Rumänien - Vorzeit

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RUMÄNIEN - VORZEIT

bis ca. 700


heutige Bezeichnungen: Republik Rumänien


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Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
150.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Südosteuropa

Der Homo neandertalensis lebt im Gebiet des heutigen Transsylvanien (Siebenbürgen) in Rumänien.

38.500 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Ostasien / Europa

Die ersten Homo sapiens treffen im Gebiet des heutigen Rumänien ein und verbreiten sich von hier aus bis in das Gebiet des heutigen Frankreich, wo sie später als „Cro magnon“ bezeichnet werden. Praktisch alle Europäer stammen von einer Population in Zentralasien ab, die in ihrer DNA nachgewiesen werden kann.

6500 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine entsteht an den Flüssen Dnjestr und dem südlichen Bug die Bug-Dnister-Kultur. Die Frühphase dieser Kultur ist präkeramisch; die Menschen leben von der Jagd auf Auerochsen, Rothirschen und Wildschweinen sowie vom Fischen nach Plötzen. Belege für die Landwirtschaft finden sich hier bisher noch nicht.

5800 BC
Südosteuropa

Im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine werden in der Bug-Dnister-Kultur die ersten Keramiken bekannt. Hauptsächlich sind dies flach- oder spitzbödige Kannen, die mit Wellenlinien verziert werden. Einflüsse der Starcevo-Kultur führen zu starken Änderungen der Bug-Dnister-Kultur. Die Keramik wird plötzlich jener der Star?evo-Kultur sehr ähnlich und statt Wildgras wird nun, wie in Südeuropa, vermehrt Einkorn, Emmer und Dinkel genutzt. In der Frühphase ist die Bug-Dnister-Kultur präkeramisch. Die Menschen lebten von der Jagd auf Auerochsen, Rothirsch und Wildschweine und fischten Plötzen, Aale und Hechte. Belege für Landwirtschaft fanden sich bisher nicht.

5000 BC
Südosteuropa

Die 6500 BC im Gebiet des heutigen Moldawien und der Ukraine begonnene Bug-Dnister-Kultur wird durch die Dnepr-Don-Kultur abgelöst, deren westliche Verbreitung vom mittleren Dnister bis zur Donaumündung reicht. Die Dnepr-Don-Kultur ist eine Jäger- und Sammler-Kultur, die sich früh zu einer Landwirtschaft betreibenden Kultur wandelte. Die archäologischen Relikte der frühesten Phase verweisen fast ausschließlich auf eine jagende und fischende Wirtschaftsweise. Bestattungen werden in Grabgruben vorgenommen, bei denen die Bestatteten mit Ocker bestreut werden. Neben einzelnen individuellen Gräbern sind größere Gräber mit nacheinander eingebrachten Bestattungen üblich. Die Überreste werden als von typisch kaukasischer Anatomie beschrieben. Der frühe Gebrauch typischer spitzbodiger Transport-Keramik gleicht dem Verhalten anderer jungsteinzeitlicher Kulturen in der Peripherie neolithischer Kulturen. Solche Beobachtungen werden auch bei der Swifterbant-Kultur in den Niederlanden, Ellerbek, der Ertebølle-Kultur in Norddeutschland und Skandinavien, der Keramik des "keramischen Mesolithikums" Belgiens und Nordfrankreichs (einschließlich der Nicht-Linear-Keramik wie der aus La Hoguette, Bliquy, Villeneuve-Saint-Germain) und bei der Roucedour-Kultur in Südwestfrankreich und den Fluss- und Seenlandschaften Nordpolens und Russlands gemacht.

4800 BC
Südosteuropa
Siedlungsgebiet der Cucuteni-Tripolje-Kultur (Quelle: Wikipedia.de)

Die vor 200 Jahren in der Großen Walachei (dem Gebiet rings um das heutige Bukarest herum) entstandene Cucuteni-Kultur breitet sich im Gebiet des heutigen Bessarabien, Rumänien und Moldawien aus. Die Siedlungen sind planmäßig in konzentrischen Ringen oder als von Gräben umgebene Häuser-Gruppen auf künstlichen Terrassen angelegt. Einige Cucuteni-Siedlungen erreichen beachtliche Größe und mit 2000 Häusern auf rund 350 ha fast stadtartiges Ausmaß. Die bis zu 20 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Häuser waren in drei oder vier Räume unterteilt. Die schwarz-weiß-rote Keramik der Cucuteni-Kultur ist für diese Periode einmalig. Sie setzt mit ihren Spiralmotiven bandkeramische Formen fort. Typisch sind auch fernglasartige Doppelgefäße. Die plastische Kunst ist stark stilisiert. Sie stellt zumeist Frauen dar und ähnelt in der Spätphase etwas der Kykladen-Kunst. Über 30 Prozent der Plastik besteht aus teils stark stilisierten zoomorphen (tierförmigen) Figuren.

4700 BC
Südosteuropa

Die neolithische Gumelnita-Kultur kommt im Bereich der Großen Walachai (im Anschluss an die Boian-Kultur), in der Dobrudscha (dem Gebiet der vorherigen Hamangia-Kultur) und im südlichen Bessarabien auf. Die Gumelnita-Kultur, auch bekannt als Gumelnita-Kodjadermen-Karanovo-VI-Kultur, erhält ihren Namen nach den ersten Funden in der Umgebung des Gumelni?a-Massivs. Charakteristische Merkmale der Gumelnita-Kultur sind die vorherrschende Verwendung von mit Graphit bemalter und gebrannter Keramik, die sogenannte Schwarze Keramik sowie eine spezielle Totenkultur. Die Verstorbenen werden in geduckter Haltung beigesetzt und die Bestattungsstätten befinden sich außerhalb der Wohnsiedlungen in geordneten Feldern. Manche Schädel zeigen nachträglich vorgenommene Einkerbungen. Die Menschen dieser Kulturzeit siedeln häufig auf Hügelkuppen, auf Inseln, in der Nähe von natürlichen Wasserquellen. Sie leben vor allem von Produkten der Landwirtschaft, von der Tierzucht und der Jagd. Ihre flachen Wohnbauten besitzen Böden aus gestampftem Lehm, für die Wände sind eingerammte Holzpfosten mit biegsamen Gerten umflochten und mit Lehm und Stroh ausgefacht. In der Nähe befinden sich Werkstätten, Schlachthöfe, Ställe, Gemeinschaftsräume und Kultstätten. Zwischen den einzelnen Siedlungen findet friedlicher Handel statt. Für die Werkzeuge benutzt man Tierknochen, Horn, bearbeitete Steine, große Beile mit scharfen langen Klingen, Pfeile, Harpunen und Hacken, teilweise werden auch Kupfer und Gold verarbeitet. Aus wenig bekannten Gründen stellen die Menschen der Gumelnita-Kultur auch anthropomorphe und Statuen in Tiergestalt her, meist aus Lehm geformt oder aus Knochen geschnitzt. Die Analyse der Körpermerkmale ergibt, dass etwa ein Drittel aller menschlichen Statuetten weiblich sind, nur ein Prozent dagegen deutliche männliche Merkmale aufweisen. Der Rest ist dagegen indifferent. Diese Aufteilung legt die Vermutung nahe, dass Frauen in dieser Kulturgesellschaft dominierend sind.

4300 BC
Südosteuropa / Mitteleuropa
Ausbreitung der Kurgan-Tradition zwischen 4300 und 3500 BC (Quelle: Wikipedia.de)
Im Gebiet des heutigen Moldawien, Südrumänien und in Ostungarn entstehen Rundhügelgräber, die ein breites Zeugnis für die Wanderungen der Kurganvölker aus den Steppen Südrusslands ablegen. Im krassen Gegensatz zum ausgeglichenen Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Bestattungen auf den zeitgleichen Friedhöfen des Alten Europa, sind die Kurgangräber fast ausschließlich für männliche Leichname ausgelegt. Während zu dieser Zeit im Alten Europa einfache Erdgruben üblich sind, bedecken die Kurganstämme ihre Gräber mit einem Erd- oder Steinhügel und bestatten darin ausschließlich ihre „Krieger“-Fürsten zusammen mit deren bevorzugtem Kriegswerkzeug, dem Speer, Pfeil und Bogen und Feuersteindolch oder Langmesser. Die Grabfunde enthüllen zwei Charakteristika des indoeuropäischen Weltbildes, wie sie sich in Ostmitteleuropa zum ersten Mal in den beiden Grabstätten Suworowo (Bezirk Warna, Bulgarien) und Casimcea (Donautal) manifestieren. Die Fundorte bezeugen, dass die sogenannten Kurganvölker das Pferd als heiliges Tier verehren, was sich durchaus mit den vom Permafrost konservierten Hügelgräbern der Skythen am Altai vergleichen lässt, und dass die Frau oder Gefährtin eines Stammeshäuptlings nach dessen Tod geopfert wird. Angebliche Bevölkerungsverschiebungen im alten Mitteleuropa nach Norden und Nordwesten weisen indirekt auf eine Katastrophe von so gewaltigem Ausmaß hin, dass sie nicht mit klimatischen Veränderungen oder Epidemien erklärbar sind, für die ohnehin aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends keinerlei Hinweise vorliegen. Dagegen ist angeblich belegt, dass berittene Krieger in diese Landstriche einfallen, nicht nur durch die Funde von Hügelgräbern, die für einen einzigen Mann angelegt werden, sondern weil zu diesem Zeitpunkt ein ganzer Komplex von gesellschaftlichen Zügen hervortritt, der für die Kurgankultur charakteristisch ist: Höhensiedlungen, Haltung von Pferden, eine auf Weidewirtschaft ausgerichtete Ökonomie, Hinweise auf Gewaltbereitschaft und Patriarchat sowie religiöse Symbole, die auf einen Sonnenkult hinweisen. Radiokarbon-Daten siedeln diese Periode zwischen 4400 und 3900 an. Im Gegensatz zu den massiven, oberirdisch gebauten Langhäusern der vorhergehenden Zeitspanne, entstehen die kleinen Trichterbecherhäuser. Sie enthalten Keramik, die mit Furchenstichtechnik angebrachten Sonnensymbolen, Fischgräten- und Stichmustern verziert sind. Unter den Grabfunden Südosteuropas finden sich, abgesehen von Gerätschaften zur Jagd, keine Waffen und keine Hinweise auf Befestigungen. So werden wahrscheinlich die friedfertigen Ackerbauern eine leichte Beute wandernden Menschen der Kurgan-Kultur, die sie überrennen. Die Eindringlinge sind mit Stich- und Hiebwaffen ausgerüstet: mit langen Dolchen, Speeren, Lanzen, Pfeilen und den typischen Kurgan-Bögen aus Holz. Untersuchungen der Kurgan-Grabstätten ("Kurgane") ergeben, dass nur ein Teil der Männer Waffen ins Jenseits mitbekommen, während in Kurganen späterer Reiternomaden alle Männergräber und viele Frauengräber Waffen enthalten.

Südosteuropa
Nach 400 Jahren kommt die neolithische Gumelnita-Kultur, die im Bereich der Großen Walachai (im Anschluss an die Boian-Kultur), in der Dobrudscha (dem Gebiet der vorherigen Hamangia-Kultur) und im südlichen Bessarabien wieder ans Ende ihrer Existenz. Charakteristische Merkmale der Gumelnita-Kultur waren die vorherrschende Verwendung von mit Graphit bemalter und gebrannter Keramik, die sogenannte Schwarze Keramik sowie eine spezielle Totenkultur. Die Verstorbenen wurden in geduckter Haltung beigesetzt und die Bestattungsstätten befanden sich außerhalb der Wohnsiedlungen in geordneten Feldern. Die Menschen dieser Kulturzeit siedelten häufig auf Hügelkuppen, auf Inseln, in der Nähe von natürlichen Wasserquellen. Sie lebten vor allem von Produkten der Landwirtschaft, von der Tierzucht und der Jagd. Ihre flachen Wohnbauten besaßen Böden aus gestampftem Lehm, für die Wände sind eingerammte Holzpfosten mit biegsamen Gerten umflochten und mit Lehm und Stroh ausgefacht. In der Nähe befanden sich Werkstätten, Schlachthöfe, Ställe, Gemeinschaftsräume und Kultstätten. Zwischen den einzelnen Siedlungen fand ein friedlicher Handel statt. Für die Werkzeuge benutzte man Tierknochen, Horn, bearbeitete Steine, große Beile mit scharfen langen Klingen, Pfeile, Harpunen und Hacken, teilweise wurden auch Kupfer und Gold verarbeitet. Offenbar waren die Frauen in dieser Kulturgesellschaft dominierend.

3500 BC
Südosteuropa

Die 1500 Jahre zuvor in Südosteuropa begonnene Cucuteni-Kultur beendet ihre Existenz. Die Cucuteni-Kultur wurde im Gebiet des heutigen Bessarabien, Rumänien und Moldawien zwischen Pruth und Dnister bis zum Dnepr-Gebiet lokalisiert. Die Tripolje-Kultur (A, B und C) ist östlich davon, in der Ukraine zu finden. Die Siedlungen sind planmäßig in konzentrischen Ringen oder als von Gräben umgebene Häuser-Gruppen auf künstlichen Terrassen angelegt. Einige Cucuteni-Siedlungen erreichen beachtliche Größe und mit 2000 Häusern auf rund 350 ha fast stadtartiges Ausmaß. Die bis zu 20 Meter langen und bis zu sechs Meter breiten Häuser waren in drei oder vier Räume unterteilt. In der Spätzeit gab es in den Siedlungen auch einzelne, in größeren Siedlungen auch mehrere zweistöckige Häuser. Tonmodelle von Häusern könnten auf tempelartige Funktion deuten. Die schwarz-weiß-rote Keramik der Cucuteni-Kultur ist für diese Periode einmalig. Sie setzt mit ihren Spiralmotiven bandkeramische Formen fort. Typisch sind auch fernglasartige Doppelgefäße. Die plastische Kunst ist stark stilisiert. Sie stellt zumeist Frauen dar und ähnelt in der Spätphase etwas der Kykladen-Kunst. Über 30 % der Plastik besteht aus teils stark stilisierten zoomorphen (tierförmigen) Figuren.

3000 BC
Königreich Thrakien

Die indogermanischen Thraker beginnen mit der Besiedlung des heutigen Ostbulgarien. Thrakische Stämme siedeln bald in den Gebieten des heutigen Rumänien, Moldawien, Serbien und Kosovo, Mazedonien, Nordgriechenland, zwischen den nördlichen Karpaten und dem Ägäischen Meer und in Kleinasien, in Mysien, Bithynien und Paphlagonien. Sie seien das größte Volk nach den Indern, schreibt später der Geschichtsschreiber Herodot. Sie besitzen keine eigene Schrift, stehen aber in engem Kontakt zu den Griechen und ihrer Kultur. Ihre Sprache ist das Thrakische. In der Antike werden sie auch Kikonen genannt, nach dem gleichnamigen thrakischen Stamm.

2000 BC
Rumänien - Vorzeit

Der nördliche Zweig indoeuropäischer Thraker, die Daker und die Geten, siedeln auf dem Gebiet der heutigen souveränen Staaten Rumänien und Moldawien.

später
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