Chronik 1770-II

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DIE EREIGNISSE DES 1I. QUARTALS 1770

und die Ereignisse ohne genaue Datumsangabe des Jahres 1770



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Die wichtigsten Regierenden des Quartals
Nation Name Regierungszeit
Frankreich 1632-1790.png
Französische Republik
(1792-1809)
König Louis XV "le Bien-Aime"
Premierminister Étienne Francois, duc de Choiseul-Amboise
01.09.1715-10.05.1774
03.12.1758-24.12.1770
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Königreich Preußen
(1701-1918)
König in Preußen Friedrich II. der Große
Leitender Minister Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein
Außenminister Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein
Zweiter Außenminister Ewald Friedrich Freiherr Graf von Hertzberg
31.05.1740-17.08.1786
06.1749 - 03.01.1800
06.1749 - 03.01.1800
05.04.1763- 08.1791
Österreich 1230-1786.png
Erzherzogtum Österreich
(1457-1918)
Erzherzogin Maria Theresia von Österreich
Hof- und Staatskanzler Wenzel Anton Reichsfürst von Kaunitz-Rittberg
20.10.1740-29.11.1780
1769 - 23.02.1785
Niederlande 1596-1795.png
Republik der Sieben Vereinigten Provinzen
(1581-1795)
Erbstatthalter Wilhelm V. Batavus
Ratspensionär Pieter Steyn
22.10.1751-16.05.1795
12.06.1749-05.11.1772
England 1660-1801.png
Königreich Großbritannien
(1707-1800)
König George III.
Premierminister Augustus Henry FitzRoy, 3rd Duke of Grafton
Schatzkanzler Frederick Nord, Lord North
25.10.1760-29.01.1820
14.10.1768-28.01.1770
12.1767 - 1770
Russland.png
Russisches Kaiserreich
(1721-1917)
Zarin Jekaterina Alexejewna II. Welikaja (Katharina die Große von Anhalt-Zerbst)
Vizekanzler und Außenminister Alexander Michailowitsch Golizyn
09.07.1762-17.11.1796
1762 - 1775
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Heiliges Römisches Reich
(962-1806)
Kaiser Joseph II.
18.08.1765-20.02.1790
Kirchenstaat 1601-1798.png
Kirchenstaat
(754-1870)
Papst Clemens XIV. (Ioannes Vincentius Antonius Ganganelli)
Kardinalstaatssekretär Lazzaro Opizio Pallavicini
05.1769 - 22.09.1774
1769 - 23.02.1785
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Chronik I. Quartal 1770 / II. Quartal 1770 / III. Quartal 1770 / IV. Quartal 1770
Ereignis
Fortlaufende Ereignisse
  • 1768 - 1774 Russisch-Türkischer Krieg
  • 1768 - 1771 Polnischer Befreiungskrieg gegen Russland, Frankreich und Österreich
  • 1769 - 1773 Vietnamesisch-Siamesischer Krieg
April 1770
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Königreich Frankreich

Ein königliches Edikt ordnet die allgemeine Immobilian- und Güterzählung auf Korsika an. Ein Kataster gibt es im ganzen Königreich noch nicht.

27.04.1770
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Königreich Frankreich

Die "Versammlung der Geistlichen" Frankreichs, zu denen 64 Vertreter der einzelnen Kirchenprovinzen gehören, beschließen, den König mit 16 Millionen Pfund in Silber als Geschenk zu unterstützen.

19.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Die Erzherzogin Maria Antonia von Österreich wird als Marie-Antoinette in der Wiener Augustinerkirche per procurationem mit dem französischen Thronfolger (Dauphin) Louis Auguste vermählt. Die neue Dauphinette ist das 15. Kind und letzte Tochter von Kaiser Franz I. von Lothringen und Maria Theresia von Österreich. Bereits seit Jahren sucht das österreichische Königshaus, sich mit der französischen Monarchie zu verbünden, um hierdurch der aggressiven Politik Friedrichs des Großen etwas entgegenzusetzen. Maria Antonias Französischlehrer lobte ihre Freundlichkeit, ihre Intelligenz und ihre Musikalität, jedoch sei sie weitgehend ungebildet. Die Faulheit und insbesondere die Leichtfertigkeit der Prinzessin mache es ihm schwer, sie zu unterrichten.

21.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Zwei Tage nach ihrer Trauung in Abwesenheit ihres Bräutigams tritt die 14 Jahre alte Braut Erzherzogin Maria Antonia mit großem Gefolge um 10 Uhr an der Wiener Hofburg die Reise nach Frankreich an. In Wien führt der Weg des Zuges laut Bericht im Wienerischen Diarium über Michaelerplatz, Kohlmarkt, Graben, Stock im Eisen und Kärntnerstraße, durch das Kärntnertor neben dem Glacis und weiter durch Laimgrube und Mariahilf. Die Straßen werden gesäumt von der Bürgerschaft sowie der Wiener Garnison. Die gesamte Reise soll in 24 Tagen in 17 Etappen im Heiligen Römischen Reich und zurückgelegt werden. Die Verantwortung für Organisation und Durchführung der Fahrt ist Fürst Georg Adam von Starhemberg, dem österreichischen Gesandten am französischen Hof, übertragen worden. Maria Antonia wird von ihren Hofdamen Gräfin von Trauttmannsdorff, Gräfin Kolowrat, Gräfin von Windisch-Graetz und Gräfin von Paar begleitet. Der Dauphine werden von dem nach Wien gereisten Sondergesandten des französischen Königs, Marquis de Durfort, zwei prächtige, vom Kutschenmacher Francien in Paris nach Plänen des Duc de Choiseul gefertigte Reisekarossen mitgebracht und übergeben. Der Zug bis Straßburg besteht aus 235 Personen, insgesamt 57 Wagen, die meist sechsspännig fahren sowie 350 Zug- und Reitpferden. Innerhalb Frankreichs werden noch weitere sieben Etappen nötig sein. Die Reise der Dauphine wird zu einem gesellschaftliches Großereignis der Zeit und zur letzten großen Brautfahrt des 18. Jahrhunderts werden. Die Heirat (Tu felix Austria nube) zwischen der Erzherzogin Maria Antonia und dem Dauphin Louis Auguste soll die seit Jahren betriebene Annäherung (Renversement des alliances) zwischen Österreich und Frankreich krönen. Deshalb planen beide Fürstenhäuser die Brautfahrt zwischen Wien und Paris als eine öffentlichkeitswirksame, mehrwöchige Reise: Sowohl in Österreich wie auch in Frankreich wird entlang der Reisestrecke ein enormer Aufwand getrieben. Die Wagen haben vergrößerte Fenster und sind mit goldbesticktem Samt ausgeschlagen, prächtig verziert und aufwendig gefedert. Während der Fahrt werden Maria Antonia Feierlichkeiten (Empfänge, Theatervorführungen, Musikdarbietungen, Feuerwerke und Umzüge) in mehreren besuchten Städten zuteil. Sie wird wertvolle Geschenke erhalten und auch vergeben. Die erste Etappe endet im Stift Melk, wo Maria Antonia ihren Bruder, den Kaiser Joseph II., trifft, der bereits vor ihrer Abreise aus Wien nach dort aufgebrochen war.

22.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg über Kemmelbach nach Enns, wo die Erzherzogin im Schloss Ennsegg, die meisten Mitglieder der Reisegesellschaft in Ennser Bürgerhäusern übernachten werden. Für Maria Antonia wird ein Festspiel mit Ballett veranstaltet. Kaiser Joseph II. kehrt inzwischen wieder nach Wien zurück.

23.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg über Kleinmünchen nach Lambach. Um die bisherige Distanz von viereinhalb Pferdewechselstationen ("Posten") zwischen Enns und Lambach zu verkürzen und den Zwickel zwischen Wiener und Salzburger Poststraße zu überbrücken, ist im Vorfeld der Reise eine direkte Verbindungsstraße zwischen den Orten Ebelsberg und Wegscheid gebaut worden. Im frisch renovierten Lambacher Stiftstheater wird für Maria das Stück "Der kurzweilige Hochzeitsvertrag" aufgeführt, das eigens von Maurus Lindemayr für diesen Anlass schrieb. Auf geschmückten Traun-Schiffen wird zudem ein Wasserfest mit einem Fackeltanz gefeiert.

24.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Nach einem Pferdewechsel an Josef Ignaz von Poths Thurn und Taxis'scher Reichspost-Station Altheim führt der Brautzuges der österreichischen Erzherzogin nach Braunau am Inn. Über die dortigen Festivitäten gibt es keine detaillierten Aufzeichnungen mehr. Der Tross wird Übernachtungsplätze in Altötting in Anspruch nehmen und hier zum ersten Mal die Reise für einen Tag unterbrechen.

26.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia führt nach München, wo auf Wunsch von Kurfürst Maximilian III. Joseph, ihrem Cousin mütterlicherseits, ein weiterer Rasttag eingeplant. Die beiden Nächte verbringt die Braut in der als unterkunft zugedachten Amalienburg. Anlässlich des Besuchs wird die Oper "Léroe cinese" von Pietro Pompeo Sales aufgeführt.

28.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Auf der Fahrt des Brautzuges der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia nach Augsburg hellt sich das Wetter auf, nachdem bis dahin die gesamte Reise von Schlechtwetter begleitet wurde. Beim Einzug in die Stadt scheint die Sonne. Nachdem sie vom Rat der Stadt ein goldenes Reise-Service erhält und Abgesandte des Schwäbischen Reichskreises Maria Antonia ihre Aufwartung machten, isst sie mit Fürstbischof Clemens Wenzeslaus in dessen Bischöflichem Palais, wo sie später auch nächtigen soll. Anschließend besucht sie die Kayserlich Franciscische Akademie der freien Künste und Wissenschaften, wo ihr die Ehrenmitgliedschaft verliehen wird. Sie sieht eine Aufführung von Charles-Simon Favarts "Die drei Sultaninnen" im Jesuitentheater. Auf Einladung des Bankiers Benedikt Adam Liebert findet anlässlich der Einweihung von dessen kurz zuvor fertiggestelltem Schaezlerpalais der einzige Ball der Reise für Maria Antonia statt.

29.04.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg nach Günzburg, angeblich im heutigen "Goldenen Löwen", wo sie einem weiteren Ruhetag entgegensieht.

01.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg zum Kloster Obermarchtal, wo der östliche Pavillon des Klosters als Logis für die Erzherzogin errichtet wurde. Die Straße zwischen Ulm und Riedlingen wurde in diesem Jahr anlässlich der Brautreise zur Chaussee ausgebaut. Bei Riedlingen wurde eine als Dauphinestraße bezeichnete Umgehungsstraße gebaut. In Oberdischingen ließ Franz Ludwig Graf Schenk von Castell anlässlich des Brautzuges eine 600 Meter lange Kastanienallee anlegen.

02.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg über Mengen und Zoznegg zur Übernachtung nach Stockach. In Krauchenwies wird ein Imbiss eingenommen.

03.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg nach Schloss Donaueschingen über Nenzingen, Eigeltingen, Aach, Engen, Geislingen und Unadingen.

04.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf den Weg nach Hinterzarten, um dort im "Weißen Rössle" einzukehren. Die Straße durch das Höllental (heute: Teil der Bundesstraße 31) soll nach mehreren Quellen eigens für die Durchfahrt des Wagenzuges ausgebaut worden sein. Jedoch handelt es sich bei diesem Ausbau lediglich um Verbesserungen an der Felsschlucht beim Hirschsprung sowie um einige Schönheitsreparaturen, die zwischen 1769 und 1770 stattfanden. Der Teil zwischen der Gemarkungsgrenze von Hinterzarten und Hüfingen wurde beispielsweise bereits ab 1751 modernisiert. Die Landständische Ehrenpforte wurde aus Anlass des Brautzugs in Freiburg aufgebaut. Sie war eine von drei Ehrenpforten in der „Großen Gass“ (heute Kaiser-Joseph-Straße), ungefähr auf Höhe des Bertoldbrunnens. Der Brautzug geht durch das Breisacher Tor in die Stadt ein und übernachtet im Kageneck’schen Haus in Freiburg, wo er am Nachmittag eintrifft.

05.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich zu einem Festgottesdienst in das Freiburger Münster. Während des Besuches der Marie Antoinette wird die Salzstraße kurzfristig in Dauphinegasse umbenannt. Extra für den Brautzug wurden in Freiburg neue Straßen errichtet, da die Salzstraße, die durch die Stadt führt, zu schmal ist. Freiburg wurde umfangreich renoviert. Die Hauptgassen wurden neu gepflastert, die Häuser wurden geweißelt, anstelle der Drachenköpfen an den Dachrinnen wurden Rohre bis zur Erde angebracht. Hinzu kam die durchgehende Nummerierung anstelle der Häusernamen. Freiburg im Breisgau, das in der Vergangenheit besonders unter den Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Frankreich gelitten hat, feiert die Verbindung der beiden Herrscherhäuser ausgiebig. Hier wird während des Aufenthaltes der Braut sogar die Spitze des Freiburger Münsters mit einem „chimischem Feuer“ illuminiert. Dazu wurden auf dem Turm Tausende von Tonschälchen, in die eine Brennpaste gefüllt wurde, aufgestellt. In Freiburg werden die Osterferien der Freiburger Universität verlängert und das Patronatsfest der Theologen verlegt.

06.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia begibt sich auf die Reise nach Emmendingen, wo er das Gasthaus "Krone-Post" besucht. Nach der Weiterreise über Kenzingen und der Durchfahrt durch Herbolzheim übernachtet der Zug im Kloster Schuttern. Die Marie-Antoinette-Brücke zwischen Schutterzell und Schuttern wurde anlässlich des Brautzuges benötigt und daher gebaut.

07.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Maria Antonia erreicht eine unbewohnte Rheininsel vor Straßburg, die als neutrales Gebiet gilt. Hier erfolgt die "Übergabe" des 14 Jahre alten Mädchens an Frankreich. Marie-Antoinette wird von Fürst Georg Adam von Starhemberg, der bisher die Reise geleitet hatte, in die Hände von Philippe de Noailles, duc de Mouchy, den Bevollmächtigten des französischen Königs und Ehemann der neuen Hofdame, gegeben. Die Erzherzogin wird in einem extra errichteten Pavillon mit mehreren Räumen untergebracht. Diese sind prächtig ausgestattet und mit Wandteppichen geschmückt. Eine dieser Tapisserien zeigt die Vermählung des mythischen Paares Jason und Medea. Als der junge Johann Wolfgang von Goethe den Ort besichtigt, zürnte er: „Ist es erlaubt, einer jungen Königin das Beispiel der grässlichsten Hochzeit, die vielleicht jemals vollzogen worden, bei dem ersten Schritt in ihr Land so unbesonnen vors Auge zu bringen?“ In Straßburg verfolgt Goethe den Brautzug: "Eine merkwürdige Staatsbegebenheit setzte alles in Bewegung und verschaffte uns eine ziemliche Reihe Feiertage. Marie Antoinette, Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich, sollte auf ihrem Weg nach Paris über Straßburg gehen... Der schönen und vornehmen, so heitren als imposanten Miene dieser jungen Dame erinnere ich mich noch recht wohl. Sie schien, in ihrem Glaswagen uns allen vollkommen sichtbar, mit ihren Begleiterinnen in vertraulicher Unterhaltung über die Menge, die ihrem Zug entgegenströmte, zu scherzen. Abends zogen wir durch die Straßen, um die verschiedenen illuminierten Gebäude, besonders aber den brennenden Gipfel des Münsters zu sehen, an dem wir sowohl in der Nähe als in der Ferne unsere Augen nicht genugsam weiden konnten.“ Marie Antoinette verabschiedet ihr Wiener Gefolge und legt ihre Kleider im österreichischen Ostteil des Pavillons ab, bevor ihre neue Hofdame Anne-Claude-Louise d’Arpajon, Gräfin von Noailles, sie nackt in den französischen Westteil geleitet und dort neu einkleidet. So wird aus der Erzherzogin Maria Antonia auch äußerlich die Dauphine Marie Antoinette. Dem Niemandsland zwischen den zwei Reichen kommt als Ort des symbolischen Grenzübertritts und dem damit verbundenen Übergang der Braut von einer Familie in die andere im damaligen Verständnis eine große Bedeutung zu. Nach der Einkleidung wurden Marie-Antoinette ihr Ehrenkavalier, der Comte de Saulx-Tavannes, und weitere Mitglieder des angereisten französischen Hofstaates vorgestellt. Die komplette Trennung von ihren bisherigen Bediensteten dient ebenso wie die Neueinkeidung dem radikalen Bruch mit der früheren Heimat, so dass von der Dauphine in Folge wohl so gut wie kein kultureller Einfluss auf die neue Umgebung wird ausgehen können. Nach der Neueinkleidung macht sich der Tross auf zu einem Empfang am Straßburger Münster durch Bischof Louis de Rohan. Anschließend finden eine Theateraufführung sowie ein Ball statt.

08.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette nimmt an einer Messe im Straßburger Münster teil. Anschließend begibt sich die Dauphine mit ihrem Gefolge in ein Konzert im bischöflichen Palais Rohan. Die Übernachtung des Brautzuges ist in Saverne.

09.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette führt über Lunéville nach Nancy und übernachtet dort im Hotel der Regierung.

10.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette führt über Commercy nach Bar-le-Duc. Die Übernachtung findet in Bar statt.

11.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette zieht von Bar nach Châlons-sur-Marne. Dort wird anlässlich des Einzuges in die Stadt der porte Sainte-Croix errichtet werden, ein Triumphbogen des Architekten Nicolas Durand.

12.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette zieht über Reims nach Soissons. Hier wird wieder ein Ruhetag eingelegt werden.

13.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Die österreichische Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette nimmt an einer Abendmahlsfeier in der bischöflichen Kapelle teil und erlebt anschließend ein Te Deum (Lobpreisgottesdienst) in der Kathedrale von Soissons.

14.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette zieht von Soissons zum Schloss Compiègne, wo zum ersten Mal ein Treffen mit der königlichen Familie stattfindet.

15.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Der Brautzug der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette zieht nach Saint-Denis zu einem Treffen mit Louise-Marie de Bourbon, einer Tante des Bräutigams, im Karmelitinnenkloster. Am Abend erreicht der Zug das Schloss La Muette.

16.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

In Saint-Cloud findet ein Treffen zwischen der österreichischen Erzherzogin und französischen Dauphine Marie Antoinette und den jüngeren Schwestern des Bräutigams, Marie Clothilde und Élisabeth, statt. Anschließend beginnen in Versailles die Hochzeitsfeierlichkeiten von Erzherzogin Maria Antonia von Österreich mit dem französischen Thronfolger (Dauphin) Louis Auguste. Die Feiern sollen zwei Wochen andauern.

27.05.1770
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Königreich Frankreich

Anlässlich der Hochzeit des Dauphins veranstaltet der österreichische Gesandte in Paris Florimond-Claude Graf von Mercy-Argenteau ein dreitägiges Festmahl und einen Maskenball auf dem Gelände des Petit Luxembourg, dem gewöhnlichen Sitz des Botschafters.

28.05.1770
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Königreich Frankreich

Ein Appelationsgericht revidiert das Urteil im Fall Monnérat und ordnet eine Untersuchung der unmenschlichen Verhältnisse an, unter denen Monnérat inhaftiert war. Dem Angeklagten war unter falschen Beschuldigungen wegen Schmuggels für 20 Monate die Freiheit entzogen worden, wo er unter unwürdigen Bedingungen im Gefängnis von Bicêtre leben musste. Da man herausfand, ihn mit einer anderen Person verwechselt zu haben, die ihm ähnlich sah, wurde er schließlich wirder freigelassen. Er hatte sich an das Aid Court gewandt, das seine Beschwerde anhörte und die Landwirte, die Monnérat fälschlich beschuldigt hatten, zu einem Schadenersatz von 50.000 Livres verurteilten. Diese Rechtsprechung wird nun durch ein höheres Gericht untersucht.

30.05.1770
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Königreich Frankreich / Heiliges Römisches Reich / Erzherzogtum Österreich

Als Abschluss der Hochzeitsfeierlichkeiten von Erzherzogin Maria Antonia von Österreich mit dem französischen Thronfolger (Dauphin) Louis Auguste wird auf der Place Louis XV (später Place de la Concorde) in Paris ein Fest für die Bevölkerung veranstaltet. Dabei lösen Feuerwerkskörper in den Straßen Royale, Saint-Florentin und de la Bonne-Morue eine Panik aus, die zum Tod von 132 Menschen führt.

14.06.1770
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Solar System / Terra / Königreich Frankreich

Der französische Astronom Charles Messier, der gerade Beobachtungen des Planeten Jupiter durchführt, entdeckt im Sternbild des Schützen einen ihm nicht vertrauten Nebel mit der Helligkeit von ungefähr 5mag.

20.06.1770
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Solar System / Terra / Königreich Frankreich

Der französische Astronom Charles Messier, der vor einer Woche im Sternbild des Schützen einen bislang unbekannten Nebel entdeckte, stellt fest, dass es sich hierbei um einen Kometen handelt, der sich der Sonne und der Erde nähert. Erstmals kann der Komet mit dem bloßen Auge gesehen werden. Der Komet zeigt keinen Schweif, aber seine Koma hat einen Durchmesser eines halben Grad.

25.06.1770
Frankreich 1632-1790.png
Königreich Frankreich

Das Urteil des Gerichtes, das den Monnérat-Prozess durchführte, wird vom Staatsrat aufgehoben und Monnérat, der unschuldig verurteilt und unter unwürdigen Bedingungen 20 Monate lang eingekerkert gewesen ist, wird endgültig freigesprochen.

Ende Juni 1770
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Solar System / Terra / Königreich Frankreich

Der von dem französischen Astronomen Charles Messier am 14. Juni entdeckte Komet bewegt sich mit großer Geschwindigkeit über den Himmel.

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