Lucius Tarius Rufus als Kommandant eines Flottenteils an der Leitung der Seeschlacht bei Actium gegen Marcus Antonius und Kleopatra beteiligt; zu dieser Zeit hatte er wohl bereits einen Sitz im Senat. Die im Bürgerkrieg geleisteten militärischen Verdienste beförderten auch seinen politischen Aufstieg: Eine fragmentierte Inschrift, die mit Tarius' Namen ergänzt werden kann, deutet darauf hin, dass er zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor 17 BC Proconsul von Zypern war. Im Jahr 16 BC schließlich hatte er ein Suffektkonsulat inne. Ungefähr in dieser Zeit war er auch als Oberbefehlshaber der Legio X Fretensis bei einem Feldzug in der Provinz Makedonien gegen die Sarmaten beteiligt. Die Position, die er dabei innehatte, ist nicht gesichert: Ob er den Rang eines "Legatus pro praetore" oder lediglich den eines "Promagistrats pro praetore" besaß, lässt sich nicht sicher entscheiden. Dem Autor Sextus Iulius Frontinus zufolge amtierte Tarius ab 23 als Verantwortlicher für die Wasserversorgung der Stadt Rom (curator aquarum). Bereits im Jahr darauf wurde er von Marcus Cocceius Nerva, dem Großvater des Kaisers Nerva, abgelöst. Da Tarius als Konsul im Jahr 16 BC den Vorschriften des Amtes gemäß mindestens 43 Jahre alt war, muss er den von Frontinus erwähnten Posten in einem Alter von über 80 Jahren innegehabt haben. Deshalb wird diese Information von einigen Wissenschaftlern angezweifelt. Lucius Tarius Rufus besaß ein enormes Vermögen von angeblich 100 Millionen Sesterzen, das er besonders der Freigiebigkeit des Kaisers Augustus verdankte. Wie in senatorischen Kreisen üblich, investierte er es in Grundbesitz. Allerdings ging er bei der Anschaffung und der Ausschmückung seiner Ländereien in Picenum (nach dem Urteil Plinius des Älteren) völlig maßlos vor und verkalkulierte sich offensichtlich, sodass er einen Großteil seines Reichtums verlor. Sein Erbe weigerte sich daher, das Testament anzunehmen. Daneben scheint sich Tarius auch im Handel betätigt zu haben, wie durch mehrere Amphorenstempel nahegelegt wird, die seinen Namen beinhalten. Er gehörte zu den amici principiis (wörtlich den „Freunden des Kaisers“) von Augustus und möglicherweise noch von dessen Nachfolger Tiberius. Darunter hat man allerdings grundsätzlich erst einmal keine emotionale Beziehung zu verstehen – es handelte sich vielmehr um die offizielle Bezeichnung für ein gutes politisch-gesellschaftliches Verhältnis, für die Gunst des Kaisers. Nichtsdestotrotz scheint Tarius auch persönlich gut mit dem Herrscher gestanden zu haben, wie beispielsweise auch dessen Verhalten im Hausprozess gegen Tarius' Sohn zeigt. Seneca überliefert in seinem Werk De clementia („Von der Milde“), wie Tarius seinen noch jungen Sohn dabei ertappte, (angeblich von anderen angestiftet) den Vatermord vorzubereiten. Er ließ die Angelegenheit aufgrund seiner patria potestas persönlich untersuchen und in seinem eigenen Haus zur Verhandlung bringen. Dazu lud er Augustus in das Hausgericht ein, der tatsächlich persönlich anwesend war und sich mit dem Fall befasste. Um mit seiner Entscheidung nicht die anderen Richter zu beeinflussen, setzte der Kaiser allerdings durch, dass schriftlich abgestimmt wurde. Außerdem versicherte er, um seine Unvoreingenommenheit zu bekräftigen, dass er, falls Tarius kinderlos sterben würde, nicht dessen Erbschaft antreten wolle. Letztendlich erhielt der verurteilte Sohn eine sehr milde Strafe, er wurde nach Massilia verbannt und erhielt weiterhin die bisherigen finanziellen Zuwendungen durch den Vater. Auch in der Zeit des römischen Weltreichs reichte die Macht des römischen Hausvaters also noch bis in die Gerichtsbarkeit bei Kapitalverbrechen. Durch die Einladung des Kaisers bewirkte Tarius aber, dass dieser aufgrund seiner auctoritas praktisch die Leitung des Gerichtsverfahrens übernahm und damit dem eigentlich privaten Prozess einen öffentlichen Charakter sowie eine staatliche Sanktionierung gab. Hans Volkmann hat vermutet, dass Tarius mit der Berufung des Augustus in sein Hausgericht verhindern wollte, dass er aufgrund eines eigenmächtigen milden Urteils über den Sohn den Zorn des Herrschers auf sich zieht.
  • Der römische Senator und Statthalter von Germania superior, Gaius Silius, stirbt. Er war wahrscheinlich ein Sohn des Publius Silius Nerva, der im Jahr 20 BC Consul suffectus war. Seine Ehefrau war Sosia Galla. Sein Sohn war Gaius Silius, der Valeria Messalina, Ehefrau des Kaisers Claudius, heiratete. Silius war eng mit Germanicus befreundet. Im Jahre 13 wurde Silius Consul. Danach wurde er im Jahr 14 zum Oberbefehlshaber des obergermanischen Heeres ernannt und erhielt aufgrund seiner dort errungenen Erfolge ein Jahr später die Triumphalinsignien. In der Folgezeit operierte er sieben Jahre unter dem Oberbefehl des Germanicus erfolgreich in dieser Gegend. Es ist nicht ganz klar, welchen Titel er dabei führte; Tacitus nennt ihn Moderator. Im Jahre 18 wurde Silius mit dem Aufbau einer Flotte beauftragt. Ein Kriegszug gegen die Chatten verlief erst nach zwei Jahren erfolgreich. Im Jahre 21 schlug Silius den Aufstand des Sacrovir nieder. Der Sohn seines Vorgängers als Befehlshaber in diesem Krieg, Lucius Visellius Varro, der in diesem Jahr Consul ist, war ihm daher feindlich gesinnt und klagte ihn während seines Konsulats wegen Erpressung an. Auch Seianus klagte Silius an, den gallischen Aufstand absichtlich gefährlich anwachsen zu haben, um sich größere Verdienste zu erwerben. Silius entzieht sich der drohenden Verurteilung durch Selbstmord, seine Frau Sosia wird verbannt. Ein Großteil seines Vermögens wird zugunsten Kaiser Tiberius' eingezogen.
  • Publius Suillius Rufus, ein früherer Quaestor des Germanicus, der schon früher wegen Bestechung verurteilt wurde, wird angeklagt und auf eine Insel deportiert.
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Imperium Romanum / Römische Provinzen in Westeuropa

Gaius Vibius Serenus hatte sich als Statthalter von Spanien Erpressungen zu Schulden kommen lassen und war deshalb 23 nach Amorgos verbannt worden.. Sein gleichnamiger Sohn klagt ihn jetzt an, er habe den Aufstand in Gallien angezettelt. Vibius Serenus wird aus Amorgos zurückgeholt und in Ketten vor den Senat gestellt. Obwohl der Sohn die Beweise nicht liefern konnte, wurde sein Vater auf Einrede des Tiberius hin verurteilt, aber nicht hingerichtet, sondern nach Amorgos zurückgebracht.

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