Chronik 32

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DIE EREIGNISSE DES JAHRES 32



In Jerusalem formiert sich die erste christliche Gemeinde, Leiter wird Simon Petrus

Rom wird von einer Hungersnot heimgesucht

Der Fisch wird das Erkennungsmerkmal der Christen



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Der Fisch - Das Erkennungsmerkmal der Christen
Wichtige Persönlichkeiten des Jahres
(nach Geburtsjahr geordnet)
Jahres-Chroniken
Länderchroniken
Die wichtigsten Herrscher des Jahres
Nation Name Regierungszeit
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Reich der Parther
(247 BC - 224 AD)
Schah Artaban II. (Artabanos)
12 - 38
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Imperium Romanum
(27 BC - 395 AD)
Imperator Tiberius
14 - 37
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Kaiserreich China
(221 BC - 1912 AD)
(Östliche Han-Dynastie)
Kaiser Han Guangwu-di
25 - 57
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Christliche Gemeinschaft
(33-754)
Leiter der christlichen Urgemeinde Petrus
(Simon bar Jona)
32 - 67
Ereignis
frühere Ereignisse
Chronik 22 - 23 - 24 - 25 - 26 - 27 - 28 - 29 - 30 - 31
fortlaufende Ereignisse
01.01.32
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Imperium Romanum
  • In Rom schreibt man das Jahr DCCLXXXV (785) ab urbe condita (seit der Gründung Roms).
  • Gnaeus Domitius Ahenobarbus und Lucius Arruntius Camillus Scribonianus werden Consules des Römischen Reiches. Zum Consul suffectus wird Aulus Vitellius berufen.
14.04.32
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Der messianische Jude Joses Barnabas spendet den Erlös seiner Ernte an seine wachsende Gemeinde. Etwa zur gleichen Zeit versucht ein Ehepaar die Gemeinde zu hintergehen - eine Sünde, die zu dieser Zeit sofortige Konsequenzen hat. Nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas im 4. und im 5. Kapitel (mit Versangaben):

Kapitel 4
32 Die Menge derer aber, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
33 Und mit grosser Kraft legten die Apostel das Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesus ab; und grosse Gnade war auf ihnen allen.
34 Denn es war auch keiner bedürftig unter ihnen, denn soviele Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Preis des Verkauften
35 und legten ihn nieder zu den Füssen der Apostel; es wurde aber jedem zugeteilt, so wie einer Bedürfnis hatte.
36 Joseph aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - was übersetzt heisst: Sohn des Trostes -, ein Levit, ein Zyprer von Geburt,
37 der einen Acker besass, verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es zu den Füssen der Apostel nieder.
Kapitel 5
1 Ein Mann aber mit Namen Hananias, mit Saphira, seiner Frau, verkaufte ein Gut
2 und schaffte von dem Kaufpreis beiseite, wovon auch die Frau wusste; und er brachte einen Teil und legte ihn nieder zu den Füssen der Apostel.
3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und von dem Kaufpreis des Feldes beiseite geschafft hast?
4 Blieb es nicht dein, wenn es [unverkauft] blieb, und war es nicht, nachdem es verkauft war, in deiner Verfügung? Warum hast du dir diese Tat in deinem Herzen vorgenommen? Nicht Menschen hast du belogen, sondern Gott.
5 Als aber Hananias diese Worte hörte, fiel er hin und verschied. Und es kam grosse Furcht über alle, die es hörten.
6 Die jungen Männer aber standen auf, hüllten ihn ein, trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Es geschah aber nach Verlauf von etwa drei Stunden, dass seine Frau hereinkam, ohne zu wissen, was geschehen war.
8 Petrus aber antwortete ihr: Sag mir, ob ihr für so viel das Feld verkauft habt? Sie aber sprach: Ja, für so viel.
9 Petrus aber [sprach] zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füsse derer, die deinen Mann begraben haben, sind an der Tür, und sie werden dich hinaustragen.
10 Sie fiel aber sofort zu seinen Füssen nieder und verschied. Und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot; und sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann.
11 Und es kam grosse Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, welche dies hörten.

Juli 32
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Imperium Romanum

Der Mit-Consul Lucius Arruntius Camillus Scribonianus wird durch den bisherigen Consul suffectus Aulus Vitellius ersetzt, der aber bald im Amt verstirbt.

32
EREIGNISSE DES JAHRES OHNE GENAUE DATUMSANGABE
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Imperium Romanum / Römische Provinz Judäa / Christliche Gemeinschaft

Das Jahr 32 gilt nach römisch-katholischer Lehrmeinung als das erste Jahr, in dem ein Gemeindeleiter der Christen - (Simon) Petrus - im Amt ist. Der Anspruch des Petrus (und seines Nachfolgers) auf Leitungsgewalt wird aus mehreren Bibelstellen abgeleitet, darunter aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 16, in dem Jesus Christus von Simon Petrus erfahren möchte, was dieser denke, wer er, Jesus, sei (mit Versangaben):

13 Da kam Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass des Menschen Sohn sei?
14 Sie sprachen: Etliche sagen, du seiest Johannes der Täufer; die andern, du seiest Elia; etliche, du seiest Jeremia oder der Propheten einer.
15 Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?
16 Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.
17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
19 Und will dir des Himmelreichs Schlüssel geben. Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.

Nach römisch-katholischer Lehre wird Petrus als der "Vicarius Iesu Christi" (Stellvertreter Jesu Christi) angesehen. Dieser Titel bezieht sich auf die religiösen Fundamente des Papstamtes und des Jurisdiktionsprimats. Sein weltlicher Name lautet Simon bar Jona (Simon Sohn des Jona). Möglicherweise könnte "barjona" auch auf das hebräische Adjektiv für "impulsiv" oder "unbeherrscht" hindeuten, worin einige Ausleger einen Hinweis auf eine mögliche frühere Zugehörigkeit Simons zu den Zeloten, die im späteren Talmud als bajonim (Freiheitskämpfer) bezeichnet werden. Simon hat einen Bruder namens Andreas, der offenbar der Jüngere von Beiden ist, da er in allen Apostellisten nach ihm genannt wird. Allen Evangelien zufolge ist Simon Petrus im Jüngerkreis eine Führungsfigur; in allen Apostellisten steht er an erster Stelle, auch dort, wo er mit Jakobus dem Älteren und Johannes zusammen genannt wird. Er gehört demnach zu den drei Aposteln, die Jesus besonders nahestanden. Durch Petrus und die anderen Apostel finden in Jerusalem viele Krankenheilungen statt. Die Apostelgeschichte des Lukas berichtet darüber im 5. Kapitel (mit Versangaben):

12 Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk; und sie waren alle einmütig in der Säulenhalle Salomos.
13 Von den übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschliessen, doch das Volk rühmte sie.
14 Aber um so mehr wurden [solche], die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen,
15 so dass sie die Kranken auf die Strassen hinaustrugen und auf Betten und Lager legten, damit, wenn Petrus käme, auch nur sein Schatten einen von ihnen überschatten möchte.
16 Es kam aber auch die Menge aus den Städten um Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden.

Einige Führer des jüdischen Klerus in Jerusalem sehen das vollmächtige Wirken der messianischen Juden als gefährlich ein (mit Versangaben). Der Hohepriester, der auch über das Recht verfügt, polizeiliche Maßnahmen an Juden zu vollziehen, lässt Petrus und andere Apostel in Haft nehmen. In der Nacht erleben diese eine wunderbare Befreiung. Als man sie am nächsten Morgen nicht in ihrer Zelle findet, wird nach ihnen gefahndet. Schließlich erreicht sie die Kunde, dass die Apostel sich im Tempel befinden und dem Volk die Lehren Christi erklären. So macht sich der Hauptmann sofort auf den Weg in den Tempel, um die Apostel zu bitten, mit ihm mitzugehen. Er geht dabei sehr behutsam vor, weil er fürchtet, vom Volk gesteinigt zu werden, wenn er die Apostel mit Gewalt wegschleppen würde. Als die Apostel vor dem Hohen Rat stehen, wird ihnen schnell klar, dass die meisten Teilnehmer des Verhörs danach trachten, sie umzubringen. Der Pharisäer Gamaliel macht einen Gegenvorschlag, dem sich der Rat nicht entziehen kann. Nachzulesen in der Apostelgeschichte des Lukas im 5. Kapitel (mit Versangaben):

17 Der Hohepriester aber trat auf und alle, die mit ihm waren, nämlich die Sekte der Sadduzäer, und wurden von Eifersucht erfüllt;
18 und sie legten Hand an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam.
19 Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach:
20 Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens!
21 Als sie es aber gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam, und die mit ihm waren, und sie beriefen den Hohen Rat und die ganze Ältestenschaft der Söhne Israels zusammen und sandten ins Gefängnis, dass sie vorgeführt würden.
22 Als aber die Diener hinkamen, fanden sie sie nicht im Gefängnis; und sie kehrten zurück, berichteten
23 und sagten: Wir fanden das Gefängnis mit aller Sorgfalt verschlossen und die Wachen an den Türen stehen; als wir aber aufgemacht hatten, fanden wir niemand darin.
24 Als aber der Hauptmann des Tempels wie auch die Hohenpriester diese Worte hörten, waren sie ihretwegen in Verlegenheit, was dies doch werden möchte.
25 Es kam aber einer und berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis gesetzt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und führte sie herbei, nicht mit Gewalt, denn sie fürchteten das Volk, sie könnten gesteinigt werden.
27 Sie führten sie aber herbei und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester befragte sie
28 und sprach: Wir haben euch streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren, und siehe, ihr habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen.
29 Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen.
30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn ans Holz hängtet.
31 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Busse und Vergebung der Sünden zu geben.
32 Und wir sind Zeugen von diesen Dingen, und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
33 Sie aber ergrimmten, als sie es hörten, und ratschlagten, sie umzubringen.
34 Es stand aber im Hohen Rat ein Pharisäer mit Namen Gamaliel auf, ein Gesetzesgelehrter, angesehen bei dem ganzen Volk, und befahl, die Leute für kurze Zeit hinauszutun.
35 Und er sprach zu ihnen: Männer von Israel, seht euch bei diesen Menschen vor, was ihr tun wollt.
36 Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf und sagte, dass er selbst etwas sei, dem eine Anzahl von etwa vierhundert Männern anhing; der ist getötet worden und alle, die ihm Gehör gaben, sind zerstreut und zunichte geworden.
37 Nach diesem stand Judas der Galiläer auf, in den Tagen der Einschreibung, und machte [eine Menge] Volk abtrünnig [und brachte sie] hinter sich; auch der kam um, und alle, die ihm Gehör gaben, wurden zerstreut.
38 Und jetzt sage ich euch: Steht ab von diesen Menschen und lasst sie! Denn wenn dieser Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, so wird es zugrunde gehen;
39 wenn es aber aus Gott ist, so werdet ihr sie nicht zugrunde richten können; damit ihr nicht gar als solche erfunden werdet, die gegen Gott streiten. Und sie gaben ihm Gehör.
40 Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht im Namen Jesu zu reden, und entliessen sie.
41 Sie nun gingen aus dem Hohen Rat fort, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden;
42 und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen.

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Imperium Romanum
  • Der römische Ritter und Freund des Angeklagten Sejanus, Marcus Terentius, wird nach seinem Geständnis von der Anklage des Hochverrats freigesprochen.
  • In Rom herrscht eine Hungersnot.
  • Der römische Enzyklopädist und einer der wichtigsten Medizinschriftsteller Aulus Cornelius Celsus veröffentlicht seine acht medizinischen Bücher seines enzyklopädischen Werkes „Artes“. Ob Celsus als Arzt praktizierte oder nur als Theoretiker anzusehen ist, ist unbekannt. Der medizinische Teil der Enzyklopädie umfasst folgende Bücher:
    • Buch 1 - Geschichte der Medizin
    • Buch 2 - Allgemeine Pathologie
    • Buch 3 - Krankheiten
    • Buch 4 - Körperteile
    • Buch 5 und 6 - Pharmakologie
    • Buch 7 - Chirurgie
    • Buch 8 - Knochenbehandlung
  • Der römische Feinschmecker Marcus Gavius Apicius gibt das erste Kochbuch “De re coquinaria” („Über die Kochkunst”) heraus. Plinius der Ältere schreibt über ihn, er sei der größte Prasser und zu aller Art von Luxus geboren. Davon zeugt, dass Apicius Flamingozungen als besondere Delikatesse preist. Von Apicius stammt nach Plinius auch die Idee, Schweine mit Feigen zu mästen, um eine besonders wohlschmeckende Leber zu erhalten. Dieses ficatum ist als fegato (ital.), hígado (span.), foie (franz.) und so weiter als Bezeichnung für Leber in den romanischen Sprachen erhalten geblieben.
  • Der römische Politiker Lucius Calpurnius Piso (* 48 BC), genannt Pontifex zur Unterscheidung von einem gleichnamigen Verwandten seit der Zeit des Augustus, stirbt. Piso war Sohn des Lucius Calpurnius Piso Caesoninus; seine ältere (Halb?-)Schwester Calpurnia war die letzte Ehefrau Gaius Iulius Caesars. Piso wurde im Jahr 15 BC Consul. In den folgenden Jahren war er Statthalter verschiedener Provinzen; so führte er 12 bis 10 BC erfolgreich Krieg gegen die thrakischen Besser, einem Volk im nordöstlichen Thrakien in der Thasitischen peraia und am Haimos, mit dem Hauptort Uskudama, und erhielt die "ornamenta triumphalia". Von 13 AD bis zu seinem Tod war Piso Stadtpräfekt. Nach dem römischen Philosophen und Staatsbeamten Seneca, einem Zeitgenossen Pisos, war dieser nach seiner Ernennung als Stadtkommandant „ständig betrunken, nachdem er es einmal geworden war. Den größeren Teil der Nacht verbrachte er beim Gelage; bis fast gegen Mittag schlief er gewöhnlich: das war sein Vormittagspensum. Seine Amtspflicht, die in der Sicherheit der Stadt bestand, erfüllte er dennoch auf das Gewissenhafteste: Ihm erteilte erst der Divus Augustus geheime Aufträge, als er ihm das Kommando über Thrakien erteilte, das er bezwungen hatte, dann auch Tiberius beim Aufbruch nach Kampanien, als er in der Stadt viele Verdächtigungen hinter sich ließ und Haßgefühle.“ (Briefe an Lucilius, 83,14.) Piso war Pontifex und Arvalbruder. Außerdem war er, der selbst Gedichte verfasste, Widmungsträger der ars poetica („Dichtkunst“) des Horaz. Nach seinem Tod im 80. Lebensjahr erhält er ein Staatsbegräbnis.
  • Cassius Severus, ein römischer Redner, stirbt. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Er wurde trotz – oder gerade wegen – seines lasterhaften Lebenswandels und seiner schon fast sprichwörtlichen Erfolglosigkeit als Prozessredner berühmt. Er galt als sehr belesen. Seine negativen Eigenschaften waren allerdings, dass er zum Teil unkontrolliert aggressiv und zynisch in seinen Reden war und auch vor Beleidigungen nicht zurückschreckte. Als Verteidiger trat er nur in eigener Sache auf, was ihm offensichtlich viel Freude bereitete. Bekannt ist er noch heute durch die Urteile, die bei Quintilian, Seneca und Tacitus über seine Reden überliefert sind. Bei beiden Autoren fällt die Bewertung zwiespältig aus: er gilt als talentiert und geistreich, doch halten ihn manche Kritiker für zu leidenschaftlich und dadurch oft unmäßig und lächerlich. Tacitus lässt in seinem Dialog über die Redner einen der Gesprächspartner Cassius Severus zum „Grenzstein“ zwischen der Redekunst der republikanischen Zeit und der des Prinzipats erklären. Durch wenig zurückhaltende Äußerungen und Schmähreden wurde Cassius Severus schließlich selbst angeklagt. Eine erste Anklage wurde noch von Augustus unterdrückt. Nach der zweiten Anklage wurde er durch einen Senatsbeschluss zunächst nach Kreta verbannt, dann unter Tiberius auf Seriphos gefangengehalten, da er auch auf Kreta nicht stumm blieb und weitere Schmähungen verfasste. Auf Seriphos lebte und starb er nun im Elend. Seine Schriften blieben vorerst verboten. Im 21. Jahrhundert werden die Gerichtsreden heute nur noch in Fragmenten überliefert sein.
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