Stammesverband der Franken 510

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STAMMESVERBAND DER FRANKEN

Dekade 510-511

Hauptort: Paris (seit 497)
Staatsform: Monarchie

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Volk der Germanen
58 BC - 357
Germania Magna
Chronik des Stammesverbandes der Franken 200-511
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410 / 420 / 430 / 440 / 450 / 460 / 470 / 480 / 490 / 500
fortlaufende Ereignisse
510
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Stammesverband der Franken
Die Herrschaft der Franken zu Beginn der Dekade
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König der Merowinger
Clovis I.
(Chlodwig I.)
481
29
Anfang Juli 511
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Stammesverband der Franken

Chlodwig I., König der Franken, gründet die Merowingische Reichskirche und beruft ein Bischofskonzil unter seinem Vorsitz nach Orléans ein. Das erste Reichskonzil im Frankenreich regelt Glaubensfragen und die Kirchenorganisation im Reich sowie das Machtverhältnis zwischen kirchlichen und weltlichen Herrschern. Dem König wird im Sinne des germanischen Eigenkirchenwesens ein maßgeblicher Einfluss bei der Einsetzung der Bischöfe zugestanden. Ein weiterer Schwerpunkt des Konzils ist die Bekämpfung des Arianismus sowie das Asylrecht in Kirchen. Das fränkische Großreich reicht nun von der Schelde bis zu den Pyrenäen und vom Atlantik bis zum Reich und steigt zu einer Hegemonialmacht in Europa auf. Die auf Anordnung von Chlodwig I. verfasste Lex Salica, eines der ältesten erhaltenen Gesetzbücher, wird fertiggestellt. Sie enthält die germanischen Stammesrechte der Salfranken. Mit ihr werden alte mündlich überlieferte Rechtsgepflogenheiten erstmals schriftlich niedergelegt. Der Text ist auf Latein verfasst, enthält jedoch germanische Fragmente. Die Artikel befassen sich mit allen möglichen Rechtsfällen, wobei der Schuldige – sofern er freien Standes ist – fast immer eine Geldbuße entrichten musste. Unfreie dagegen werden mit Körperstrafen wie Hieben oder Rutenschlägen und in wenigen Fällen sogar mit dem Tod bestraft.

10.07.511
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Stammesverband der Franken

König Clovis I. von Franken beruft mit dem Konzil von Orléans das erste Reichskonzil im Fränkischen Reich ein. Clovis lud sämtliche Bischöfe seines Reichs zu der Synode nach Orléans ein, um das Machtverhältnis zwischen kirchlichen und weltlichen Herrschern neu zu regeln. Die fränkischen Herrscher haben nach dem Konzil ein Mitspracherecht bei der Investitur der Bischöfe, die in der Folge deren Bestätigung zum Amtsantritt bedürfen. Neben dem innenpolitischen Machtzuwachs für Clovis ist ein weiterer Schwerpunkt des Konzils die Bekämpfung der Arianer. Das Konzil bestimmt dabei über das Grundrecht merowingischer Kirchen und leitet die kirchliche Reorganisation im Frankenreich ein. Hauptthemen sind dabei die Religionsausübung und damit verbundene Disziplinarstrafen. Geregelt wird das Asylrecht in Kirchen, mit dem der weltlichen Macht eine kirchliche gegenübergestellt wird. Die Ordination von Klerikern ist danach nur auf Befehl des Königs oder mit der Zustimmung des Richters erlaubt. Das Messopfer darf an den Hauptfesten der Kirche nur noch in den städtischen Kathedralen oder in Pfarrkirchen gefeiert werden und nicht mehr im Oratorium ländlicher Villen. Im Konzilsbeschluss wird das Wahrsagen unter Androhung der Exkommunikation verboten. Clovis versichert den teilnehmenden Bischöfen, die Kirchengüter und Kleriker zu schützen. Die Beschlüsse werden von 32 Teilnehmern unterzeichnet. Erster Unterzeichner und damit wahrscheinlich Vorsitzender des Konzils ist der Metropolit von Bordeaux. Nach Eugen Ewig beginnt mit dem einberufenen Konzil von Orléans die Geschichte der merowingischen Reichskirche.

27.11.511
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Stammesverband der Franken / Fränkisches Reich
Chlovis I. (Hlodowig), erster König der Franken
Nach 30 Jahren Herrschaft stirbt auf der St. Petersinsel im Bielersee in der heutigen Schweiz der fränkische König Clovis I. (deutsch Chlodwig I., auch Hlodowig) aus der Dynastie der Merowinger im Alter von 76 Jahren. Sein Leichnam wird nach Paris überführt, wo er im Sacrarium der Apostelkirche, der späteren Kirche Sainte-Geneviéve, beigesetzt wird. Nach seinem Tod wird sein Reich unter seinen vier Söhnen Theuderich, Chlodomer, Childebert und Chlothar aufgeteilt. Diese begründen neue Königreiche mit Zentren in Reims, Orléans, Paris und Soissons. Von großer politischer Tragweite ist, dass Clovis zum katholischen Christentum übertrat und nicht zum Arianismus der ostgermanischen Stämme. Sein Übertritt führte zur Bekehrung des Großteils der Franken und zum Sieg des katholischen Christentums bei allen Germanen. Seine Reichsgründung legte die Basis für die mittelalterliche Entwicklung West- und Mitteleuropas. König Clovis schuf das Großreich der Franken im wesentlichen durch zwei Umstände:
  • durch den Übertritt vom arianischen zum katholischen Glauben (und damit die Unterstützung Roms).
  • durch rücksichtslosen Verwandtenmord.

Das Frankenreich wird unter seinen vier Söhnen aufgeteilt:

  • Thierry I. (Theuderich I.) erhält die östliche Gebiete Nordgalliens und Aquitaniens (Residenz Reims).
  • Clodomir (Chlodomer) erhält die südliche Francia und angrenzende Teile Aquitaniens (Residenz Orléans).
  • Childebert I. erhält die westliche Francia und Westaquitanien (Residenz Paris).
  • Clotaire I. (Chlothar I.) erhält die nördliche Francia mit den alten fränkischen Königssitzen (Residenz Soissons).
Die bisherigen Oberhäupter der Franken mit der längsten Herrschaftszeit
Merowinger.gif Funktion und Amtszeit Name Herrschaftsjahre
Herzog der Sugambrer
317-358
Genobald
41
König der Sugambrer
213-253
Hilderic
(Childerich)
40
König der Sugambrer
11 BC-AD 20
Chlodio II.
31
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