Großbritannien - Vorzeit

Aus Oteripedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stonehenge.jpg



GROSSBRITANNIEN - VORZEIT

Vor 550.000.000 BC bis 43 AD
Heutige Bezeichnungen: Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland / Republik Irland
Home Map Gemeinsame Mündung von Rhein und Themse.jpg Britische Inseln (Satellit).jpg
Gemeinsame Mündung von Rhein und Themse (Quelle:Wikipedia) und Die Britischen Inseln (Quelle: Wikipedia.de)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Ereignis
550.000.000 BC
Präkambrium – Proterozoikum – Neoproterozoikum – Ediacarium - Laurentia / Baltica

Die ersten Organismen mit mineralisierten Hartteilen erscheinen auf der Erde. Schichten des Ediacariums sind in Europa in den deutschen Mittelgebirgen (Schwarzwald, Spessart, Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge), im heutigen England und Wales, Skandinavien, Osteuropa, in meist kleinräumigen Gebieten aufgeschlossen. Allerdings sind nur an wenigen Lokalitäten auch die typischen Ediacara-Fossilien nachgewiesen (zum Beispiel in Russland, Schweden und England).

444.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Ordovizium – Oberordovizium – Hirnantium - Laurentia

Beginn der takonisch-kaledonischen Orogenese im oberen (=späten) Ordovizium, im speziellen Nordirland, Nord- und West-Wales, wo kaledonische und variszische Terrane eng nebeneinander liegen, Schottland, Norwegen und der Takonischen Orogenese an der Ostküste Laurentias.

440.000.000 BC
Der neue Kontinent Laurussia (Euramerica) (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Silur – Llandovery - Aeronium - Avalonia / Baltikum / Laurentia / Laurussia

Der Kontinentverbund Avalonia und Baltikum kollidiert mit dem Kontinent Laurentia, der heute in Nordamerika, Grönland, dem nördlichen Irland und Schottland zerfallen ist. Der Iapetus-Ozean beginnt sich östlich von Laurentia auszuweiten. Seine Platte subduziert unter die Ostküste, hebt die kontinentale Kruste und bewirkt eine Periode des Vulkanismus. Auf Laurentia entstehen die Appalachen, während zur selben Zeit an der anderen Seite des Meeres, auf dem bereits vereinigten Baltikum/Avalonia, die Kaledonischen Gebirge wachsen. Der neue Kontinent trägt den Namen Laurussia. Man könnte ihn auch als Euramerica bezeichnen. Das Erdenjahr hat 400 Tage.

400.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Unterdevon - Emsium - Laurussia

Das schwül-warme Klima setzt sich wieder durch. Die heutige Norddeutsche Tiefebene ist Vorland-Senkungsgebiet unter einem tropischen Flachwasser-Korallenmeer. Der Iapetus-Ozean schließt sich zu einer Bucht des Rheischen Ozeans und verschweisst so die drei Kontinentalplatten Laurentia, Baltica und Avalonia zu einem neuen Großkontinent Laurussia (auch Euramerika genannt). Die Appalachen und die Kaledonischen Berge werden gehoben. Avalonia wird das Fundament der heutigen Gebiete Norddeutschland, der südlichen Nordsee, Mittelengland, Wales, Südirland und kleinere Teile Nordamerikas wie Neufundland, Neuschottland, Neubraunschweig, Teile der Neuenglandstaaten und des nördlichen Teils Floridas. Die heute europäischen Teile Avalonias werden auch als Ost-Avalonia bezeichnet, die heute nordamerikanischen Teile auch als West-Avalonia.

390.000.000 BC
Tityosteus rieversi (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Mitteldevon - Eifelium - Laurussia

In ineinander übergehenden Zusammenballungs- und Altungsphasen beginnt die akadisch-variszische Gebirgsbildung (Orogenese):

360.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Devon – Oberdevon - Famennium - Pangaea / Laurussia / Asien

Der nordamerikanisch-nordeuropäische Kontinent Laurussia bildet mit dem Kraton Asien den neuen Gesamtkontinent Pangaea.

358.900.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium
Die Erde um 359 Millionen Jahre BC (Quelle: Wikipedia.de)

  • Am Südrand von Pangaea, dem Kontinent, der sich durch die Kollision von Laurentia (Nordamerika) und Baltikum mit Westrussland gebildet hatte, kommt es in dem Teil, der heute Nordamerika ist, zur Sedimentation von sehr fossilreichen Kalken. Der Bereich der Kohlenkalk-Fazies erstreckte sich von Irland/England, Belgien und die Ardennen über das linksrheinische Schiefergebirge bis nach Polen. Im Bereich Englands wurde die marine Karbonatsedimentation durch mehrere Hochzonen gegliedert. Zur Ablagerung kamen Moostierchen-Riffkalke, Schuttkalke und dunkle bituminöse Kalke. An Fossilien sind vor allem Bryozoen, Korallen, Armfüßer (Brachiopoda), Goniatiten und Crinoiden überliefert. Die Mächtigkeit des Kohlenkalk erreicht 300 bis 700 Meter.
  • An den Rändern des Subvariszischen Beckens entwickelt sich ein Gürtel mit ausgedehnten paralischen Kohlesümpfen (zur Entstehung paralischer Kohlen kommt es an Küstengebieten: durch wiederholten Anstieg und Abfall des Meeresspiegels werden Sumpfgebiete überschwemmt, von Schlamm überdeckt und wieder zu Festland, sodass sich neue Sumpfgebiete entwickeln). Dieser Gürtel paralischer Kohlesümpfe zieht sich von Südengland über das Ruhrgebiet bis nach Polen. Im Ruhrgebiet erreicht das Oberkarbon eine maximale Mächtigkeit von 6000 Metern. Eine vollständig begehbare Karbon-Landschaft ist heute im Saarland auf dem Gelände der ehemaligen Grube Landsweiler-Reden zu besichtigen.
350.000.000 BC
Phanerozoikum – Paläozoikum – Karbon – Mississippium - Tournaisium - Pangaea
258.000.000 BC
Coelurosauravus
Phanerozoikum – Paläozoikum – Perm – Lopingium - Wuchiapingium - Pangaea

Im Gebiet des heutigen Madagaskar, des heutigen England und des heutigen Deutschland werden "fliegende Eidechsen" die Herren der Lüfte. Die Gleitflugechsen auf Madagaskar werden Daedalosaurus genannt. Dieser Begriff erinnert an jenen Dädalus der griechischen Mythologie, der zusammen mit seinem Sohn Ikarus mit künstlichen Flügeln aus dem kretischen Labyrinth floh. Die Gleitflugechsen in England und Deutschland heißen Weigeltisaurus. Mit diesem Namen wird der deutsche Geologe Johannes Weigelt (1890–1948) aus Halle/Saale geehrt, der 1930 den ersten Fund eines Weigeltisaurus untersucht hatte. Bevor die Gleitflugechsen ihre Flüge antreten, müssen sie allerdings erst auf allen Vieren hohe Bäume erklimmen. Von dort aus lassen sie sich fallen und segeln mit Hilfe ihrer seitlich ausgespannten Flughäute zum nächsten Baum oder zu Boden. Anders als bei all den anderen Gleitreptilien werden die Flughäute bei Coelurosauravus jedoch nicht durch Knochen aufgespannt, die bereits bei dessen nicht-gleitfliegenden Vorfahren vorhanden waren (Gliedmaßen oder verlängerte Rippen). Stattdessen handelt es sich bei den 28 Paar gebogener knöcherner Stäbe, die seitlich am Rippenkorb ansetzen, um gänzlich neu entstandene Strukturen. Diese Knochenstäbe werden in der Haut (dermal) gebildet. Solche Hautknochen kommen heute bei zahlreichen Reptilien, unter anderem Krokodilen, vor. Dort werden sie als (Osteoderme) bezeichnet und sind zumeist Teil einer Art Panzerung.

190.000.000 BC
Plesiosaurus (Quelle: Wikipedia.de)
Pterodaustro (Quelle: Wikipedia.de)
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Unterjura - Pliensbachium - Pangaea

Die Kimmerischen Platten kollidieren mit Laurasia. Dieser Zusammenprall formt den Kimmerischen Faltengürtel mit allmählicher Schließung der Palaeotethys.
Der Plesiosaurus (auch Schlangenhalssaurier genannt), eines der langhalsigsten Lebewesen unseres Planeten, tritt auf. Von dieser Flossenechsen-Art werden im Gebiet von Holzmaden in Baden-Württemberg etwa drei Meter lange Skelette entdeckt. Das Reptil trägt einen kleinen Kopf auf dem langen Hals, der etwa die Hälfte des ganzen Tieres ausmacht. Im Gegensatz zu den langhalsigen Plesiosauriern werden die kurzhalsigen Flossenechsen als Pliosaurier bezeichnet. Zu diesen gehört die Art Rhomaleosaurus victor, von der in Baden-Württemberg im Raum Holzmaden zwei Exemplare und bei Ohmden ein Exemplar geborgen werden konnten. Rhomaleosaurus victor ist 3,80 Meter lang. Bisher ist nicht geklärt, ob die Plesio- und Pliosaurier lebendgebärend sind oder ob sie wie die im Meer lebenden Fischsaurier an Land ihre Eier legen. Man nimmt an, dass diese Tiere Eier legen, weil bisher an keinem der Fundorte von Plesio- und Pliosauriern im heutigen Deutschland, England, Nordamerika und Australien (Australien ist noch der Ostteil von Gondwana) Muttertiere mit Embryonen im Leib und auch keine ausgeschlüpften Jungtiere geborgen wurden. In aufgebauschten Pressemeldungen über das so genannte „Ungeheuer von Loch Ness“ wird dieses gelegentlich mit den letzten Plesiosauriern in Verbindung gebracht.

150.000.000 BC
Lepidotes elvensis (Quelle: Wikipedia.en)
Stegosaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Jura – Oberjura - Tithonium - Gondwana / Laurasia / Laurentia

Die ältesten noch vorhandenen Anteile der dünnen Ozeankruste existieren erst jetzt. Der Großkontinent Gondwana beginnt vom Kontinent Pangaea abzubrechen. Madagaskar löst sich vom afrikanischen Kontinent. Laurasia teilt sich durch Öffnung des Nordatlantiks in Laurentia (das heutige Nordamerika) und Eurasien (noch ohne Indien und Arabien). Alle beteiligten Kratone - bis auf Grönland, Irland und England - sind bis heute zusammengeschlossen, wobei sich bereits erste Riftzonen in der Region des Baikalsees bilden. So wie bei jeder Gebirgsbildung kommt es auch hier zur Hebung älterer Gesteinsschichten: In der Böhmischen Masse des Waldviertels in Niederösterreich werden durch die variszischen Hebungsereignisse Gneise aus dem Superkontinent Rodinia von vor 1,1 Milliarden Jahren zutage gefaltet beziehungsweise auf jüngere Gesteinsschichten überschoben. Die variszischen Gebirgsbildungen haben auch Magma-Aufstiege aus der Tiefe zur Folge, die verschiedenorts zu Erzlagerstätten führen. Durch die im Vorland der Geosynklinalen auftretenden Senkungen werden dort auch abgetragene Massen von Gebirgsschutt und Feinsedimenten abgelagert. Diesen Vorgängen verdankt unter anderem das Ruhrgebiet seine zahlreichen Kohlenflöze. Durch plattentektonische Vorgänge und unter Ausbildung der Parathethys im heutigen Mitteleuropa und Südeuropa erstehen vorerst noch einmal die Großkontinente Laurasia und Gondwana, aus denen Pangaea ursprünglich entstanden war. In dem Meer über dem heutigen Norddeutschland leben die größten Schmelzschuppenfische der Jurazeit, die später zum Beispiel in der Gegend von Solnhofen in Bayern entdeckt werden. Diese Fische sind bis zu 2,50 Meter lang und werden Lepidotes maximus genannt. Zu ihrer Nahrung gehören hartschalige Muscheln und Krebse, die sie mit ihren Pflasterzähnen knacken. Das Gebiet des heutigen Deutschland, insbesondere Bayern, erlebt die Hoch-Zeit der Schildkröten. Die Gattungen heißen Plesiochelys, Idiochelys, Eurysternum und Solnhofia.

135.000.000 BC
Shonisaurus
Phanerozoikum – Mesozoikum – Kreide – Unterkreide – Valanginium - Pangaea / Gondwana / Laurasia
  • Im Zuge der Spreizung des Atlantiks und der Umbildung der Tethys zum Indischen Ozean und Antarktischen Ozean zerfällt Pangaea endgültig in Gondwana und Laurasia (Eurasien).
  • Die ältesten Aale der Kreidezeit kommen auf. Zu ihnen gehört die Gattung Ureuchelys, deren Fossilien im heutigen Libanon gefunden werden.
  • Der Liopleurodon, der größte kurzhalsige Pliosaurier in der Jurazeit, lebt in dieser Periode. Seine Gesamtlänge beträgt etwa zwölf Meter. Sein stromlinienförmiger Körper mit dem mächtigen Kopf und dem dicken Hals erinnert an einen Wal. Liopleurodon werden in den Gebieten des heutigen England, Frankreich, Deutschland und Russland nachgewiesen.
840.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Altpleistozän (Calabrium) - Westeuropa

An der heutigen Ostküste Englands in der Nähe des heutigen Happisburgh in der Grafschaft Norfolk lassen sich Vertreter des Homo erectus nieder. Zurzeit ist das Magnetfeld der Erde noch umgekehrt zu dem heutigen. Die klimatischen Bedingungen in Westeuropa gleichen vermutlich den heutigen: Die Sommer sind vermutlich etwas wärmer; die Winter dafür etwa drei Grad kälter. Die frühen Menschen im Mündungsgebiet der Themse sind Jäger und Sammler. In dieser Marschlandschaft leben auch Pflanzen fressende Tiere wie Mammuts, Nashörner und Pferde sowie die Fleischfresser Hyänen und Säbelzahntiger. Außerdem befinden sich hier weitläufige Nadelwälder.

500.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa / Britannien

In |Britannien werden die ersten Faustkeile hergestellt. Damit brauchte der Siegeszug dieses Werkzeuges von Afrika nach Westeuropa 1,2 Millionen Jahre.

410.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Europa

Der Homo erectus in der Gegend des heutigen Ungarn und in Britannien beherrscht das Feuer.

350.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Mittelpleistozän (Ionium) - Westeuropa

In Clactonian im Gebiet des heutigen England leben Menschen der Gattung Homo erectus.

16.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Britannien / Irland

Während der Hochphase der letzten Eiszeit im Pleistozän ist Irland nahezu ganz von Gletschern bedeckt. 300 Meter dicke Eisschichten formen die Landschaft, zerstören Felsen und sämtliche Zeugnisse früherer menschlicher Besiedelung. Ähnliches passiert in den heutigen Regionen England und Wales, wo man (im eisfreien Süden) Zeugnisse zwischeneiszeitlicher Besiedelung findet. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass zu dieser Zeit auf Irland Menschen lebten, kann man die Möglichkeit nicht ganz und gar ausschließen. Der Ärmelkanal ist trocken.

12.800 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Über die noch bestehende Landbrücke wandert das Mammut von Europa aus auf die heutigen Britannien.

12.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

In der Nähe des heutigen Nottinghamshire entstehen 120 Felsmalereien, die Vögel und Menschen darstellen.

11.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Alle heutigen Britischen Inseln sind noch über Landbrücken miteinander und mit dem europäischen Festland verbunden. In der Nähe des heutigen Cheddar in der englischen Grafschaft Somerset wird Bernstein gesammelt und in den dortigen Höhlen versteckt.

10.000 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Europa

Da der Meeresspiegel noch bis zu 120 Meter tiefer als heute liegt, verläuft die Küstenlinie der Nordsee rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später. Weite Teile der heutigen Nordsee liegen trocken. Die südliche Nordsee ist Festland und die Britischen Inseln und das europäische Festland bilden eine zusammenhängende Landmasse.

9850 BC
Phanerozoikum – Quartär – Pleistozän – Jungpleistozän (Tarantium) - Westeuropa

Infolge des steigenden Meeresspiegels beginnt die Überflutung des nördlichen Teils des Elbe-Urstromtals, dessen Ende rund 600 Kilometer nördlicher als 12.000 Jahre später liegt. Auch Doggerland, das das heutige Britannien mit der Westküste des Kontinents Europas verbindet, beginnt von der Oberfläche zu verschwinden.

9500 BC
Westeuropa / Skandinavien

Aus südfinnischen Torfmooren können die Reste von Fischernetzen datiert werden. Aus der gleichen Zeit stammt das Paddel von Star Carr, das 1948 in der Nähe von Scarborough an der Nordseeküste von Mittelengland gefunden wird. Dies ist eines der ältesten Hinweise auf frühen Bootsbau.

9000 BC
Mitteleuropa / Westeuropa

Kurz vor dem Wiederanstieg des Meeresspiegels infolge der Eisschmelze besitzen der Rhein und die Themse noch ein gemeinsames Delta, welches heute im Kanal zwischen den heutigen Niederlanden und England liegt, das in den Atlantik und nicht in die Nordsee mündet. Zwischen dem heutigen Norwegen und den Britischen Inseln existiert eine große Landfläche, die als „Dogger Hills“ bezeichnet wird. Diese wird 11.000 Jahre später das wichtigste Förderungsgebiet des Nordsee-Öls werden.

8500 BC
Schottland

In der Nähe des heutigen Dorfes Cramond bei Edinburgh entsteht die vermutlich erste menschliche Siedlung im Gebiet des heutigen Schottlands.

8000 BC
Mitteleuropa / Westeuropa
  • Kurz vor dem Wiederanstieg des Meeresspiegels infolge der Eisschmelze besitzen der Rhein und die Themse noch ein gemeinsames Delta, welches heute im Kanal zwischen den heutigen Niederlanden und England liegt, das in den Atlantik und nicht in die Nordsee mündet. Zwischen dem heutigen Norwegen und den Britischen Inseln existiert eine große Landfläche, die als „Dogger Hills“ bezeichnet wird. Dies ist heute das wichtigste Förderungsgebiet des Nordsee-Öls.
  • Am Ende der letzten Eiszeit ist das heutige Nordirland bei einem um etwa 25-100 Meter niedrigerem Meeresspiegel als heute über die Landbrüche von Kintyre mit Schottland und, da die Britischen Inseln bei diesem niedrigen Wasserstand noch an das europäische Festland angebunden sind, auch mit dem Kontinent verbunden. Die Themse fließt in den Rhein, die dann gemeinsam als riesiger Strom in den Atlantik fließen. Bis auf Nordeuropa befinden sich im Wesentlichen die Strände an den selben Stellen wie heute. Urwälder aus Eichen, Stechpalmen und Birken bedecken ganz Irland.
7500 BC
Irland

Erste menschliche Besiedlung Irlands durch Jäger und Sammler, wahrscheinlich vor allem von Schottland her. Die britischen Inseln sind noch durch drei große Landbrücken (eine sehr breite im Gebiet des heutigen Antrim sowie zwei im heutigen Bereich Dublin beziehungsweise Wicklow) miteinander verbunden.

7100 BC
Nordeuropa / Westeuropa

2750 Jahre nach dem Beginn der Senkung des Meeresspiegels und dem Beginn der Überflutung von Doggerland, einem Landgebiet, das sie halbe Nordsee umfasst, werden 600 Kilometer des bisherigen Elbe-Urstromtals nunmehr überflutet. Der südliche Teil der Nordsee zwischen der Doggerbank und dem Ärmelkanal werden ein Binnensee, in denen die Flüsse und nordeuropäischen Gletscher entwässern.

7000 BC
Skandinavien / Britannien

Die Landbrücke zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien verschwindet endgültig. Allerdings ist England noch mit dem europäischen Festland verbunden.

6500 BC
Westeuropa

Das Wasser der südlichen Nordsee, bis jetzt ein Binnenmeer, fließt von jetzt an über den Ärmelkanal in den Atlantik ab, nachdem die Kreidefelsverbindung zwischen Dover und Calais erodierte.

6200 BC
Norwegen / Britannien / Orkney-Inseln

Im Süden des heutigen Norwegen ereignet sich aufgrund fortschreitender Destabilisierung des Gesteins vor der Küste, insbesondere durch den Austritt von Methanhydrat, eine Rutschung eines Gebietes mit über 800 Kilometern Länge und einem Volumen von 5608 Kubikkilometer, die wiederum eine Flutwelle von mindestens zehn bis zwölf Metern erzeugt. Diese Rutschung wird heute mit dem norwegischen Begriff Storegga bezeichne, was "große Kante" bedeutet. Auf den Shetland-Inseln, die noch nicht bewohnt sind, trifft die Welle mit einer Höhe von 15 bis 20 Metern, auch jungsteinzeitliche Siedlungen in Schottland und auf den Orkney-Inseln werden durch eine immerhin noch eine drei bis sechs Meter hohen Welle weggerissen, zerstört oder überflutet.

6000 BC - 43 AD
Triskele.jpg Volk der Kelten / Stamm der Pikten / Stamm der Érainn
6000 BC
Irland / Britannien

Die Hüttensiedlung bei Mount Sandel (heute Londonderry) entsteht, die älteste bekannte Siedlung Europas. Irland selbst ist noch fast komplett von dichten Wäldern bedeckt, der Nahrungserwerb erfolgt weiter durch das bewährte Jagen und Sammeln. Über die noch kurze Zeit bestehende Landbrücke zwischen Schottland und Irland wird Irland durch Stämme aus dem Volk der Kelten, der Pikten und Érainn kolonisiert.

5900 BC
Westeuropa / Britannien

Britannien wird endgültig vom europäischen Festland abgetrennt. Ursache ist das Abschmelzen der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels.


Orkney
Farne, Gras und Haselsträucher bedecken den Archipel Orkney.

5800 BC
Skandinavien / Westeuropa

Gewaltiger Erdrutsch bei Storegga in Südwest-Skandinavien. Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass hierdurch eine Sturmflut im Norden der britischen Inseln ausgelöst wird. Jungsteinzeitliche Siedlungen im Gebiet des heutigen Schottland werden überflutet.

5000 BC
Britannien / Deutschland / Skandinavien / Nordamerika
  • Infolge des Abschmelzens der Gletscher und der damit verbundene Anstieg des Meeresspiegels wird Britannien endgültig zu einer Insel. In der Nordsee entsteht jetzt das Wattenmeer. Ausgelöst hat diese Veränderung der Zusammenbruch des Nordamerikanischen Inlandeises, des ausgedehntesten Eisschildes auf der Nordhalbkugel, was zum raschen Ansteigen des Meeresspiegels um etwa 120 Meter in 7000 Jahren beigetragen hat. Die noch im Jahre 2000 AD bestehenden Küstenlinien entstehen. Auch die dänischen Inseln entstehen.
  • Früheste Kulturspuren auf Helgoland (altnordisch Heligoland = Heiliges Land) reichen bis in die Jungsteinzeit zurück; auf dem Oberland findet man mehrere Hügelgräber. Die Verbindung zum Festland reißt aufgrund des nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieges ab. Die Landbrücke zwischen Norwegen und Schottland reißt nun ebenfalls ab und frühe Siedlungsplätze werden von der entstehenden Nordsee überflutet. Es ist jetzt bereits unmöglich, zu Fuß vom Gebiet des heutigen Norwegen ins heutige Dänemark zu kommen.

Irland / Schottland
Während des Mesolithikums leben vermutlich weniger als 10.000 Menschen auf Irland. Von Irland und von Schottland aus wird die erste Hochseefischerei betrieben.

4000 BC
Britannien

Im Gebiet von Plumstead, heute ein Vorort von London, legen die dort lebenden Menschen zum Überqueren eines Sumpfgebietes den "Belmarsh Trackway" an. Der hölzerne Bohlenweg gilt als die älteste bekannte Wegekonstruktion. Der Bohlenweg wird angrenzend an ein altes Flussbett in 4,70 Meter Tiefe unter einer zwei Meter dicken Torfschicht bei der Erweiterung einer Strafanstalt gefunden. In der Baugrube wird später auch ein wesentlich jüngerer Erlenstamm mit Bearbeitungsspuren einer bronzenen Axt entdeckt werden.


Britannien / Orkney
Die Orkney-Inseln werden besiedelt.


Irland / Britannien
In Ostirland und in Mittelengland steht das glockenbecherzeitliche Auftauchen von Grabmonumenten für einzelne Personen in extremem Gegensatz zur vorhergehenden Tradition der Gruppenbestattungen. Der Zustand der Jahrtausende später gefundene Skelette der Verstorbenen lässt darauf schließen, dass die Krankheit Tuberkulose auf den britischen Inseln weit verbreitet ist.


Britannien

  • Manche Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Monument „Stonehenge“ vollendet wird. Nach anderen Meinungen jedoch beginnt der Bau von „Stonehenge“ erst 2750 BC.
  • Im Gebiet von Plumstead, heute ein Vorort von London, legen die dort lebenden Menschen zum Überqueren eines Sumpfgebietes den "Belmarsh Trackway" an. Der hölzerne Bohlenweg gilt als die älteste bekannte Wegekonstruktion. Der Bohlenweg wird angrenzend an ein altes Flussbett in 4,70 Meter Tiefe unter einer zwei Meter dicken Torfschicht bei der Erweiterung einer Strafanstalt gefunden. In der Baugrube wird später auch ein wesentlich jüngerer Erlenstamm mit Bearbeitungsspuren einer bronzenen Axt entdeckt werden.
3900 BC
Orkney

Auf den Orkney-Inseln beginnt die Neusteinzeit. Die älteste Keramik, die sich auch im nordwestlichen Schottland befindet, ist die Unstan Ware (benannt nach einer Megalithanlage auf Mainland). Die Siedlung Knap of Howar und die spezifische Form der megalithischen Stalled Cairns, die zum Orkney-Cromarty-Typ der magalitischen Passage tombs gehören, entstehen. Die 58 Stalled Cairns der Orkneys sind auf allen großen und einigen der kleinen Inseln (Faray, Swona, Eday, Helliar, Papa Westray) vertreten. Weitere Anlagen entstehen in Rousay (mindestens 15) und Mainland (10) sowie Ganggräber des Maes Howe-Types mit kreuzförmigen Kammern auf Eday, Egilsay, Mainland (5), Sanday (2), South Ronaldsay, Westray und Papa Westray.

3838 BC
Britannien

Im Gebiet der heutigen Grafschaft Somerset in England baut die dort lebenden Menschen den Post Track, ein hölzernder Bohlenweg, der durch das Moor der Somerset Levels führt.

3807 BC
Britannien

Der vor über 30 Jahren im Gebiet der heutigen Grafschaft Somerset in England gebaute Post Track, ein hölzernder Bohlenweg, der durch das Moor der Somerset Levels führt, wird durch den Sweet Track ersetzt, die bislang als älteste Straße der Welt gilt. Der Sweet Track hat eine Länge von fast 2000 Metern. Die Bauzeit wird anhand der Jahresringe der Baumstämme mit 3807 bis 3806 BC datiert.

3500 BC
Nordafrika / Iberische Halbinsel

Vermutlich wandern die Iberer von Nordafrika kommend in das heutige Spanien ein. Sie siedeln zunächst entlang der Ostküste der Iberischen Halbinsel und breiten sich später möglicherweise über die ganze Halbinsel aus. Eine andere Ansicht betrachtet die Iberer als Teil der Ureinwohner Europas und als Schöpfer und Erben einer großen megalithischen Kultur in diesem ganzen Gebiet. Für diese Theorie sprechen genetische Befunde. Demnach bestehen engere Beziehungen zu denjenigen Volksstämmen, welche von den Kelten im ersten Jahrtausend vor Christus im heutigen Irland, Großbritannien und Frankreich unterworfen wurden.


Blick in die nördliche Kammer des Langhügels
Schottland

Nördlich des heutigen Lybster in Caithness in den schottischen Highlands werden die ersten "Cairns of Camster", runde und lange Steinhügel angelegt, die 200 Meter auseinander liegen. Der Rundhügel hat etwa 18 Meter Durchmesser und ist 3,7 Meter hoch. Er bedeckt eine intakte Kammer vom Typ der schottischen "Passage tombs", deren Eingang in der abgeflachten Fassade der Ostseite liegt. Der fast sechs Meter lange Gang führt in die polygonale Vorkammer. Ein Portal markiert den Eingang der aus zwei Bereichen bestehenden Hauptkammer. Der kurze Endbereich wird durch ein seitliches Steinpaar in einen schmaleren Teil abgeteilt, und eine einzelne große Tafel bildet die Endmauer. Der Langhügel ist ein zweiperiodisches Monument, ein nachträglicher, schwach trapezförmiger Überbau über zwei Rundhügeln. Einer davon hat Steinkammern, von denen eine der baulichen Gestaltung der Anlage im Rundhügel nahekommt. Die andere ist wesentlich kleiner und ungegliedert. Beide liegen in dem breiteren Nordostteil des 69,5 Meter langen und 16,8 Meter breiten Steinhügels, der im ehemaligen Rundhügelbereich aufgewölbt ist. An beiden Enden finden sich Vorhöfe, ähnlich denen der „Horned oder Lobster Cairns“. Am Südende des Grabhügels befinden sich Brandareale unterschiedlicher Größe, die in der Verlängerung der Hügelachse liegen und Keramik enthalten.

3200 BC
Orkney

16,3 Kilometer nördlich der heutigen Stadt Stromness entsteht das Steinzeitdorf Skara Brae, dass kontinuierlich bewohnt wird.

3100 BC
Britannien

Auf einer ehemaligen Begräbnisstätte beginnt ein vermutlich keltischer Stamm mit dem Bau von "Stonehenge", das aus dem Altenglischen stammt und so viel bedeutet wie "Hängende Steine". "Henge" wird in der Archäologie für eine Klasse jungsteinzeitlicher Bauwerke verwendet, die aus einer kreisförmigen, erhöhten Einfriedung mit einer innen liegenden Vertiefung bestehen. Stonehenge selbst ist nach der derzeitigen Terminologie ein so genanntes "atypisches henge", da seine Aufschüttung innerhalb des Grabens liegt. Die Frühphase des Baus der Anlage, die sich wahrscheinlich zwischen 300 und 600 Jahre hinziehen wird, wird lediglich ein kreisrunder Erdwall und ein Graben errichtet, in dem dann später die riesigen Quader hineingestellt werden und zum Teil aus der Erde herausragen sollen. Neueste Forschungen gehen sogar so weit, dass eine Bauzeit von bis zu 11.000 Jahren in Erwägung gezogen wird. Die Steine, die für den Bau später verwendet werden sollen, befinden sich in den Preseli-Bergen im Südwesten von Wales, die etwa 240 Kilometer entfernt liegen. Jeder Stein wird von schätzungsweise 250 Mann auf einem Schlitten gezogen werden, an Steigungen sogar von bis zu 1000 Mann. Ob Zugtiere eingesetzt werden, ist noch umstritten.

3000 BC
Europäische Eibe
Die Fortingall-Eibe in Schottland, ältester Baum Europas
Schottland
  • Der einzige bekannte Baum, der nach 5000 Jahren noch leben und Blüten treiben wird, wächst von jetzt an im Gebiet des heutigen Fortingall im Bezirk Perth and Kinross in Schottland heran. Die "Fortingall Yew" (Fortingall-Kirchhofs-Eibe) gilt als ältester Baum Europas. Die Schätzung, dass der Baum im Jahre 2000 a.D. seinen 5000. Jahrestag erlebt, wird allerdings nicht von allen Wissenschaftlern geteilt; die pessimistischste Schätzung beläuft sich aber immer noch 2000 Jahre. Eiben sind zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Die Fortingall Yew wurde nach ihren Blüten in der Vergangenheit durchgehend und ausschließlich als männlich eingestuft, erst im Oktober 2015 a.D. wird ein Botaniker des Royal Botanic Garden Edinburgh jedoch einen Ast, der drei Früchte trägt, also auch weibliche Blüten entwickelt, entdecken. Der Rest des Baumes bleibt eindeutig weiterhin männlich. Als Ursache werden Veränderungen im Hormonhaushalt angenommen werden.
  • Auf der heute schottischen Insel North Uist wird im Loch Olabhat der vielleicht älteste Crannóg namens Eilean Dhomhnaill errichtet. Ein Crannóg (von irisch "crann" = Baum) ist eine aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichtete runde künstliche Insel. Von jetzt an werden vor allem in den westlichen Teilen der Britischen Inseln bis zu 3000 Crannógs errichtet und teilweise Tausende von Jahre genutzt werden. In Seen und Sümpfen wird durch Gehölz und Steine und durch das Einrammen von Pfählen als Randbefestigung eine runde oder selten ovale künstliche Insel (von selten mehr als 20 Metern Durchmesser) geschaffen. Die bis zu drei darauf errichteten Hütten sind ebenfalls rund. Ihre Wände bestehen aus geflochtenen Ästen und Zweigen und werden mit Lehm abgedichtet. Das Dach besteht aus Reet oder Stroh. Im Inneren befindet sich eine Feuerstelle. Spätere Crannógs werden gelegentlich Zuwegungen über Dämme aus Stein oder Hölzern, die auch unterhalb der Wasserlinie verlaufen oder durch Seespiegelveränderung überflutet werden können. Da sie nicht geradlinig verlaufen, sind sie für Unkundige nicht einfach zu passieren. Ansonsten besteht der einzige sichere Zugang zu einem Crannóg per Einbaum. Wahrscheinlich ist der Crannóg eine handwerkliche Produktionsstätte.
  • Auf der Insel Ellis auf den Äußeren Hebriden entstehen in der Nähe des heutigen Ortes Callanish mindestens drei große Steinkreise, die nicht weit voneinander entfernt errichtet werden.

Orkney

  • 3,2 Kilometer oberhalb vom Loch Stenness entsteht ein prähistorischer Steinkreis mit 60 Monolithen. Die 2-4,5 Meter hohen Steine stehen aufrecht in einem akkuraten Kreis mit 103,7 Metern Durchmesser und unterteilen diesen exakt. An der Nordseite trägt ein Stein die Runeninschrift für den nordischen Namen „Björn“.
  • Auf den Orkney-Inseln werden die ersten bekannten Toiletten- und Abwasserentsorgungssysteme geschaffen.

Irland

  • Mehr als 300.000 Menschen bevölkern Irland.
  • In Knowth entsteht die erste Karte des Mondes.
28.03.2983 BC
Britannien

Einwohner des heutigen Schottlands ritzen auf einem später bei Langside und Cleuch in der Nähe von Glasgow gefundenen Stein eine Markierung, die auf eine Sonnenfinsternis an diesem Tag schließen lässt.

2900 BC
Stonehenge
Britannien

Der vor zweihundert Jahren begonnene Bau von Stonehenge geht in die zweite Phase. Sichtbare Überreste aus dieser Zeit existieren nicht mehr. Die Datierung erfolgt über „Rillenkeramik“-Fundstücke (englisch Grooved Ware), die in diese Periode (späte Jungsteinzeit) gehören. Pfostenlöcher weisen darauf hin, dass im frühen dritten Jahrtausend BC eine hölzerne Struktur im Inneren der Einfassung existiert. Weitere Pfosten stehen am Nordeingang; eine parallele Pfostenstellung läuft vom Südeingang aus ins Innere. Mindestens 25 der Aubrey-Löcher enthalten Überreste von Brandbestattungen, die etwa zwei Jahrhunderte nach der Errichtung dieses Bauwerks angelegt wurden. Die Löcher werden also zur Begräbnisstätte umfunktioniert. Dreißig weitere Feuerbestattungen liegen im Graben und an anderen Punkten der Anlage, größtenteils in der Osthälfte. Auch unverbrannte Stücke menschlicher Knochen aus diesem Zeitraum werden in dem Graben zur Ruhe gebettet.

2600 BC
Britannien

Die Steinkreise von Stonehenge werden seit nunmehr 500 Jahren gebaut. Es wird nunmehr damit begonnen, zwei konzentrische Kreise aus 80 aufrecht stehenden Steinen, den so genannten Blausteinen, anzulegen. Diese werden zwar später versetzt, die Löcher, in denen die Steine aber verankert waren, sind jedoch nachweisbar. Wieder gibt es nur wenige brauchbare Datierungshinweise für diese Phase. Die Blausteine stammen aus dem Gebiet der Preseli-Berge, die etwa 240 Kilometer von Stonehenge entfernt, im heutigen Pembrokeshire in Wales liegen. Die Steine sind größtenteils aus Dolerit, aber mit Einschlüssen von Rhyolith, Tuff und vulkanischer und kalkhaltiger Asche. Sie wiegen etwa vier Tonnen. Der als Altarstein bekannte sechs Tonnen schwere Stein besteht aus grünem Sandstein. Er ist zweimal so groß wie die Blausteine und wird ebenfalls aus Wales hierher gebracht werden, vermutlich durch eine Eiszeit; er wird als großer Monolith im Zentrum stehen. Nun wird der Eingang verbreitert, so dass er nun genau in der Richtung des Mittsommersonnenaufgangs und des Sonnenaufgangs zur Wintersonnenwende liegt. Die Blausteine werden, wie erwähnt, nach einiger Zeit wieder entfernt und die Q- und R-Löcher verfüllt werden. Möglicherweise wird auch der Fersenstein (heel Stone) vorerst außerhalb des nordöstlichen Eingangs aufgestellt. Die Datierung ist aber unsicher, im Prinzip kommt jeder Teilabschnitt dieser nun begonnenen dritten Phase in Frage. Es gibt vermutlich noch einen zweiten Stein, der aber 4600 Jahre später nicht mehr existieren wird. Zwei, möglicherweise auch drei große Portalsteine werden innerhalb des nordöstlichen Eingangs aufgestellt. Nur einer davon, 4,9 Meter lang, wird später – umgestürzt – noch erhalten sein. Ebenfalls der Phase 3 zugerechnet wird der Aufbau der vier Stationssteine sowie die Anlage der Avenue), einem beidseitig durch Graben und Erdwall markierten Weg, der über eine Strecke von 3 Kilometer zum Fluss Avon führt; dieser Weg verläuft in einer durch Schmelzwasser am Ende der letzten Eiszeit entstandenen Rinne, die manuell nur geringfügig bearbeitet werden muss. Irgendwann in der dritten Bauphase werden Gräben sowohl um die Stationssteine als auch um den Fersenstein gezogen, der spätestens dann als einzelner Monolith stehen wird. Diese Bauphase von Stonehenge ist die, die der Bogenschütze von Amesbury erblickt haben dürfte; gegen Ende der Phase scheint Stonehenge die Henge von Avebury als zentraler Kult-Ort der Region abzulösen.

2500 BC
Brodgar.jpg Orkney

Durch den Klimaeinbruch findet ein kultureller Niedergang auf den Orkneys statt.

2440 BC
Britannien

In Süd-England beginnt 660 Jahre nach Beginn des Baus von Stonehenge die Haupt-Bautätigkeit. Nun soll die Konstruktion aus 75 Sarsensteinen errichtet werden, die den späteren Gesamteindruck von Stonehenge bestimmen soll. Jeder dieser Steine, die kleineren um 25, die großen um 50 Tonnen schwer, stammt aus einem 30 km nördlich gelegenen Steinbruch bei Marlborough. 30 der Sarsensteine bilden die Pfeiler einer kreisförmigen Konstruktion mit einem Durchmesser von dreißig Metern. Diese Pfeiler tragen einen geschlossenen Ring aus 30 Deck-Steinen. Diese Decksteine werden an ihren Berührungsflächen durch eine aus dem Stein gehauene Spundung, sowie an ihren Auflagepunkten auf den Pfeilern durch eine ebenfalls aus dem Stein gehauene Verzapfung gegen Verschiebungen gesichert. Dass die Sarsensteine einen vollständigen Ring bilden, kann erst im Jahre 2013 a.D. nachgewiesen werden, als eine lang andauernde Trockenheit durch Unterschiede im Pflanzenwuchs die Verdichtung im Untergrund auch da aufzeigt, wo die Steine selbst nicht mehr vorhanden sind. Innerhalb dieses Kreises werden fünf so genannte Trilithen aufgestellt, je zwei von einem Deckstein überbrückte Pfeiler. Die hier verwendeten Steine haben jeweils eine Masse von etwa 50 Tonnen. Auch hier werden die Decksteine mit einer Zapfenverbindung auf den Pfeilern gesichert. Die Oberfläche aller Sarsensteine ist behauen. Die Flächen werden geglättet, die Pfeiler der Trilithen werden nach oben hin etwas breiter, möglicherweise um die Perspektive des Betrachters auszugleichen. Die Decksteine der Trilithen erhielten eine leichte Krümmung und Löcher, sowie Nut-Feder-Verbindungen, um sie in die Zapfen der Tragsteine einzupassen und mit den Ecksteinen zu verkeilen. Auch die Decksteine verjüngen sich von oben nach unten, die Decksteine des Ringes sind zudem leicht gekrümmt. Zudem finden sich auf einigen Pfeilern in den Stein gehauene oder geritzte Abbildungen. Die vielleicht älteste, eine flache rechteckige Form oben an der Innenseite des vierten Trilithen, könnte eine symbolische Darstellung einer Muttergottheit sein. Sie wird vermutlich angebracht, als sich der Stein noch auf dem Erdboden befindet. Alle anderen Abbildungen werden wohl erst nach dem Aufstellen der Steine angebracht werden. Zu nennen sind insbesondere auf Stein 53 die Abbildung eines Bronzedolches sowie von vierzehn Axtköpfen, weitere Darstellungen von Axtköpfen finden sich auf den Steinen 3, 4 und 5. Die Datierung der Abbildungen ist schwierig, morphologisch bestehen aber Ähnlichkeiten mit spätbronzezeitlichen Waffen.

2400 BC
Irland / Britannien

Beginn des systematischen Abbaus von Kupfer zur Herstellung von Bronze. Bronze ist eine Mischung von Zinn und Kupfer. Die erste Kupfermine Irlands entsteht auf Ross Island im heutigen County Kerry. Bald kommt die Mine am Mount Gabriel im County Cork dazu. Das zur Bronzeproduktion neben Kupfer notwendige Zinn wird in Cornwall abgebaut und nach Irland exportiert.

2340 BC
Irland / Britannien

Morc, der Bruder des besiegten Fomori-Königs Cichol Gri-cenchos erscheint in Irland mit neuen Schiffen und fordert die Nemedier zum Kampf heraus, der für diese in einer schrecklichen Niederlage endet. Nur wenige entkommen. Zu den Überlebenden zählen der Häuptling Britan der Kahle, der Ahnherr der Britannier wird, die Firbolg, die in Griechenland ein Dasein als Sklaven fristen müssen, sowie die Tuatha de Danaan, die in den Norden der Welt gelangen und dort in vier Städten Weisheit und Magie erlernen. Neimhidh gewinnt die Kämpfe um Murbholg in Dal Riada, um Baghna und den Kampf von Cnamh Ross gegen das Fomorians. Anschließend stirbt er gemeinsam mit 3000 Untertanen an einer Epidemie in Crich Liathain im heutigen Munster.

2150 BC
Britische Inseln / Orkney

Die Siedlung Skara Brae auf Orkney wird durch eine Sturmflut vernichtet.

2100 BC
Britannien

Stonehenge in Südengland wird nunmehr seit 1000 Jahren gebaut. Nun werden die Blausteine zum ersten Mal wieder aufgerichtet. Das genaue Erscheinungsbild dieser Stätte ist jedoch nicht klar.

2050 BC
Britannien

In der heute mittelenglischen Grafschaft Norfolk wird unter Anleitung von Druiden die Konstruktion „Seahenge“ gebaut. Die Anlage besteht aus 55 kreisförmig angeordneten gespaltenen kleinen Eichenstämmen und einem auf dem Kopf stehenden großen Eichenstumpf in der Mitte des Kreises. Die zentrale Eiche wird dendrochronologisch auf 2050 BC datiert, die Stämme des äußeren Ringes auf Frühling 2049 BC. Da die Anlage an das weltberühmte Stonehenge erinnert, wird die von den Archäologen als Holme I geführte Anlage plakativ „Seahenge“ getauft. Diese Bezeichnung ist genaugenommen irreführend, da es sich bei Holme I nicht um einen Henge, also um ein mit einem Erdwall und einem Graben begrenztes Erdwerk, sondern vielmehr um einen Timber Circle handelt. Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung befindet sich an dieser Stelle eine vor dem Meer durch Dünen geschützte Marschlandschaft. Durch Klimaveränderungen ausgelöst wird diese zunehmend feuchter und wird beginnen zu vermooren. Die Ablagerung von Pflanzenresten wie Binsengewächsen oder Erlen werden schließlich zu einer Überdeckung durch eine Torfschicht führen, die den weiteren Verfall des Holzes weitgehend verhindern wird. Schließlich wird der Bereich durch die landeinwärts wandernden Dünen abgedeckt. Nachdem diese weiter landeinwärts ziehen werden, wird der schützende Sand und nachfolgend auch die Torfschicht sukzessive durch Gezeiten und Stürme abgetragen werden, bis schließlich die Anlage selbst wieder ans Tageslicht kommen wird. Welchen Zwecken die Anlage genau dient, ist unbekannt und Spekulationen unterworfen. Anzunehmen ist eine Nutzung für kulturelle oder religiöse, vielleicht auch für astronomische Zwecke. Das Herausgehobene dieser Anlage zeigt sich durch den über Kopf eingesetzten zentralen Stumpf. Derartig invertierte, also umgekehrte Strukturen stehen in ähnlichen Zusammenhängen verbreitet für das Besondere gegenüber dem Gewöhnlichen. Eine ursprünglich vermutete Bedeutung des Stumpfes mit seinem nach oben ragenden Wurzelwerk als aus der Unterwelt herausragendes Objekt oder dessen Nutzung für die Dekarnation bedeutender Persönlichkeiten erscheint weniger wahrscheinlich.

2000 BC
Britannien

Im Süden des heutigen Englands blüht die so genannte "Wessex-Kultur" (der Name bezieht sich auf das Gebiet, nicht auf die Bevölkerung) auf. Sie zeichnet sich durch reichhaltige Grabbeigaben in Grabhügeln aus. Sie ist ferner die Trägerkultur für den weiteren Ausbau von Stonehenge.


Orkney
Das seit tausend Jahren 16,3 Kilometer nördlich der heutigen Stadt Stromness bestehende Steinzeitdorf Skara Brae, dass seitdem kontinuierlich bewohnt wird, wird aufgegeben. Die Häuser werden im Laufe der Zeit von einer dicken Sandschicht bedeckt werden.

1930 BC
Britannien

Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Blausteine zur Fertigstellung des Bauwerkes erneut umgestellt. Ein Teil wird als Kreis zwischen die zwei Sarsensteinanordnungen aufgestellt und die anderen in eine ovale Form in der Mitte des Monuments eingebaut. Einige Archäologen nehmen an, dass ein Teil der Blausteine in einer zweiten Tranche von Wales geholt wird. Die wieder aufgestellten Blausteine werden nicht optimal in den Erdboden eingelassen, einige von ihnen werden schon bald wieder umstürzen. Bald wird der Nordteil des in dieser Phase errichteten Blausteinkreises entfernt werden, und eine hufeisenförmige Formation entstehen zu lassen, die als Blausteinhufeisen bezeichnet wird. Dieses spiegelt die Form des zentralen Hufeisens der Trilithen wider.

1600 BC
Britannien

Stonehenge in Südengland, seit etwa 1500 Jahren im Bau, wird von den Erbauern endgültig aufgegeben. Die beiden 29 oder 30 Löcher umfassenden Kreise werden nie mehr mit Steinen besetzt. Die Löcher werden sich in den nächsten Jahrhunderten wieder füllen.

54 BC
SPQR.jpg
Britannien / Imperium Romanum

Römische Truppen unter Gaius Iulius Caesar beginnen mit der Eroberung Englands.

43 - 409
Imperium Romanum (Provincia Britannia)
409 - 881
Heptarchie (Die sieben angelsächsischen Königreiche)
nach 881
Hier geht es zur Übersicht zum schnelleren Auffinden späterer Epochen in Britannien
Weblinks
Proximity
Home
Jahreschroniken
Länderchroniken